Bewährte Betreuung, Beratung und Prävention

Erfahrungsbericht der mobilen beratung Kriftel für das Jahr 2022 im Planungsausschuss vorgestellt

Zur jüngsten Sitzungsrunde wurde die neueste Ausgabe des alljährlichen Erfahrungsberichts der mobilen beratung Kriftel den Parlamentarierinnen und Parlamentariern vorgelegt.

Neben der aktiven Suchtberatung und Betreuung (2022 wurden insgesamt 17 Personen aus Kriftel längerfristig betreut, zudem gab es 68 sogenannte Einmalkontakte) ist die Präventionsarbeit im Bereich Kinder- und Jugend ein wichtiges Schwerpunktthema für die mobile beratung. Man beginnt frühzeitig damit, Kinder und Jugendliche an dieses Thema heranzuführen und unterscheidet dabei zwischen primären und sekundären Aktivitäten: Die primäre Prävention richtet sich mit ihren Angeboten an Kinder und Jugendliche, die noch nicht konsumieren. Man will auf diesem Wege Fähigkeiten und Fertigkeiten der Zielgruppe stärken, damit dass diese jungen Menschen möglichst erst gar nicht auf Suchtmittel zurückgreifen wollen, sobald sie später damit womöglich in Kontakt kommen.

Die sekundären Präventionsansätze haben bereits Konsumierende als Zielgruppe und streben eine Konsumreduktion bis hin zur völligen Abstinenz an. Hier unterstützt und vernetzt die mobile beratung die bestehenden Angebote der Vereine und Verbände in Kriftel, sowie der Schulen und Kirchengemeinden und organisiert die offene Jugendarbeit der Gemeinde.

Aufsuchende Arbeit

Die aufsuchende Arbeit ist ein weiterer Schlüsselprozess der mobilen beratung. Im vergangenen Jahr kam dieser Aufgabe eine besondere Bedeutung zu, da nach der Hochphase der Corona-Pandemie die Kinder und Jugendlichen erst wieder an das geöffnete Freizeithaus erinnert werden mussten. Es galt, sich erfolgreich in Erinnerung zu rufen und einer neuen Generation das Angebot der mobilen beratung näherzubringen.

Neben dem Freizeithaus wurden vor allem in den Parks auf den Spielplätzen der Gemeinde Kontakte geknüpft. Statistisch gesehen konnte dabei zu 94,4 Prozent kein Suchtmittelkonsum beobachtet werden. Der beobachtete Konsum verteilte sich auf Tabak (vier Prozent), Alkohol (zwei Prozent) und Cannabis (1,6 Prozent).

Seit 2014 wird das Familienzentrum Kriftel mit Mitteln des Landes Hessen für Familienzentren gefördert. Der fachliche Träger ist der Verein JJ. Das kooperative Familienzentrum Kriftel besteht aus insgesamt neun Kooperationspartnern und zahlreichen Netzwerkpartnern, darunter die mobile beratung Kriftel in zentraler Rolle. Neben verschiedenen Themenabenden wurden diverse Schulungen, Kurse und sonstige Freizeitaktivtäten für alle Altersgruppen angeboten.

Jugendwerkstatt

Über ein Jahr lang hat es gedauert, bis nach intensiver gemeinsamer Vorbereitung mit der Gemeindeverwaltung im Herbst 2022 an zweimal drei Tagen die Jugendwerkstatt Kriftel stattfinden konnte. Unter professioneller Moderation diskutierten 22 Jugendliche darüber, wie die Beteiligung junger Menschen in der Gemeinde künftig aussehen sollte. Am Ende stand ein selbst erarbeitetes Konzept, das die Jugendlichen dann im Sozialausschuss vorstellten. Das nun auf den Namen "Jugendforum Kriftel" getaufte Projekt wird auch im laufenden Jahr gemeinsam mit der Gemeinde Kriftel weiterhin begleitet.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die besonderen Aktivitäten und Aktionen im Kinder- und Jugendbereich, wie beispielsweise die „Spiele im Park“ zwischen den Sommer- und Herbstferien oder aktuell die Ferienspielangebote in den Sommerferien. Auch der Kinderbeirat, der Kinderadventsmarkt und der regelmäßig stattfindende „Nightball“ zählen hierzu.

Ausblick

Die im vergangenen Jahr geleisteten Hauptaufgaben der mobilen beratung in Hinblick auf Kinder- und Jugendarbeit, Prävention und Beratung, Betreuung und Behandlung haben sich bewährt und werden weiter ausgebaut, heißt es im Bericht abschließend.

Die Spiele im Park sowie Präventionsprojekte der Schulen sowie die Ausweitung der Angebote des Familienzentrums sind nur einige wenige Beispiele für die vielfältigen künftigen Aufgaben, die durch die mobile beratung Kriftel unterstützt werden.

Hintergrund

Die mobile beratung Kriftel wurde im Jahr 1994 eingerichtet. Organisatorisch ist sie dem Frankfurter Verein „Jugendberatung und Jugendhilfe“ unterstellt. Der Vertrag mit dem Verein wurde mit Wirkung zum 1. Juli 1994 abgeschlossen.

Die Schwerpunkte der mobilen beratung Kriftel bilden die Präventionsarbeit und die Arbeit für und mit den hiesigen Kindern und Jugendlichen, aber auch die Betreuung und Beratung von Jugendlichen mit Suchtmittel- oder anderen jugendspezifischen Problemen.

Dabei setzt die mobile beratung Kriftel nicht nur die eigene fachliche und professionelle Kompetenz ein, sondern nutzt auch ihr umfangreiches Netzwerk mit ehrenamtlichen Kräften, Vereinen, Verbänden, Kitas, Schulen und kirchlichen Organisationen. Diese Vernetzung ermöglicht es bis heute, dass in Kriftel ein umfassendes und für die diversen Zielgruppen einladendes Angebot geschaffen wird.

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