Auf den Spuren der Ur-Hattersheimer Die Suche nach archäologischen Strukturen

Zur 2020 durchgeführten Magnetometerprospektion im Geltungsbereich „Vordere Voltastraße“

Seit dem 10. Januar laufen die archäologischen Grabungen an der Voltastraße im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Nr. N100 „Vordere Voltastraße“, bis mindestens Mai sollen sie noch andauern.

Im Vorfeld zur baulichen Erschließung wurde auf dem Areal an der Voltastraße eine geophysikalische Prospektion durchgeführt, bei der interessante Anomalien zu Tage traten. Diese Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass sich an dieser Stelle möglicherweise archäologisch relevante Fundstücke verbergen könnten. So kam es, dass das Landesamt für Denkmalpflege archäologische Grabungen und Suchschnitte in den entsprechenden Teilbereichen des Plangebiets anregte.

Abschlussbericht der Magnetometerprospektion

Der Magistrat der Stadt Hattersheim gab im November 2020 die Magnetometerprospektion einer 7.532 Quadratmeter großen Fläche im Geltungsbereich des Bebauungsplanes N100 „Vordere Voltastraße“ in Auftrag. Man erhoffte sich davon die Entdeckung archäologischer Befunde, die Rückschlüsse auf das entsprechende Potenzial des Areals liefern können.

Und tatsächlich: Es wurden dem Abschlussbericht von Posselt & Zickgraf Prospektionen zufolge "moderne, in geringem Maße geologisch-bodenkundliche Strukturen sowie weitere Anomalien" gefunden, die mögliche Rückschlüsse auf eine archäologisch relevante Ursache erlauben.

Vor allem am Rand des überprüften Gebietes wiesen die Ergebnisse auf "modern gestörte Bereiche" hin. Eine archäologische Bewertung war dort nur eingeschränkt oder gar nicht möglich, als Störfaktoren kommen hierfür dort verlaufene Leitungen sowie die infrastrukturellen Gegebenheiten in Betracht.

Im Südosten des untersuchten Areals wies die Prospektion auf eine größere Fläche mit "kleinteiliger magnetischer Unruhe" hin.

Vor allem im Zentrum der Fläche ließen sich Strukturen erkennen, die eventuell archäologisch relevant sein könnten. Dabei handelt es sich um potenzielle Grubenbefunde. Weitere kleine oder schwach positive Anomalien im Rahmen der Prospektion legten einen archäologischen Zusammenhang jedoch jeweils kaum nahe; geologisch-bodenkundliche oder moderne Ursache erschienen hier nicht minder wahrscheinlich.

Diverse weitere dünne, linienhafte Strukturen in unterschiedlicher Ausrichtung konnten durch die Untersuchungen ebenfalls nachgewiesen werden. Hier erscheint eine archäologische Ursache durchaus als möglich - andere Zusammenhänge mit moderneren Phänomenen (zum Beispiel Flurrelikte) können jedoch zunächst keinesfalls ausgeschlossen werden.

Das Ergebnis der Magnetometerprospektion im besagten Gebiet lautete schließlich, dass archäologische Strukturen in begrenztem Umfang nachweisbar seien, gerade in Verbindung mit den Messergebnissen auf dem benachbarten Gelände, die zwei Jahre zuvor durchgeführt worden waren. Dort wurden Grubenbefunde in einer "erheblichen Dichte" erkannt, die sich in Richtung Osten zwar ausdünnten, jedoch auf dem Areal "Vordere Voltastraße" immer noch in Form einzelner Grubenfunde zu existieren scheinen.

In ihrem Abschlussbericht wies die Firma Posselt & Zickgraf Prospektionen zudem darauf hin, dass "sowohl im Südosten als auch im Nordosten der aktuellen Messfläche weitere kleine Teilflächen aus naturschutzrechtlichen Gründen noch nicht untersucht werden konnten und somit eine abschließende und umfassende Bewertung des archäologischen Potentials für die ursprünglich beauftragte Messfläche noch aussteht."

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