Corona-Mutation im Kreis

Britische Variante in Straßenverkehrsamt – Kunden sollen sich melden

Die als hoch ansteckend geltende britische Coronavirus-Mutation ist jetzt auch im Main-Taunus-Kreis nachgewiesen worden. Wie Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, wurde die Variante bei zwei infizierten Mitarbeitern des Straßenverkehrsamtes gefunden – trotz Hygienekonzeptes und Schutzmaßnahmen. In den Tagen zuvor war sie zudem bei zwei Bürgern im Main-Taunus-Kreis aufgetreten.

Das Straßenverkehrsamt mit Kfz-Zulassung ist für die laufende Woche für den Besucherverkehr gesperrt. Am Freitag hatten Labortests bei 15 Mitarbeitern Infektionen ergeben, weitere 11 wurden als Kontaktpersonen in Quarantäne geschickt. Die Ballung der Infektionen hatte Overdick zufolge schon am Freitag den Verdacht aufkommen lassen, dass eine Mutation dabei eine Rolle spielte. Labortests hätten den Verdacht inzwischen bestätigt: „Die britische Mutation ist extrem ansteckend, daher waren die Maßnahmen im Straßenverkehrsamt richtig“, so die Gesundheitsdezernentin.

Nach Angaben von Kreisbeigeordnetem Johannes Baron stehen im Straßenverkehrsamt derzeit nur zwei Sachbearbeiter zur Verfügung, um Kunden zu betreuen. Sie würden laufende Angelegenheiten online oder per Telefon bearbeiten, „aber angesichts des reduzierten Personals liegt es auf der Hand, dass es zu Verzögerungen kommt“, so der Verkehrsdezernent. Im Laufe der Woche werde entschieden, ob das Amt in der kommenden Woche wieder öffnen könne oder weiterhin geschlossen bleiben müsse.

Baron zufolge werden folgende Leistungen online angeboten: Wunschkennzeichenreservierung, Außerbetriebsetzung, Wiederzulassung, Neuzulassung, Umschreibung, Adressenänderung. Die näheren Voraussetzungen dafür können im Internet abgerufen werden über die MTK-App, die Webseite

Die Außerbetriebsetzung kann auch in benachbarten Zulassungsstellen erledigt werden. Derzeit nicht im Straßenverkehrsamt erledigt werden können die Beantragung und Abholung von Führerscheinen, die Genehmigung von Großraum-Schwertransporten und andere Leistungen, die nicht online erledigt werden können.

Derzeit arbeitet das Gesundheitsamt nach Angaben von Overdick mit Hochdruck daran, die Kontaktketten zu verfolgen. Darüber hinaus seien seit Montag, 1. Februar, Bürgerinnen und Bürger ohne Termin in die Behörde gekommen; sie sollen sich mit Angabe ihrer Telefonnummer beim Gesundheitsamt melden – unter der Mailadresse

Overdick ruft die Kunden auf, dem Aufruf zu folgen – „nicht nur zum eigenen Schutz, sondern auch aus Verantwortungsgefühl für andere“. Das Gesundheitsamt werde dann mit ihnen besprechen, was zu tun ist, um die Ausbreitung des Virus‘ einzudämmen. Kunden hingegen, die mit Termin ins Amt gekommen waren, brauchen sich nicht zu melden, sondern werden direkt von der Behörde kontaktiert.

Virus-Mutationen waren vor dem Main-Taunus-Kreis schon anderswo in der Region und in Hessen aufgetreten. „Es war also nur eine Frage der Zeit, bis eine Mutante auch bei uns nachgewiesen wird“, so Overdick. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sei größte Vorsicht geboten. Es sei eine gute Nachricht, dass die Infektionszahlen im Kreis insgesamt zurückgingen und am Dienstag im Impfzentrum des Main-Taunus-Kreises die ersten Impfungen anliefen. Die Lage im Straßenverkehrsamt aber zeige, „dass die Gefahr noch längst nicht gebannt ist“.

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