AWO-Sozialstation bietet Entlastung an

Die Betreuung Demenzkranker ist eine anspruchsvolle Aufgabe

HATTERSHEIM (pm) – Zur Betreuung demenziell Erkrankter und Entlastung von pflegenden Angehörigen wurden 9 Teilnehmer in einem 30-stündigen Kurs zu ehrenamtlichen Betreuungskräften ausgebildet. Die Teilnehmer des Demenzbetreuer-Kurses der AWO-Sozialstation für ambulante Pflegedienste Hattersheim sind nun bereit für Ihre anspruchsvolle Aufgabe und bekamen von dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Hans-Joachim Dietrich und der Geschäftsführerin des Kreisverbandes Main-Taunus, Sabine Köstler ihre Zertifikate ausgehändigt.

 

Dass Demenz in unserer Gesellschaft eine immer größer werdende Rolle spielt, erfährt das Team der AWO-Sozialstation Hattersheim tagtäglich. Umso wichtiger ist es, dafür Sorge zu tragen, dass Betroffene Unterstützung und Angehörige Entlastung bekommen. Um Unterstützung anzubieten und Entlastungsangebote neu zu schaffen, wurden deshalb in den vergangenen vier Wochen 9 Ehrenamtliche theoretisch und praktisch geschult. Unter der Leitung von Frauke Bartsch-Meyer, Gerontologin und Auditorin, wurden Krankheitssymptome und Verlaufsformen sowie Kommunikation und mögliche Aktivitäten eingeübt. Ehrenamtliche Helfer werden Demenzkranke, die alleine oder mit ihren Angehörigen zu Hause leben, einige Stunden in der Woche betreuen. Das Betreuungsangebot bietet auch Einsätze an Wochenenden, so dass die Teilnahme an zum Beispiel Veranstaltungen und Familienfeiern ermöglicht werden kann.
„Ehrenamtliche sind zukünftig eine unverzichtbare Ressource um pflegende Angehörige und auch das Pflegepersonal zu entlasten“ erklärte Frau Bartsch-Meyer bereits beim ersten Treffen , „umso erfreulicher sei es, dass sich eine große Zahl von Interessenten zusammengefunden hat.
“Für Betroffene und ihre Angehörigen bedeutet eine Demenzerkrankung eine erneute körperliche, aber vor allem seelische Belastung. Eine große Menge Verständnis wird den Familienangehörigen abverlangt, die die Persönlichkeitsveränderungen des Betroffenen erst einmal begreifen, sich abfinden und damit arrangieren müssen.
So erlernten die Teilnehmer neben theoretischem Wissen auch den richtigen Umgang mit Betroffenen und Angehörigen. In Rollenspielen und Übungen konnten die Teilnehmer erworbene Kenntnisse in die Praxis umsetzen. Frau Hötzel, die schon seit 2 Jahren für die Betreuungsarbeit der AWO-Sozialstation Hattersheim zuständig und zertifizierte Gedächtnistrainerin ist, gab den Teilnehmern Einblicke in das Ganzheitliche Gedächtnistraining. Als Bestandteil des Kurses erläuterte sie Methoden und Trainingsziele, die wichtig sind um etwas für die Gesundheit zu tun und eine Gestaltung des weiteren Lebens positiv zu beeinflussen. Mit Liedern, Gedächtnistraining, Basaler Stimulation und Bewegungsübungen wurden die Kursteilnehmer auf ihre spätere Aufgabe vorbereitet. Frau Hötzel bietet auch speziell Gedächtnistraining für Menschen mit Demenz an. Es beinhaltet spezielle Übungen auch mit kleinen Bewegungseinheiten, die besonders demenziell Erkrankten helfen ihre Merkfähigkeit und Konzentration zu steigern. Dies geschieht spielerisch mit Spaß und ohne Leistungsdruck.
„Die wenigsten Leute wissen überhaupt welche Leistungen ihnen zustehen“, so Pflegedienstleitung und zertifizierte Gedächtnistrainerin Christiane Wilke. Und auch an diesem Punkt schließt der Kurs an: Um Informationen und Hilfestellungen gezielt an Betroffene weitergeben zu können, musste die Gruppe die Grundlagen der Alltagsbetreuung nach §45a SGBXI Pflegeversicherungsgesetz erwerben. Denn je nach Schweregrad der Einschränkung der Alltagskompetenz werden monatlich 100 oder 200 Euro von den Pflegekassen bewilligt, um pflegende Angehörige zu entlasten. Diese Leistung wird unabhängig vom Pflegegeld zur Verfügung gestellt und kann nur als so genannte Sachleistung in Anspruch genommen werden. Diese zusätzlichen Betreuungsleistungen erhalten auch Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz ohne Pflegestufe. Zudem können Betreuungsleistungen bis zu 1510 Euro jährlich über die stundenweise Verhinderungspflege erbracht werden.
Für Fragen und Informationsgespräche über die Betreuungsangebote steht Christiane Wilke und Edelgard Hötzel von der AWO-Sozialstation unter Telefon 06190/4513 gerne zur Verfügung.
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