Umweltaspekte und Spielplatzgestaltung als Schwerpunkte in 17 Anträgen

Konstituierende Sitzung des Kinder-Parlamentes 2022/2023 der Hattersheimer Robinson-Schule

Die Mädchen und Jungen des Kinderparlamentes der Robinson-Schule stellten sich nach der 1. Sitzung, von links, mit Schulleiter Hilmar Jüterbock, Bürgermeister Klaus Schindling, Parlamentspräsidentin Myriam Jung und Stadtverordnetenvorsteher Georg Reuter zum Gruppenfoto auf.

Die Mädchen und Jungen der Klassen 4 a bis 4 d der „Robinson-Schule“ haben zu Beginn ihres Schuljahres ihre Vertreter für das Kinderparlament des Schuljahres 2022/23 gewählt. Damals diskutierten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Anliegen für eine verbesserte Lebensqualität in Hattersheim. Aus diesen Diskussionen heraus formulierten die Kinder in ihren Klassen insgesamt 17 Anträge, die sie gerne mit Vertretern der Stadt besprechen wollten.

Die konstituierende Sitzung des Kinderparlamentes der Robinson-Schule fand am Donnerstag, 10. November, mit sechzehn Grundschülern sowie mit Vertretern der Verwaltung in der Aula der Robinson-Schule statt. Die Beauftragte für das Kinder- und Jugendparlament der Stadt Hattersheim, Myriam Jung, begrüßte die Mädchen und Jungen sowie die stellvertretende Schulleiterin Sabine Eckhardt und Bürgermeister Klaus Schindling. Auch der neu gewählte Stadtverordnetenvorsteher, Georg Reuter, wohnte der Sitzung bei.

Entsprechend der Geschäftsordnung galt es zunächst aus den Reihen der Jungparlamentarier die beiden Stellvertreter für Myriam Jung zu wählen. Sie erklärte den Anwesenden die Aufgaben der Stellvertreter, da zwei Kinder ihr bei der Sitzungsleitung behilflich sein sollen. Die meisten Wähler-Stimmen erhielten Maximilian und Elian. Sie nahmen die Wahl an. Die Parlamentsbeauftragte erläuterte nun die Aufgaben und die Möglichkeiten, die das Kinderparlament in seiner kommunalpolitischen Funktion wahrnehmen kann. Für ein verbessertes Alltagsleben in der Stadt steht dem Kinderparlament ein Budget von 900 Euro zur Verfügung, über das die Mädchen und Jungen nach den vorliegenden Anträgen frei entscheiden können.

Die Grundschüler der 4. Klassen der Robinson-Schule hatten insgesamt 17 Anträge zur Bearbeitung formuliert. Die einzelnen Anträge wurden jeweils von den Vertretern der Sitzungspräsidentin verlesen und von den Berichterstattern näher erläutert. Themenschwerpunkte in den Anträgen stellten die Ausstattung von Spielplätzen, die Sauberkeit in der Stadt und Umweltaspekte dar.

Thema Müll

Mehrere Anträge aus verschiedenen Klassen befassten sich mit Müllproblemen in der Stadt. Auf dem Spielplatz „am Schokoladenring“ soll ein weiteres Schild mit der Aufschrift: Müllverbot, angebracht werden. Aus der Klasse 4 c kam die Anregung, mehr Mülleimer für Zigarettenkippen aufzustellen. Der Bürgermeister sagte hier zu, dass die Stadtverwaltung laufend Mülleimer austauscht, die mit einer Oberfläche zum Ausdrücken der Zigaretten und mit Deckel versehen sind. Die Klasse 4 d fordert sogar Mülleimer in Ausstattung einer umweltgerechten Mülltrennung. Der Bürgermeister sieht diesbezüglich Schwierigkeiten, da die Aufstellung von verschiedenen Müllbehältern nebeneinander in der Öffentlichkeit unzweckmäßig sei. Er verwies einmal auf die vorhandenen Glascontainer in der Stadt und auf die Empfehlung in den Haushalten für eine korrekte Mülltrennung zu sorgen. „Die Papierkörbe sind ja lediglich für kleinere Abfälle gedacht“, erklärte er.

