HATTERSHEIM (ak) – Eine spanische Weihnachtsfeier ist keine feierlich besinnliche Zusammenkunft, sondern immer ein fröhliches Fest, bei dem sich Familie und Freunde zu gutem Essen, Musik und Tanz treffen. So schallten am Samstag vor dem Zweiten Advent keine Weihnachtschoräle aus dem mit etwa 140 Gästen gut gefüllten Haus der Vereine, in das der Spanische Elternverein Hattersheim e. V. zur Nikolausfeier eingeladen hatte, sondern es waren typisch spanische Rhythmen zu hören.
Wie wichtig Musik und Tanz schon von klein auf für alle im Spanischen Elternverein ist, wurde deutlich an der Vorführung der kleinen Tänzerinnen, die sich in festlicher Flamenco-Tracht nach einer Choreographie ihrer Trainerinnen Natalie Zange und Melanie Makwesi stolz zu Rumba-Musik bewegten und auch einen spanischen Fächertanz vorführten. Selbstverständlich kam aber auch der „Nikolaus“ mit Geschenken zu den Kindern auf der spanischen Feier – und wurde prompt zweiflerisch und naseweis gefragt, warum er denn Schuhe mit so hohen Absätzen trage. „Das hat mich ein bisschen ins Schleudern gebracht“, sagte Christine Martin-Pelàez, die Frau des Ersten Vorsitzenden, die sich mit weißem Bart und rotem Mantel kostümiert hatte, lachend. „Aber ich hab’s dann irgendwie doch damit erklären können, das ich eben ein besonders kleiner Nikolaus bin!“
Der Zufall wollte es, dass Freunde des Vereins den spanischen Entertainer Miguel mitgebracht hatten, der sich spontan dazu entschloss, mit seiner Gitarre auf die Bühne zu gehen, um live zu spielen und zu singen. Begleitet wurde er von „Janni“ an den Bongos und vom Ersten Vorsitzenden des Vereins, Agustin Martin, mit dem typischen Flamenco-Instrument „Cajon“, einer Art „Bongo-Kiste“, auf der man sitzt und auf deren bespannter Vorderseite mit den Händen „getrommelt“ wird. Bei solch „echt spanischer“ Musik hielt es viele nicht an ihrem Platz, gemeinsam tanzten jung und alt die „Sevillana“, einen spanischen Folkloretanz, der als Einstieg zum Flamenco gilt.
Der Höhepunkt des Abends war sicher – neben der für solche Feiern in Spanien charakteristischen großen Tombola – der Auftritt der vereinseigenen Flamenco-Tanzgruppe „Sentimento Andaluz“. Die jungen Tänzerinnen begeisterten ihr Publikum mit anmutig und elegant vorgetragenen Choreographien, die sie in einer Frankfurter Flamenco-Schule einstudiert hatten. Mit bewundernswerter Kondition tanzten sie sogar noch eine Zugabe, ganz besonders bestaunt und bewundert von den kleineren Tänzerinnen, die ihnen vor der Bühne schon mal nacheiferten.
Der Spanische Elternverein Hattersheim e. V. bietet übrigens für alle Frauen und auch Männer, die gerne die Sevillana tanzen lernen möchten, die Gelegenheit zum gemeinsamen Üben an. Interessenten können sich gerne an den Vorsitzenden unter der Telefonnummer 06190–2663 wenden.
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