Obdachlosenunterkunft niedergebrannt

Sieben Verletzte bei Feuer in Okriftel / Weihnachtsbaum als Ausgangspunkt?

 

OKRIFTEL (ak) – Am Mittwochmorgen nach dem Feuer herrscht wieder fasst idyllische Ruhe in der Langgasse in Okriftel. Die Sonne scheint, der Wind hat sich gelegt, die alten Häuser stehen heimelig dicht an dicht wie schon seit Jahrhunderten hier. Nur ein brenzliger Geruch erinnert noch an das Unglück, das sich am Tag zuvor in der Obdachlosenunterkunft ereignet hat.
Aber ein Blick in den Hof der Gaststätte „Am Kamin“ – für den viele Autofahrer, die durch die Langgasse fahren müssen, kurz anhalten – zeigt das ganze Ausmaß des Schadens, der hier entstanden ist.
Der Brand muss wohl um die Mittagszeit ausgebrochen sein – kurz vor 13 Uhr entdeckte ein direkter Nachbar, dass Rauch aus dem alten Haus im Hof gegenüber aufstieg. Er alarmierte die Feuerwehr und auch den Hauseigentümer. Die Feuerwehr riegelte mit Hilfe von Polizei und Ordnungsamt den eng bebauten Bereich im alten Okriftel großräumig ab. Die Langgasse wurde aus Richtung Eddersheim schon ab der Einmündung Kirchgrabenstraße und bis zum Ende der Straße An der Fähre den ganzen Nachmittag über gesperrt.
Mehr als 80 Feuerwehrmänner aus dem Hattersheimer Stadtgebiet und aus Hofheim waren länger als fünf Stunden im Einsatz. Das Gas wurde für den Bereich um das brennende Haus abgestellt. Einige große Feuerwehrfahrzeuge parkten in der engen Langgasse und An der Fähre, die große Leiter kam zum Einsatz. Es musste aber auch Platz frei gehalten werden für fast ein Dutzend Rettungswagen, die zum Brandort gerufen wurden. Überall blinkten Blaulichter in der rauchgeschwängerten Luft; durch das trübe Wetter entstand ein Eindruck von einem wirklichen Katastrophenszenarium.
Trotz aller großen Bemühungen der Feuerwehrmänner brannte der Dachstuhl des Hauses völlig aus. Der starke Wind am Nachmittag arbeitete den Löschbemühungen in der eng bebauten Langgasse beharrlich entgegen. Es hat wohl nichts von dem, was die dort wohnenden Menschen besaßen, den Brand überstanden.
Einige der Bewohner des abgebrannten Hauses erlitten Brandvergiftungen, aber es wurde niemand schwer verletzt. „Wir sind ja froh, dass alle einigermaßen unbeschadet dort rausgekommen sind“, sagt eine Nachbarin am Morgen danach noch immer sichtlich beeindruckt vom Unglück direkt gegenüber. Und sicher kann man auch froh sein, dass die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf die eng am Brandherd stehenden Nachbargebäude verhindert hat. Die Bewohner, welche von der Stadt Hattersheim dort einquartiert waren, konnten inzwischen in einer anderen Unterkunft untergebracht werden.
Die Brandursache ist noch unklar. Die Bewohner halten einen Weihnachtsbaum für den Ausgangspunkt des Feuers.
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