Mit dem Absinken des Corona-Inzidenzwertes auch im Main-Taunus-Kreis und dem Erreichen der zweiten Lockerungsstufe sind nun endlich auch Laienchöre wieder in der Lage, gemeinsam im Freien oder sogar im Inneren zu proben. Die entsprechenden Regeln der Hessischen Landesregierung hat unter anderem auch der Hessische Sängerbund auf seiner Homepage www.hessischer-saengerbund.de veröffentlicht.
Demnach dürfen aktuell Laienchöre mit maximal 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam in Innenräumen singen, wobei immunisierte Menschen (vollständig Geimpfte und Genesene) nicht mitgezählt werden müssen. Im Freien dürfen sogar bis zu 200 Sängerinnen und Sänger zusammenkommen.
Tagesaktueller Test ist Voraussetzung
Wer an einer Probe teilnehmen möchte und noch nicht vollständig immunisiert ist, der muss natürlich weiterhin im Sinne des Infektionsschutzes zwingend einen tagesaktuellen Test vorlegen. Die aktuellen Lockerungen bedeuten schließlich noch längst nicht, dass die Pandemie eine Pause macht oder gar schon als beendet erachtet werden kann, auch wenn sich der Alltag derzeit schon wieder ein gutes Stück normaler anfühlt.
Menschen mit entsprechenden Symptomen dürfen natürlich sowieso nicht an einer Chorprobe teilnehmen, aber bekanntermaßen ist die Viruslast ja gerade vor dem Auftreten eigener Beschwerden besonders groß - nicht zuletzt deshalb ist COVID-19 so tückisch. Es wäre daher absolut fahrlässig, jetzt die Zügel schleifen zu lassen und auf die Einhaltung dieser sinnvollen Regeln zu verzichten.
Zu den weiteren Regeln, die streng eingehalten werden sollten, zählen nach wie vor der Mindestabstand zwischen allen Akteurinnen und Akteuren, die Gewährleistung der Möglichkeit zur Kontaktnachverfolgung im Falle einer Infektion sowie die zuverlässige Umsetzung und Einhaltung eines Hygienekonzeptes. Hier konnte der Liederkranz im vergangenen Sommer bereits gute Erfahrungen sammeln.
Viele sind bereits geimpft
Gerade beim Männerchor erübrigt sich für viele Mitglieder die besagte Testpflicht: Viele Mitglieder wurden bereits schon zweimal geimpft und verfügen nun über einen vollständigen Impfschutz, berichtet Männerchormitglied und Ehrenbürger Bodo Knopf im Gespräch mit dieser Zeitung. Ein Großteil der Chorsänger zählt zur ersten Priorisierungsgruppe und war entsprechend früh an der Reihe als es mit dem Impfen im Main-Taunus-Kreis losging.
Dienstag ist wieder Probentag
Der Männerchor wird fortan wieder dienstags ab 19.30 Uhr im angestammten Haus der Vereine (Schulstraße 14) proben, die Damen der ChoryFeen treffen sich am gleichen Tag um 18.30 Uhr auf der Wiese vor der Bonifatiuskapelle im Freien. Ein bewährtes Utensil aus dem Vorjahr kommt bei den Proben der Herren wieder zum Einsatz: Die Kunststoffscheibe (entworfen und hergestellt von Gerhard Heintke), die bereits im Sommer 2020 bei den Proben auf der Freifläche neben dem Vereinsheim der Kleingärtner Verwendung fand, wird Chorleiter Sebastian W. Wagner am E-Piano wieder zusätzlich schützen.
Freude über gemeinsames Singen
Im Sinne des Vereinslebens und der Gemeinschaft untereinander, aber auch was das Sangeshandwerk betrifft, war es natürlich höchste Zeit, dass es endlich wieder zu solchen gemeinsamen Proben kommen kann. Aber dafür musste zunächst das hiesige Infektionsgeschehen mitspielen - die Gesundheit geht nun einmal vor.
Zuletzt wurde bei den Frauen nur auf Distanz und nach Stimmen sortiert geprobt, während die Männer an jedem Dienstagabend ein Videomeeting abhielten, bei dem man sich fröhlich austauschte, gemeinsam YouTube-Aufzeichnungen vergangener Auftritte anschaute (Mitsingen inklusive) und sich generell gegenseitig auf dem Laufenden hielt.
"Wir sind froh, dass es wieder los geht", stellt Bodo Knopf freudig fest. Die letzte gemeinsame Probe fand schließlich im November vergangenen Jahres statt - eine wahrhaft unschöne Durststrecke, die selbst die quälenden drei Monate Pause für die Sängerinnen und Sänger nach Pandemiebeginn im vergangenen Jahr bei weitem in den Schatten stellt.
So wird die Sommerpause in diesem Jahr zumindest beim Männerchor auch kürzer als gewohnt ausfallen: Lediglich für drei Wochen, während Chorleiter Wagner im Urlaub weilt, ruhen die Proben. "Wir wollen wieder reinkommen", so Knopf. Gerade auch in Hinblick auf die heiß ersehnten ersten großen Auftritte, wie beim Adventsmarkt 2021 oder bei der mittlerweile wiederholt verschobenen Fahrt zur polnischen Partnerstadt Pilawa-Gorna im kommenden Jahr.
Klausurfahrt und Chorwochenende
Doch das sind längst nicht alle mittelfristigen Pläne beim Liederkranz: Der Vorstand plant bereits eine zweitägige Klausurfahrt nach Bensheim, um über Satzungsänderungen und die Vereinsfinanzen zu beraten, aber auch über die Konzertreise nach Polen 2022.
Außerdem ist ein Chorwochenende im November angedacht, an dem alle Chöre des Liederkranzes teilnehmen sollen. Dort will man gemeinsam das zum Einsatz kommende Liedgut abstimmen und den derzeitigen Leistungsstand der Chöre analysieren.
Auch Interessierte, die noch nicht dem Liederkranz angehören, sind herzlich willkommen und können sich entweder auf der Homepage www.liederkranz-kriftel.de informieren, oder Kontakt aufnehmen mit der Ersten Vorsitzenden Engellie Stern-Krecker unter Telefon 0160/8407796 oder Bodo Knopf unter Telefon 0175/1609045.
Cäcilienverein probt am Mittwoch
Auch der Chor des Caecilienvereins Kriftel fängt wieder an mit dem Proben, immer mittwochs um 20 Uhr in St. Vitus. "Nach fast einem Jahr, in dem wir Gottesdienste mit kleinen Vokalensembles musikalisch gestaltet haben, freuen wir uns sehr, dass das Singen in Chören wieder möglich erscheint", berichtet Chorleiter Andreas Winckler. "Die Regelungen für das Land Hessen und für das Bistum Limburg sind für uns maßgebend. Noch sind sie mit Auflagen verbunden, dass die Ausführenden mit großen Abständen zueinander oder im Freien singen. Und obwohl das mit manchen Schwierigkeiten verbunden ist, gibt es uns doch Gelegenheit, die Probenarbeit behutsam wieder aufzunehmen und das erste Konzert am 28. August vorzubereiten."