Es stand in der Zeitung...

Herausgesucht von Michael Krause

In Kriftel vor 40 Jahren

Papiermüllerkreuz in neuem Kleid

Die Gemeindekörperschaften sind seit langem darum bemüht, alles das zusammenzutragen und zu bewahren, was in irgendeiner Weise Aufschluß geben kann über die Vergangenheit von Kriftel und seiner Bürger.

Zunächst einmal sind die Bestrebungen darauf ausgerichtet, die vorhandenen Stücke zu sichern und vor weiterer Verwitterung zu bewahren. Dazu wurden bereits vor geraumer Zeit erste Schritte unternommen. So konnten in enger Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde Holzskulpturen fachgerecht restrauriert werden.

Aber nicht nur Holzskulpturen, sondern auch Feld- und Steinkreuze wurden in Fachwerkstättenneu hergerichtet. Zu diesen Steinkreuzen gehört unter anderem auch das ehemalige Papiermüllerkreuz. Dieses Sandsteinkreuz, das seinen Standort an der alten Papiermühle hatte - daher der Name - wurde ebenfalls zur Restaurierung in Auftrag gegeben. Hierzu hatte die Verwaltung Verbindung mit einer Werkstatt aufgenommen, die allen Anforderungen entsprach. Unter fachkundiger Beratung von Herrn von Schollay vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Wiesbaden wurde der Auftrag an die Firma Uhl in Frankfurt am Main vergeben. Der Steinmetzbetrieb Hugo Uhl ist bekannt für Arbeiten dieser Art und hat nicht nur Restaurierungen im Inland, sondern auch im Ausland vorgenommen. Schon viele "verstaubte" Skulpturen wurden hier wieder auf Hochglanz gebracht.

Nachdem die Wiederherstellungsarbeiten abgeschlossen waren, mußte ein neuer Standort gefunden werden. Die Verantwortlichen wählten schließlich das Gelände des Josef-Wittwer-Hauses in der Lindenstraße. Den Beteiligten erschien diese Stelle - gegenüber mündet die Straße "In den Reden" ein - vor allem deshalb geeignet, weil das Kreuz von der Straße aus ungehindert sichtbar ist, weder von Bäumen und Sträuchern noch von Baulichkeiten verdeckt wird.

Am Samstag, 29. Oktober 1983, war es dann soweit. Das Kreuz wurde fachmännisch aufgestellt und in den Boden verankert. Wir empfehlen allen Bürgern, einmal einen Spaziergang dorthin zu machen, um dieses schöne Sandsteinkreuz zu bewundern. Sie können sich nach einem langen Weg unter dem Kreuz sogar ein wenig ausruhen, denn es wurde mit einer Sandsteinfenstereinfassung eingesäumt, die als Sitzgelegenheit genutzt werden kann.

Auch in Zukunft laufen die Bemühungen der Gemeindekörperschaften darauf hinaus, die restaurierungsbedürftigen Steinkreuze für spätere Generationen zu erhalten.

In Kriftel vor 30 Jahren

Großer Bahnhof für die "Pusteblume"

Samstag, 30. Oktober, 9.00 Uhr: Zwei Stunden vor der offiziellen Eröffnung herrscht rege Betriebsamkeit im Kindergarten "Königsberger Straße". Wenigstens 150 Gäste werden erwartet: Kinder und Eltern, Verwandte und Freunde, Mitglieder des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung. Und Nachbarn natürlich. Seit fünf Wochen läuft der Betrieb im Kindergarten bereits. Bestimmt werden etliche der Anlieger die Gelegenheit nutzen, das weiße Fertighaus mit den roten Fenstern nun auch einmal von innen zu betrachten.

Zweihundert Brötchen werden belegt, Tische festlich gedeckt, die letzten Luftballons und Girlanden an den Decken befestigt, der Hof noch einmal durchgefegt.

Schmuck sieht er aus, der Kindergarten, der an diesem Tag nicht nur eingeweiht wird, sondern auch als erster Kindergarten in Kriftel einen eigenen Namen bekommen soll. "Königsberger Straße", das mag für den Amtsgebrauch das Richtige sein. Den Kindern und ihren Eltern, aber auch den Erzieherinnen selber war dieser Name viel zu unpersönlich. Gemeinsam hatte man sich etwas Phantasievolleres ausgedacht, und herausgekommen war bei diesem "brain-storming" der Kleinen und der Großen die "Pusteblume".

Warum gerade die? Ganz einfach: "Drei Jahre sind wir hier zusammen", erklärt die Leiterin Susanne Giese, "aber irgendwann werden die Kinder uns natürlich verlassen. In alle Winde sozusagen, wie die Samen einer Pusteblume."

11.00 Uhr: Die ersten Gäste kommen. Krifteler sind pünktliche Leute. Wenige Minuten später schon kann auf den Gängen der berühmte Apfel nicht mehr zu Boden fallen, so dicht steht man. Im Gemeinschaftsraum haben die Kinder ihre Plätze auf der kleinen Behelfsbühne eingenommen. Die ersten Blitzlichter flammen auf. Sabrina und Tobias halten mit würdevoller Miene ein geflochtenes Band aus blau-weißem Kreppapier und Dennis, noch würdevoller, stellt sich mit einer Schere auf einem roten Kissen daneben. Der Erste Beigeordnete Paul Dünte soll nämlich den Kindergarten nicht nur mit Worten, sondern ganz richtig und stilecht mit einem symbolischen Schnitt durch das Band eröffnen.

