Kinder wollen Verbesserungen der Infrastruktur in Eddersheim

Bestens vorbereitete und begründete Anträge im Kinderparlament

 

EDDERSHEIM (bfp) – Die Eddersheimer Grundschulkinder verdeutlichten in der konstituierenden Sitzung des Kinderparlamentes am Montag, dem 28. November 2011, wieder ihre große Aufmerksamkeit um die Lebensbedingungen in der Ortschaft. Verkehrsprobleme standen erneut im Mittelpunkt der Anträge. Aber die Kinder fordern auch die Eröffnung eines Lebensmittelgeschäftes in Eddersheim. Alle Anträge der einzelnen Gruppierungen waren klar formuliert und schriftlich mit Begründungen versehen. Im Einzelnen gab es sachliche Diskussionen und auch Einsicht in Zuständigkeiten und finanzielle Gegebenheiten. 16 gewählte Kindervertreter nahmen an der ersten Sitzung des neu gewählten Parlamentes in der Grundschule teil.
Die langjährige Parlamentspräsidentin Silvia Mae?der eröffnete die 1. Sitzung in der neuen Parlamentsperiode 2011/2012. Sie begrüßte nicht nur die Mädchen und Jungen, sondern auch die Bürgermeisterin Antje Köster, die Schulleiterin Inge Hahn-Klimroth sowie die Klassenlehrer der Klasse 4 a, Anja Klein, und Jörg Gerbig von der Klasse 4 b. Die Parlamentspräsidentin erläuterte die Regeln im Kinderparlament und erinnerte an den bereitstehende Etat von 900 Euro. Über diesen Betrag kann das Parlament in seiner Periode frei verfügen. Zunächst mussten noch die beiden Stellvertreter der Parlamentspräsidentin gewählt werden. Hierbei entfielen auf Noah Drach und Florian Witte die meisten Stimmen. Beide Jungen nahmen das Amt an.
Der Zustand der Bahn-Unterführung in Eddersheim ist auch ein Ärgernis für das Kinderparlament. Die Kinder fordern in ihrem Antrag nicht nur eine sorgfältige Reinigung der Unterführung sondern auch die Installation einer Kamera, die vom Bahnwärterhäuschen eingesehen werden könnte. Die Bürgermeisterin wies darauf hin, dass die Unterführung bis zum Jahre 2005 vom Bauhof der Stadt Hattersheim regelmäßig gereinigt wurde, gegen Kostenerstattung von Seiten der Bahn. Die Bahn-AG wollte danach die Reinigung selbst übernehmen. Offensichtlich nimmt das Unternehmen diese Aufgabe aber nicht so ernst. Nach einem ersten Brief der Stadt an die Bahn-AG wurde eine umgehende Reinigung bis Mitte November 2011 zugesagt. Geschehen ist bis heute aber nichts.
Antje Köster versprach sofort erneut die Bahn anzuschreiben und eine schnelle Reinigung zu fordern sowie überprüfen zu lassen, ob die Installation einer Kamera möglich ist. Auf die Reaktion der Bahn sind alle gespannt. Als weiteres Ärgernis empfinden die Kinder die langen Wartezeiten an der Eddersheimer Bahnschranke. Hier musste die Bürgermeisterin auf klare Sicherheitsvorgaben verweisen, die hinsichtlich der Schließungszeiten von Bahnschranken gelten.
Der schon häufiger geforderte Fußgängerüberweg auf der Flörsheimer Straße wird wohl weiter auf sich warten lassen. Die Bürgermeisterin erläuterte die Anforderungen, die der Straßeneigner, das Land Hessen, an die Installation eines sicheren Fußgängerüberweges stellt. Diese Anforderungen sind hier leider nicht gegeben, es überqueren laut durchgeführter Zählung zu wenige Personen die Straße. Die Kinder wären ja schon mit der Anbringung eines kostengünstigen Zebrastreifens zufrieden.
Wenig Zuversicht äußerte die Bürgermeisterin auch in Bezug auf den geforderten Lebensmittelladen in Eddersheim. Sowohl die Fraktion der „Pandas“ als auch die Gruppierung „Koalas“ stellten begründete Anträge. Das Unternehmen REWE verwies in einer Anfrage auf die benachbarten Märkte. Andere Einzelhändler bekundeten bisher ebenfalls kein Interesse. Lediglich die Firma Tegut prüft locker die Einrichtung einer Filiale.Für die Einrichtung einer „Indoor-Spielhalle“ (Indoor-Spielbereich) sucht die Stadt ebenfalls einen Investor. Die Stadt kann aus finanziellen Gründen einen solchen Spielbereich nicht einrichten. Auch unter den versammelten Kindern gab es eine rege Diskussion über die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung. Doch eine Mehrheit (7 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen) forderte die Bürgermeisterin auf, sich nach einem Investor für dieses Projekt umzuschauen.
Einfacher ist vielleicht die Einrichtung von mehr Parkplätzen rund um die Eddersheimer Grundschule. Die „Pandas“ stellten den entsprechenden Antrag. Schulleiterin Inge Hahn-Klimroth erläuterte, dass aufgrund des Wegfalls von Parkplätzen an der „Alten Schule“ die Verkehrssituation für Lehrer und Eltern schwieriger geworden ist. Die Einrichtung von Parkplätzen auf der Wiese hinter der Turnhalle stößt auf die Schwierigkeit, dass dieses Gelände im Eigentum des Main-Taunus-Kreises liegt. Aus dem Plenum wurde auf ein Gelände an der verlängerten Kapellenstraße verwiesen, wo eventuell auch Parkplätze entstehen könnten.
Stadt und Schulleitung werden sich jetzt dafür einsetzen, dass die Eigentumslage an diesem Gelände, Stadt oder Kreis, schnellstens geklärt wird. Auf eine entsprechende Klärung hoffen alle in der nächsten Sitzung des Eddersheimer Kinderparlamentes. Die Sitzung wird nach den Weihnachtsferien stattfinden.
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