Aufwendige Bauarbeiten werden in den kommenden Wochen und Monaten an der Umspannanlage im Krifteler Läusgrund stattfinden: Die Firma Amprion GmbH setzt jetzt ihre Pläne zum Projekt "Welschgraben - Industriepark Höchst-West" auch auf hiesigem Boden in die Tat um, nachdem das Regierungspräsidium Darmstadt am 27. August 2025 den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau einer 110‑kV‑Erdkabelverbindung erteilt hat.
Hintergrund ist der steigende Leistungsbedarf im Rhein-Main-Gebiet, insbesondere durch die Vielzahl von Industriekunden, beschreibt Amprion auf der firmeneigenen Homepage das Projekt. Um die Region auch weiterhin zuverlässig und bedarfsgerecht mit Strom versorgen zu können, müsse man die Übertragungskapazität im Netz erhöhen. "Wir verstärken unser Netz und sorgen so dafür, dass wir das hohe Niveau der Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleisten können", so Amprion.
Natürlich sei für den Industriepark Höchst und die dortigen Unternehmen eine stabile und sichere Stromversorgung eine Grundvoraussetzung. Die Verstärkung des Stromnetzes wird einerseits dank der "dynamischen Entwicklung des Industrieparks" notwendig, andererseits durch die Bestrebungen "bei der Energieversorgung des Standortes fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energieträger zu ersetzen und somit den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen deutlich zu verringern."
Um dies zu erreichen, werden zum einen die Leistungen der Umspannanlagen in Schwanheim und in den Farbwerken Höchst-Süd in unmittelbarer Nachbarschaft zum Industriepark erhöht. Zum anderen wird aber auch eine weitere Versorgungslinie benötigt, die ein neues, rund fünf Kilometer langes 110-kV-Hochspannungs-Erdkabel zwischen der Krifteler Umspannanlage und der neuen Anlage "IPH-West" im Industriepark Höchst gewährleisten soll. Die Infraserv Netze GmbH, Stromnetzbetreiberin im Industriepark Höchst, hat Amprion mit der Errichtung dieses zusätzlichen Anschlusses beauftragt.
Amprion will laut eigener Aussage die Arbeiten entlang der Trasse in räumlich abgegrenzten Bauabschnitten umsetzen, um Beeinträchtigungen zeitlich und räumlich zu begrenzen. In jedem Bauabschnitt sollen zunächst Schutzrohre verlegt werden, bevor man im Anschluss die 110‑kV‑Erdkabel einzieht.
In offener Bauweise will man einen Leitungsgraben ausheben, die Schutzrohre einlegen und den Graben fachgerecht verfüllen. Im Anschluss die Oberflächen von Straßen, Wegen und Grünflächen ordnungsgemäß wiederhergestellt. Querungen der Autobahn A66, der Pfaffenwiese sowie von Bahngleisen sollen in "geschlossener Bauweise mittels Rohrvortrieb" realisiert werden.


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