Wenn Senioren im Kursana Domizil am Freizeitpark die Krifteler Kerb wegen eines Handicaps nicht besuchen können, kommt die Kerb zu ihnen: Der Kerbe-Umzug machte Station im Haus Sebastian und brachte den Bewohnerinnen und Bewohner gute Laune sowie das Gefühl von Heimat und Gemeinschaft.
Kriftel. Mit dem Besuch der älteren Generation im Kursana Domizils setzen die Kerbebor-schen ein starkes Zeichen für Inklusion und Teilhabe: „Besonders die Menschen, die nicht mehr allein raus gehen können, sollen trotzdem ein Teil der Gesellschaft bleiben“ sagte der „Kerbe-Vater“ der Gruppe. Und mit seiner Ankündigung machte er vielen Senioren im Kursana Domizil Hoffnung: Im nächsten Jahr solle der große Kerbe-Umzug neu geplant werden und die Strecke am Kursana Domizil vorbeiführen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner auch alle Festwagen sehen können.
Eine Abordnung des Kerbe-Umzugs zog beim Besuch der Pflegeeinrichtung mit dem traditio-nellen Apfelwein-Wagen und gefüllten Bembeln von Wohnbereich zu Wohnbereich und be-geisterte die Senioren. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wurden Kerbe-Lieder angestimmt, die schöne Erinnerungen an Zeiten weckten, als die Älteren noch kräftig mitfeierten oder selbst als Kerbeborschen das Traditionsfest mitgestalteten. Die Bilder aus der Jugendzeit wurden lebendig und einige Senioren hatten ein Leuchten in den Augen und wie-der das Gefühl, mitten im Leben zu stehen.
Auch wenn die Stimmen der Kerbeborschen schon arg strapaziert waren, entstand ein lautstarker Chor. „Die jungen Leute sehen müde aus“, stellte Hannelore Joisten fest, zeigte aber Verständnis für die Kerbeborschen, die immerhin ein ganzes Wochenende feiern müssen. Mittendrin im vergnüglichen Kerbetreiben waren auch Kriftels Bürgermeister Christian Seitz und Erster Beigeordneter Martin Mohr, die den Kerbe-Umzug im Kursana Domizil begleiteten. Im Anschluss an die Gesänge wurde zum Mittagessen eine Runde Apfelwein ausgeschenkt und es gab einige Senioren, die gestanden, dass sie noch nie Apfelwein getrunken hatten, den anderen aber fröhlich zuprosteten.
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