Aber erst wird gesungen. Tagelang haben die Kinder mit ihren Erzieherinnen "Das Kindergartenlied" geprobt. Jetzt können sie zeigen, was sie gelernt haben: "Wo hat der Bürgermeister schon als Kind im Sand gespielt? Wo hat er sich im tiefen Matsch so richtig wohlgefühlt?" Im Kindergarten natürlich. Die Gäste schmunzeln, die Kinder haben sichtlich ihren Spaß an dem "großen Bahnhof", die Stimmung ist prima.

Paul Dünte hält seine Eröffnungsrede, aber nicht zu den Gästen spricht er. Diesesmal richtet er das Wort an die Kinder, von denen er gleich eine ganze Menge wissen will. Warum man eigentlich hier zusammengekommen sei? Und ob sie sich in der "Pusteblume" wohlfühlen würden? Und ob... Die Kinder haben keine Angst vor großen Tieren und geben unbekümmert Antwort. Ganz besonders pfiffig und schlagfertig der kleine Tobias, der sehr zum Vergnügen der Zuschauer fast schon in die Rolle eines "Kindergartensprechers" schlüpft.

11.30 Uhr: Jetzt beginnt der gemütliche Teil. Man flaniert in den Räumen, knabbert Brötchen und stößt auf den Kindergarten an. Gemeindevertreter haben jetzt ausreichend Gelegenheit in Natura zu betrachten, worüber sie monatelang debattiert haben. Denn der neue Kindergarten, Kriftels vierter neben dem Kinderhort, hatte einige finanzielle Kraftanstrengung erfordert (wir berichteten). Dafür kann die Obstbaugemeinde aber vermutlich als einzige Kommune weit und breit von sich behaupten, für alle Dreijährigen einen Kindergartenplatz bereitstellen zu können. In Kriftel gibt es keine Warteliste.

14.00 Uhr: Das letzte Brötchen ist verspeist. Die letzten Gäste sind gegangen. Das Team ist wieder unter sich. Man füllt noch einmal die Gläser und stößt gemeinsam an: Auf einen schönen Kindergarten namens "Pusteblume".

Schüler, Eltern und Lehrer pflanzten 20 Bäume

Naturkunde in der Praxis: Rund 50 Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte der Weingarten-Schule griffen am vergangenen Samstag zu Spaten und Hacke. Auf dem Schulgelände wurden insgesamt 20 Bäume und 20 Sträucher eingepflanzt, unter der fachkundigen Leitung des Hofheimer Naturschützers Dr. Reimer von Lohr. Die gemeinsame Aktion stellt den Beginn einer ökologischen Umgestaltung der Außenanlagen dar.

Ahorn, Eiche, Eberesche und alle anderen Bäume und Sträucher hatten Gartenbauunternehmen und Baumschulen aus der Umgebung gespendet. Teilweise wurden durch die Pflanzaktion auch ältere Gehölze ersetzt, die im Laufe der Jahre eingegangen waren.

Beim Einsetzen größerer und schwererer Bäume bediente man sich eines Gabelstaplers. Ansonsten hieß es kräftig anpacken - da konnte es dann schon sein, daß man trotz des kühlen und regnerischen Herbstwetters ins Schwitzen geriet.

Eine Stärkung gab es schließlich in der Aula der Schule, wo Elternbeiratsvorsitzende Jannie Hollants mit einigen Eltern ein Frühstück vorbereitet hatte.

Schulleiter Johann Georg Schröder weist auf weitere Planungen im Zuge der ökologischen Umgestaltung hin: Zusätzliche Sträucher sollen im nächsten Frühjahr gepflanzt werden, außerdem steht die Begrünung von Fassaden im Programm. Auch eine extensive Pflege einiger Rasenabschnitte ist vorgesehen.

Zunächst aber dankt der Schulleiter allen, die durch Sachspenden oder tätige Mithilfe an der ersten Aktion beteiligt waren: Herrn Dr. Reimer von Lohr, den Landschafts- und Gartenbauunternehmen Werner Harsche, Kriftel, Manfred Richter, Hofheim/Sulzbach, Gartencenter Wichmann, Hofheim, und der Baumschule Walter Schmidt, Ffm.-Sindlingen. Ebenso der Raiffeisen Obst- und Warengenossenschaft und den Krifteler Firmen ISPO und Holzbau Karl Rieb sowie der Gemeinde Kriftel.

Last not least ein großes Lob für die beteiligten Schülerinnen und Schüler, die Eltern und die Lehrkräfte.

50 Kinder feierten ein prima Dino-Fest

Der Bund für Volksbildung und die Gemeinde Kriftel hatten nicht zuviel versprochen, als sie die Kinder zu einer zünftigen Dino-Fete in die Bücherei im Bahnhof einluden. An diesem Nachmittag drehte sich wirklich (fast) alles um die Riesenechsen, deren Beliebtheitsgrad inzwischen bei den Kindern wohl kaum gesunken ist.

Rund 50 Mädchen und Jungen waren, teilweise von ihren Eltern begleitet, zum angekündigten Fest erschienen. Als sie später, mit Luftballon und Dino-Anstecker beschenkt, den Heimweg antraten, waren alle restlos begeistert.

Zur Begrüßung und zum Abschied drückten BfV-Vorsitzende Hildegard Rank und das Spielkreisleiter-Ehepaar Silvia und Helmut Thost den Kindern nicht nur die Hand, sondern auch einen bunten Dino-Stempel auf dieselbe. Weitere sympathische Exemplare der Urzeittiere konnten die Kleinen in dem Zeichentrickfilm "In einem Land vor unserer Zeit" bewundern.

In mehreren Filmpausen wurde eine Ausstellung angeschaut, gemalt und gerätselt. Im Mittelpunkt stand dabei das Buchangebot der Gemeindebücherei zum Thema Dinosaurier. Die Bücher kann man auch jetzt noch ausleihen.

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