80 Jahre Kriegsende

Lesung „Nordlich“ im Haus St. Martin am Freitag, 14. November

hb

Die Stadt und das KulturForum Hattersheim e. V. haben in Kooperation mit dem Haus St. Martin des Caritasverbands Taunus e. V. den Autoren Willi Zurbrüggen eingeladen, der am Freitag, 14. November, um 19.30 Uhr aus seinem Roman „Nordlich“ lesen wird – ein Gesellschaftsporträt der deutschen Vor- und Nachkriegszeit.

Die Lesung fügt sich in eine ganze Reihe von Veranstaltungen ein, die sich im Rahmen des Jahresschwerpunkts „80 Jahre Kriegsende“ des Projekts „Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes“ der KulturRegion FrankfurtRheinMain politischer Bildung und Gedenkarbeit widmen. So gab es etwa bereits eine Führung im Stadtmuseum, eine Theater-Performance der BüchnerBühne in der Stadthalle oder eine Lesung von Jakob Springfeld in der Heinrich-Böll-Schule.

Willi Zurbrüggen rückt in seinem Roman „Nordlich“ drei Familien und somit drei Schicksale in den Fokus: die ärmliche Kleinbauernfamilie Vössken, die Familie des rechtschaffenen Eisenbahners Julius Stein und die Flüchtlingsfamilie Srszprn, die aus Litauen ins Münsterland gekommen ist – genauer: in die kleine Stadt Nordlich.

Nordlich vor dem Zweiten Weltkrieg: Heinz, Aida, Horst und Marie haben noch keine Vorstellung von den Umwälzungen, die ihre Heimat und sie selbst bald durchmachen werden, denn der Krieg verändert alles. Als Horst nach vielen Jahren der Gefangenschaft, als ihn längst auch seine Familie tot wähnt, nach Nordlich zurückkehrt, versetzt er den Ort in Angst und Schrecken und beschwört eine Katastrophe herauf – denn seine Frau Marie hat mittlerweile ein Kind von einem anderen Mann…

„Nordlich“ ist ein Roman über Liebe, Hass und Verrat. Virtuos verknüpft der bekannte und renommierte Übersetzer Zurbrüggen die Einzelschicksale zu einem beeindruckenden Gesellschaftspanorama. Mit Gespür für die Figuren und sprachlicher Finesse zeichnet er den Weg seiner Protagonisten und lässt vor dem Hintergrund der Kleinstadt ein packendes und vielschichtiges Porträt der Zeit zwischen 1915 und 1963 entstehen – einer Zeit der Ängste und Hoffnungen, voller tiefer Umbrüche und der eines noch jungen Friedens.

„Wenn die Waffen schweigen, ist ein Krieg noch lange nicht vorbei und was er mit den Menschen macht, schildert der Roman „Nordlich“ sehr eindrücklich. Etwa wie schwer Menschen traumatisiert werden, die Front, Gefangenschaft oder Flucht erlebt haben. Das muss uns allen gerade in einer Zeit, in der in Europa wieder ein Krieg herrscht, Aufrüstung betrieben wird und in der rechte Kräfte unsere Demokratie bedrohen, eine Lehre sein: nämlich wie wichtig es ist, gemeinsam für Frieden und eine offene Gesellschaft einzustehen“, sagt die Erste Stadträtin Heike Seibert.

Zurbrüggen ist ein deutscher Literaturübersetzer und Schriftsteller. Sein übersetzerisches Werk umfasst rund 100 Romane, Erzählbände, Lyrik und Essays, die er aus dem Spanischen ins Deutsche übertragen hat. Für seine Übersetzungen erhielt er internationale Preise. 2010 erschien sein Debütroman „Nordlich“.

Die Lesung findet im Haus St. Martin, Facheinrichtung für Wohnungslose, in der Frankfurter Straße 43 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Lesung ist kostenfrei, aber um eine kleine Spende für die Einrichtung wird gebeten.

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