„Den ein oder anderen Mann haben wir erfolgreich mit Rasierschaum eingeseift und mit der Klobürste neu frisiert“, lacht Gaby Beese vom Krifteler Karneval Klub (KKK). „Die meisten haben es mit Humor genommen.“ Seit mehr als 20 Jahren organisiert sie das ausgelassene Hexentreffen an Weiberfastnacht, seit 50 Jahren ist es in Kriftel bereits Tradition. Nach der Corona-Pause konnte jetzt wieder im Rathaus und einigen Kneipen ausgelassen gefeiert werden.
Bürgermeister Christian Seitz ist gerne Gastgeber. Ihm ist der Brauch wichtig: „In den umliegenden Kommunen gibt es das fröhliche Treiben nicht“, sagt er schmunzelnd. Daher hat er mitgeholfen, im Vorfeld die Werbetrommel zu rühren. Denn der Nachwuchs fehlt. Früher waren es bis zu 100 Hexen gewesen. Dennoch ist die Organisatorin zufrieden: Etwa 35 Hexen stürmten diesmal ins Rathaus. Da die ein oder andere krankheitsbedingt ausfiel, wären es eigentlich noch mehr gewesen.
Jede Frau, unabhängig von Alter, Verein oder Wohnort, kann mitfeiern. Bedingung ist, dass sie eine Maske trägt und angemessen verkleidet ist. „Schade ist nur, dass heutzutage nur wenige Kneipen an diesem Tag geöffnet haben und uns Hexen einlassen. Und dass, obwohl wir mittlerweile gaaaaaanz brav sind“, betont die Oberhexe augenzwinkernd.
Nach Absprache mit dem Bürgermeister kehrten die Hexen daher nach dem Sturm des Rathauses mit Sektanstoßen nach der kurzen Kneipentour zum Ausklang wieder ins Rathaus zurück. Dort wurde dann bis Mitternacht noch fröhlich und ausgelassen mit Musik, Imbiss, Auftritt der KKK-Gruppe „Le Fiasco“, Ehemännern und Freunden weitergefeiert. „Alle waren fröhlich und zufrieden. Ich hoffe, nächstes Jahr sind noch mehr mit dabei“, so Gaby Beese. Sie hofft auf närrischen Nachwuchs - und vielleicht lassen sich bis dahin bei den Kneipenwirten in Kriftel noch „Ängste“ vor den Hexen abbauen. Bürgermeister Seitz bedankte sich herzlich beim ehrenamtlichen Cateringteam sowie Alexander Schmidt, der mit DJ Max Heidelmeier für die passende Stimmungs-Musik gesorgt hat.
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