1956 in Okriftel geboren, aufgewachsen und dort stets sesshaft, sei Karl Heinz Spengler fest in der Stadt verwurzelt. Spengler legte am Technischen Gymnasium in Frankfurt sein Abitur ab, der gelernte Handwerksmeister im Maschinenbau ist Vater dreier Töchter und stolzer Großvater eines Enkelkindes. Seit 1989 in der Kommunalpolitik tätig, könne er zudem einen großen Erfahrungsschatz vorweisen – der FWG-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Kreistagsvorsitzende war von 1997 bis 2011 auch Mitglied der Regionalversammlung Südhessen. Als Generalist und auch als Fachmann sei Karl Heinz Spengler in der Lage, Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu lösen, begründete der Stadtverordnete und FWG-Vorsitzende Willi Torka die Nominierung.
Gemäß ihres Anspruchs, nah an den Bürgerinnen und Bürgern zu sein, stellte die FWG ihren Bürgermeisterkandidaten am Freitag (25.9.) im Rahmen des Hattersheimer Wochenmarktes vor. An einem Infostand wurden Wahlbroschüren verteilt, das FWG-Wahlkampfteam stand bis 17 Uhr für Gespräche zur Verfügung. In diesem Zusammenhang betonte Karl Heinz Spengler, wie wichtig für ihn Teamarbeit sei – und zwar nicht nur während des Wahlkampfes. Als Rathauschef werde er für mehr Transparenz sorgen und regelmäßig die Fraktionsvorsitzenden zu Gesprächen einladen, um den Austausch untereinander zu verbessern. Auch Vereine und Bürger wolle er in diesem Sinne näher einbinden, niemand solle das Gefühl haben müssen, nicht gehört oder gar abgehängt zu werden.
Scharfe Kritik übte Spengler an der Finanzpolitik der amtierenden Bürgermeisterin und verschonte auch nicht deren Vorgänger. Die Finanzen der Stadt seien „aufgrund von Inkompetenz und Großmannssucht, insbesondere von Schubert über Franssen bis hin zu Köster, vollkommen aus den Fugen geraten“, heißt es in seiner Wahlbroschüre. Aus diesem Grunde habe sich Hattersheim unter den Rettungsschirm des Landes Hessen flüchten müssen, „eine Vielzahl von Einsparungen, Entbehrungen und Verzicht an kommunalen Leistungen im Vergleich zu anderen Städten im Main-Taunus-Kreis“ seien die Folge gewesen. Die bedrohliche finanzielle Situation sei offenkundig; unklar sei indes noch immer das tatsächliche Ausmaß der Krise, es mangele an Präzision, so Spengler: „Finanzpolitisch ist ein Kassensturz zu machen. Wir wissen nicht, wo wir stehen.“
Alle Fakten auf den Tisch
Anstatt, wie im Falle der Übertragung des Freibads in den Haushalt der Stadtwerke, Beträge hin- und herzuschieben, müssten schonungslos alle Fakten auf den Tisch gelegt werden. Auch städtebaulich sei ein falscher Kurs eingeschlagen worden, den es zu korrigieren gelte. Als Stichwort nannte Spengler den Rückbau eines Spielplatzes in Okriftel zugunsten einiger Reihenhäuser. Ähnliches sei überall im Stadtgebiet zu beobachten. „Das ist ökologisch schädliches Stückwerk, das der Stadt nicht hilft, sondern ihr schadet“, ist Spengler überzeugt. Besser sei es, für mehr Schwung hinsichtlich der Entwicklung bestehender Gewerbegebiete zu sorgen: Mit ihm als Bürgermeister werde die Wirtschaftsförderung eine eigene Abteilung bilden und zudem mit zwei Vollzeitstellen einen höheren Stellenwert einnehmen.
Die Freien Wähler kündigten an, schon bald das komplette und präzisierte Wahlprogramm ihres Bürgermeisterkandidaten präsentieren zu wollen. Die zentrale Botschaft Karl Heinz Spenglers, neben dem eingangs erwähnten Dreiklang, war gleichwohl bereits am Freitag klar: „Ich weiß, wo der Schuh drückt“, brachte es der Bürgermeisterkandidat der FWG selbst auf den Punkt.
Kommentare