Bunt, vielfältig und beliebt

Die „Wäldchesfest-Show“ der Okrifteler Vereine

(Fotos: A. Kreusch)

OKRIFTEL (ak) – Es ist schon viele Jahre Tradition: Der Pfingstmontag auf dem Wäldchesfest ist die Gelegenheit für die Vereine des Vereinsringes, nicht nur ihre Gäste zu bewirten, sondern sich und ihre Vereinsarbeit auch auf und vor der Wäldchesfestbühne zu präsentieren. Aus dieser Tradition entsteht in jedem Jahr wieder ein buntes Programm, welches allen viel Spaß macht und dazu auch noch viele Zuschauer anzieht. „Das Wäldchesfest ist schon immer ein Fest der Vereine, sie unterstützen sich quasi selbst, indem sie hier helfen und machen die meiste Arbeit. Und ich glaube, in diesem Jahr haben wir eine Rekordzahl an Personen hier bei uns im Programm“, freute sich Vereinsringvorsitzender Wolfgang Deul am Montag, 21. Mai, ganz besonders. Und die Zuschauerzahlen rund um die Bühne ließen auch gar keinen Grund daran zu zweifeln, wie beliebt dieser Vereinsvormittag ist. So waren auch Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger, Bürgermeister Klaus Schindling und Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler wieder unter den Besuchern zu finden.

Die „Pampersturner“ des Turnvereins Okriftel erfreuten die Zuschauer zunächst mit einem drolligen Turn-Tanz mit bunten Tüchern, danach zeigten die Einradfahrer des Radfahrerklubs Wanderlust ebenfalls unter sehr großem Beifall ihr imponierendes Können. In glitzernden Ballettanzügen tanzten dann die „Crazy Girls“ des Carneval Club Mainperle (CCM), mit fantasievollen Figuren zur mitreißenden Musik boten die Nachwuchstänzerinnen des Carnevalvereins ein beeindruckendes Bild.

Danach stand Gesang von der Bühne auf dem Programm, der Frauenchor Cantabile trat das erste Mal beim Wäldchesfest auf. „Jetzt wird man sich vielleicht fragen, warum hier ein Hattersheimer Verein singt“, vermutete Wolfgang Deul, „aber das ist ganz leicht erklärt: Die neue Vorsitzende von Cantabile, Alexandra Gutberlet, ist ein Okrifteler Mädchen, deshalb dürfen die Damen natürlich gerne hier singen.“ Mit alten deutschen Volkslieder wie „Heißa Kathreinerle“ und „Horch, was kommt von draußen rein“ traf der Frauenchor genauso den Geschmack der Zuhörer, wie mit einer Volksweise aus der bulgarischen Heimat des Dirigenten Konstantin Karklisiyski. Die „Little Stars“ des CCM brachten mit ihren bunten Kostümen und „Haarnetzen“ viel Farbe und Bewegung auf die Bühne, die kleinen Tänzerinnen strahlten und hüpften um die Wette. Viele ihrer gleichaltrigen Fans hatten sich ganz nah an das Geschehen auf dem Tanzbodenrand gesetzt, um bei dem tollen Auftritt ja nichts zu verpassen, und dass es tosenden Beifall für die jungen Damen gab, war selbstverständlich.

Der spanische Elternverein hatte wieder drei Tanzgruppen aufgeboten: Die allerkleinsten Tänzerinnen zeigten stolz und mit Temperament ihre bunten, spanischen Kleider, die jungen Mädchen von „Danza de Fuego“ und die stolzen Damen von „Sentimiento Andaluz“ wirbelten dazu mit Fächern, stampfenden Füßen und weit kreisenden Röcken über die Bühne. Nochmal einen temperamentvollen Tanz, aber in ganz anderem Stil zeigten anschließend die „Diamonds“ des TV Okriftel. Sie formierten sich als bunte „Paradiesvögel“ und zeigten harmonische-akrobatische Bewegungen und eine erstaunliche Kondition. Den großen Applaus für ihre Show hatten sie sich verdient!

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Okriftel ist einer der letzten seiner Art – und zeigte auf dem Wäldchesfest wieder einmal, wie man mit guter, schmissiger Musik eine ganze Festgesellschaft zum Mitsingen bringt. Spätestens bei „Im Wald, da sind die Räuber“ blieb keiner mehr stumm, „Jawoll, bravo!“-Rufe ergänzten den Beifall für die Musiker am Ende. Werner Jung, Leiter des Spielmannszuges, kündigte an: „Nächstes Jahr haben wir 60-jähriges Jubiläum. Ich hoffe, dass wir dann noch hier dabei sind und dann könne mer zusamme feiern.“

Natürlich gibt es beim Radfahrerclub Wanderlust nicht nur Einradfahrer, sondern auch Kunstradfahrerinnen und -fahrer. Dass die Mädchen und Jungen nicht nur ihre Räder in den ungewöhnlichsten Situationen (zum Beispiel auf dem Sattel stehend oder auf dem Lenker rückwärts sitzend) beherrschen, sondern auch wissen, was sich bei einem Auftritt vor Publikum gehört, zeigten sie alle mit Verbeugungen in drei Richtungen und nach jeder „Fahrt“. Das alles kam bei den Zuschauern wunderbar an und wurde mit viel Applaus belohnt. Wie stolz Jugendwartin Jessica Sappik auf ihre Schützlinge ist, konnte man ihr ansehen. Mit sympathischen Worten lud sie alle, die unter zehn Jahre alt sind, ein, sich das Training in der Radfahrerhalle am Wäldchen einmal anzuschauen. „Die Tür ist dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 19.30 Uhr immer offen. Kommt einfach mal rein und schaut zu oder macht mit, das ist gar kein Problem.“

Auf der Wäldchesfest- Bühne auf keinen Fall fehlen darf die „Boy-Band“ des CCM, „Haste Töne!“. „Des sinn viele Okrifteler Buwe, es is abber aach en Hadderschemer debei, der immer herkomme darf“, kündigte Wolfgang Deul die Gesangsgruppe unter der Leitung von Gerhard Neudert an, die diesmal unter anderem eine extra für das Wäldchesfest neu gedichtete „Okrifteler Äppelwoi- Hymne“ mitgebracht hatten. „Hoste Dorscht, biste krank, hoste Streit, schenk ein den guten Äppelwein“, rieten die Sänger musikalisch. Remmi-Demmi kam auf den Tanzboden, als die Musiker des FZO 1967 Brass-Band Firebirds sich einen (inszenierten) „Streit“ mit Kollegen der „Hofheimer Streetband“ lieferten, wer denn nun die bessere Musik macht. Oliver Denkscherz, der Leiter der Firebirds, rief seine Musiker dazu auf, sich zu vertragen: „Am besten geht’s zusammen!“ verkündete er und schon ging’s zusammen so richtig rund – die Spielfreude war den Musikern anzumerken. Petra Koch, Erste Vorsitzende der Brassband Firebirds, lud dazu ein, am 23. Juli zusammen mit ihren Musikern das 50-jährige Jubiläum im Haus der Vereine zu feiern. „Und wir suchen natürlich immer Mitspieler. Wir möchten gerne Saxofone und Posaunen noch dabei haben, wer ein Instrument spielt oder lernen möchte, kann gerne zu uns kommen. Förderer oder Sponsoren für Instrumente sind uns auch immer willkommen.“ 

Alles in allem war der „Vormittag der Vereine“ beim Wäldchesfest eine gelungen „Show der Vereine“, die alle gerne und mit Spaß zeigten, was in ihnen und in ihren Mitgliedern steckt.

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