„Kreative Augenblicke“

Dritte Kunstausstellung bei der AWO im Alten Rathaus zeigt Malereien von Friederike Konzack

Gerhard Mantel (links), Erika Ripperger (zweite von rechts) und Oliver Schürmann (rechts) von der AWO freuen sich darüber, dass Bilder von Friederike Konzack im Alten Rathaus in Okriftel gezeigt werden können. Die Künstlerin (dritte von rechts) wurde von ihren beiden Töchtern und ihrer Enkelin zur Vernissage begleitet.
(Foto: A: Kreusch)

OKRIFTEL (ak) – Unter dem Titel „Kreative Augenblicke“ stand die dritte Ausstellung, die am Freitag, 20. Oktober, in den neuen Räumen der Geschäftsstelle der AWO Main-Taunus im Alten Rathaus mit einer kleinen Feier eröffnet wurde. Bis Anfang Dezember sind dort Aquarelle und Acrylbilder der Hobby-Malerin Friederike Konzack zu sehen.

Gerhard Mantel, stellvertretender Vorsitzender der AWO Main-Taunus, begrüßte die Gäste der Ausstellungseröffnung, die sich bei einem Glas Sekt und bereitgestellten Snacks am großen Tisch im Erdgeschoß zu einem angeregten Plausch zusammengefunden hatten. „Wir wollen ein offenes Haus mit Diskussionen, Kunst und Kultur hier haben“, freute er sich, „dazu gehören auch die Ausstellungen, die wir hierher holen. In der ersten haben Okrifteler Phrix-Künstler ihre Werke gezeigt, in der zweiten zeigte ein in Deutschland lebender Katalane seine interessanten Werke, und in der nun gezeigten Ausstellung hat Friederike Konzack quasi ein Heimspiel.“

In der kleinen Laudatio erfuhren die Gäste, dass die Malerin im tschechischen Karlovy Vary, dem früheren Karlsbad, geboren wurde, aber schon ihre Ausbildung zur Chemielaborantin in der Region absolvierte. Zwar hat sie damals in der Farbstoffherstellung gearbeitet, ihre Neigung zur Malerei aber erst später entdeckt und in den letzten 20 Jahren auch immer weiterentwickelt, ein Bezug zu ihrem Wohnort Hattersheim und zur Region ist dabei immer konstant geblieben.

Friederike Konzack bedankte sich bei Gerhard Mantel für die nette Vorstellung und die Möglichkeit, ihre Bilder im Alten Rathaus zu zeigen. „Ich hatte in der Zeitung von dem Angebot an Künstler gelesen, hier auszustellen – und da meine Bilder gerade von einer Ausstellung zurückkamen und noch im Wohnzimmer standen, dachte ich, ich ruf‘ da mal an, bevor ich alle wieder in den zweiten Stock nach oben trage“, schmunzelte sie, „also habe ich mich beworben.“

Die Hobbymalerin findet den Ausstellungsort für ihre Malerei sehr passend. „Soziales und Malerei passt gut zusammen, ich habe auch angefangen zu malen, als es mir mit einer seltenen chronischen Krankheit nicht so gut ging“, erzählte sie, „zuerst habe ich mit Bleistift und Tusche gezeichnet. Damit hat sich mein Blick auf die Dinge verändert, ich habe alles genauer betrachtet und konnte dabei immer sehr gut entspannen.“ Allerdings habe sie als Hobbymalerin ja keine wirkliche „künstlerische Vita“, meint Friederike Konzack bescheiden.

Einige Jahre trat in ihrem Leben dann die Malerei wieder in den Hintergrund, bevor sie sich vor etwa zwanzig Jahren einer Gruppe anschloss, die frei zusammen gemalt hat, auch schon mal mit einer Flasche Wein im Picknickkorb irgendwo im Freien. „Wir haben mal in einem Pfingstrosenfeld in Bad Soden gemalt, da hat ein Mann mein Bild vom Hundertwasserhaus, noch nicht trocken, gleich gekauft“, erinnert sie sich, „da habe ich Mut für meine erste Ausstellung gefasst.“ Die Anerkennung dort hat ihr weiter Auftrieb gegeben, nach einem Malwochenende in der Rhön hat sie zum ersten Mal auch in Acryl gemalt – das dabei entstandene „Grasbild“ mit gelben Blumen ist nun im Eingangsbereich des Alten Rathauses zu sehen. „Wenn ich male, dann tauche ich ab in die Farbe, dann denke ich an nichts anderes mehr und möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören“, erzählte sie von ihrer Leidenschaft, „ich male wirklich nur, weil es mir so großen Spaß macht, ich muss nix verkaufen.“

Friederike Konzack ist Mitglied in der Gruppe „Freies Malen“ des Hattersheimer Vereins für Volksbildung. Die Gäste der Vernissage konnten sich bei einem Rundgang durch die Ausstellung davon überzeugen, dass sie ihr Talent nicht unter den berühmten „Scheffel“ zu stellen braucht: Ihre Darstellungen von Stadtperspektiven wie etwa dem Höchster Schloss oder der Frankfurter Skyline, von Industriekulissen, von Tieren oder Früchten, ihre Stillleben, ihre Studien von Motorradrennen oder auch ihre Aquarelle von Urlaubslandschaften wie der Algarve können sich durchaus sehen lassen, es macht Spaß, durch die Ausstellung zu schlendern. Besonders gefällt es natürlich den Mitarbeitern der AWO-Geschäftsstelle, dass Friederike Konzack mittlerweile auch das Alte Rathaus in Okriftel, geschmückt mit der AWO-Fahne, künstlerisch festgehalten hat – das Bild ist ebenfalls im Eingangsbereich des neuen Domizils zu bewundern.

Interessierte Besucher sind dort willkommen, die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle von jedem besucht werden.

Auch weiteren Künstlerinnen oder Künstlern, die daran interessiert sind, ihre Werke öffentlich zu zeigen, stellt die AWO ihre Räumlichkeiten gerne zur Verfügung. Bewerben kann man sich unter der Telefonnummer 06190/935680.

 

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