Tierische Kirchengänger

Langohr-Fledermäuse erhalten in Talkirche und St. Jacobuskirche ein Heim

MAIN-TAUNUS (pm) - Den Langohr-Fledermäusen stehen ab sofort zwei Eppsteiner Kirchen als Quartiere offen. Mithilfe des MTK-Umweltamtes wurden die Dachböden der Pfarrkirche St.

Jacobus und der evangelischen Talkirche umgebaut, damit die Tiere einfacher in die Kirche gelangen und einen Tagesschlafplatz beziehen können. Das teilt der Umweltdezernent und Erster Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Hielscher mit: „Einige Fledermausarten sind im Main-Taunus-Kreis fast ausgestorben. In Kirchen sollen sich jetzt wieder Kolonien ansiedeln können.“


Da die beiden Kirchen unter Denkmalschutz stünden, habe der Kreis eine Fachfirma aus Schwalbach für das Projekt engagiert und auch die Denkmalschutzbehörde einbezogen. Weder Feuchtigkeit noch Tauben könnten durch den Umbau in die Gebäude eindringen. Viele Kirchen wären zuvor dicht verschlossen worden, um Tauben davon abzuhalten, die Gebäude zu verschmutzen, so Michael Orf vom Umweltamt. Hierdurch sei es aber nicht nur den Vögeln schwer gemacht worden, dort zu nisten. In Eppstein habe die Baufirma deshalb einen speziellen Federmaus-Einflug an den vorhandenen Dachflächenfenstern eingerichtet. Die Kosten in Höhe von 440 Euro hat der Kreis übernommen. Über die künftige Entwicklung der Quartiere wache die Naturschutzbehörde zusammen mit dem Naturschutzbund. Schäden der Bausubstanz durch die Tiere könnten ausgeschlossen werden, hält Orf fest. Fledermäuse nagten weder an der Isolierung, noch richteten sie irgendwelche Schäden an den Kirchen an. Der wenige im Jahresverlauf anfallende Kot könne bequem zusammengefegt werden und nütze im Vorgarten noch als Blumendünger.


Nun hofften die Kirchengemeinden, dass noch mehr Tiere auf ihren Dachböden einziehen. Die nahe gelegene St. Laurentius-Kirche beherbergt als einzige Kirche im MTK noch eine kleine Kolonie von Langohr-Fledermäusen und sogar vereinzelte Mausohren. Durch den Umbau der benachbarten Kirchen hätten die Fledermäuse nun eine größere Auswahl an Quartieren.


Hauseigentümer, die Fledermausquartiere schaffen wollen, können sich für weitere Informationen an Michael Orf von der Unteren Naturschutzbehörde in Hofheim (Tel.: 06192-201 1540, Email: michael.orf[at]mtk[dot]org) oder an den NABU(www.nabu-hessen.de) wenden.

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