Um die Jahrtausendwende gab es auf verschiedenen Sendern des Fernsehens Gerichtsshows. Sei es Richterin Barbara Salesch, Richter Alexander Hold, Frank Engeland oder Ulrich Wetzel (keine vollständige Auflistung).
In den ersten Sendungen wurden wahre, später fiktive Fälle gezeigt. Das Publikum liebte diese Shows und urteilte mit, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig war. Und wenn ja, wie hoch das Urteil zu fällen war. Beim Urteilsmaß gab es dann schon die eine oder andere Überraschung. Auch heute noch können diese Gerichtsshows auf einem privaten Sender geschaut werden. Bevor der Richter zu einem Urteil kommt, müssen Zeugen vernommen und angehört werden. Es ist herauszufinden, ob diese dann die Wahrheit sagen oder nicht.
Am vergangenen Sonntag konnten wir im Evangelium auch von einem Zeugen hören. Es ist die Rede von Johannes dem Täufer. Er, der Jesus im Jordan mit Wasser getauft hat, bezeugt: ‚Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.‘ (Joh 1,32).
Weiter bezeugt er: ‚Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.‘ (Joh 1,34).
Zeugnis ablegen! Von was und für wen? Ich kann nicht sagen, ob wir darauf eine schnelle und gute Antwort geben können. Denn wer etwas bezeugt, legt sich mit seiner Aussage fest. Daran wird er gemessen, gegebenenfalls aber auch festgemacht. Sagt er die Unwahrheit, kann er dafür wegen Falschaussage verurteilt werden. Johannes dem Täufer jedenfalls erging es so. Er legte Zeugnis von der Botschaft Gottes ab, prangerte das Nichteinhalten der Gebote an. Bei den damaligen Herrschern kam das nicht gut an. Wir können uns dann schon fragen, was es ihm letztendlich gebracht hat. Er wurde verhaftet und später enthauptet.
Am kommenden Samstag, 25. Januar, gedenkt die Kirche der Bekehrung des heiligen Apostel Paulus, als Saulus geboren, aufgewachsen und gelebt in Tarsus. Er verabscheute Christen, die einen gekreuzigten Messias verehrten. Er verfolgte die Christen, ‚die neue Lehre‘ und brachte sie ins Gefängnis. Vor den Toren Damaskus hatte er ein Erlebnis, das sein ganzes Leben veränderte und umkrempelte. ‚Es umstrahlte ihn ein helles Licht. Er stürzte zu Boden und er hörte eine Stimme sagen: "Warum verfolgst du mich?" (vgl. Apg 22,7) Von da an legte er Zeugnis für Gott und für Jesus Christus ab. Er wurde ein eifriger Streiter des Herrn.
Im Laufe der Jahrhunderte erging es vielen Menschen so, die für Gottes Wort Zeugnis ablegten. Nicht nur Menschen, die in der Heiligen Schrift (Bibel) genannt werden. Nein, auch heute noch gibt es viele Menschen, die sich für Christi Botschaft einsetzen. In vielen Ländern der Welt werden Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, vertrieben, ja sogar getötet.
Für was oder wen legen Sie Zeugnis ab?
Ich wünsche Ihnen eine gute und friedvolle Zeit. Dass wir bereit sind, Zeugnis zu geben von der Botschaft Jesu Christi und uns für Menschen einsetzen, die in Not sind und unsere Hilfe benötigen; dass wir zu unserer Aussage stehen, sie verteidigen und gegebenenfalls mit unserem Tun auseinandersetzen.
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