Ein Antrag aus der Klasse 4 a forderte sogar die Aufstellung spezieller Mülleimer für Pizzakartons. Als Anregung legten die Antragsteller zusätzlich ein Foto mit einer solchen Müllvorrichtung vor. Klaus Schindling äußerte sich skeptisch zu dem Antrag. Besser wäre es nach seiner Ansicht, wiederverwertbare Mehrwegkartons für Pizzen einzuführen. Mit Pizza-Produzenten wird er Gespräche führen, damit einfach weniger Pizza-Müll anfällt.

Elian aus der Klasse 4 b trug den Antrag für die Aufstellung von mehr Behältern mit Plastiktüten für Hundekot auf Spielplätzen vor. Hier verwies der Bürgermeister auf die Vorschrift, dass Hunde auf den Spielplätzen verboten sind. Die Stadt wird sich aber bemühen, weitere Geräte in unmittelbarer Nähe von Spielplätzen aufzustellen. Dies gilt auch für die angeregten Verbotsschilder bezüglich des Entenfütterns auf dem Spielplatz rund um den Weiher am „Grünen Haus“.

Ausstattung von Spielplätzen

Auch wird die Stadtverwaltung prüfen, ob es sinnvoll ist, an diversen Spielplätzen mehr Fahrradständer zu installieren. Gleiches gilt für den von der Klasse 4 c geforderten zusätzlichen Basketballkorb auf dem Spielplatz „Am Keltenpark“. Constantin aus der gleichen Klasse wies in einem Antrag darauf hin, dass die Nestschaukel im Keltenpark stark quietscht. Klaus Schindling sagte hier die Ölung für nächste Woche zu. Luisa aus der Klasse 4 b trug den Antrag „Reckstangen“ für ältere Kinder auf dem Spielplatz „Keltenpark“ vor. Jetzt forderten mehrere Kinder grundsätzlich mehr Spielgeräte für ältere auf diversen Spielplätzen. Diese Diskussion führte zu dem Vorhaben, dass ein Kind aus jeder 4. Klasse der Robinson-Schule bald zum Bauamt kommen soll, damit hier eine Auswahl von einem Spielgerät für einen bestimmten Spielplatz vorgenommen werden kann. Auf dieses Verfahren einigten sich die Jungparlamentarier einstimmig. Eine Terminabsprache wird schnellstens in die Wege geleitet, versprach Myriam Jung. Beachtet werden muss bei der Auswahl und Anschaffung jedoch die Budgetgrenze von 900 Euro.

Aus der Klasse 4 d kam ein Antrag zum Energiesparen in der Stadt. Die Beleuchtungen auf Straßen und Plätzen sollen abends früher ausgeschaltet werden. Der Bürgermeister fand den Antrag gut, verwies aber auf die Aspekte: Umweltschutz gegen Sicherheit für Menschen bei Dunkelheit. Außerdem erklärte er die Vorgehensweise der Stadt, alle Straßenlaternen nach und nach auf LED-Beleuchtung umzurüsten. „Dies ist teilweise schon geschehen,“ sagte er.

Eine verkehrstechnische Anregung nahm der Verwaltungschef gerne auf. Beantragt wurde die verstärkte Geschwindigkeitskontrolle für Autos auf der Mainzer Landstraße. Er kündigte dementsprechend baldige Messungen in diesem Straßenbereich an. Abschließend lobte der neue Stadtverordnetenvorsteher die Jungparlamentarier für ihr Engagement und die gut durchdachten Anträge.

In der aktuellen Fragestunde wollte Constantin vom Bürgermeister wissen, was er denn so an normalen Arbeitstagen machen würde? Lächelnd konnte Klaus Schilling auf genügend Arbeitsaufgaben verweisen.

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