Die DRK-Ortsvereinigung Kriftel hat aktuell rund 520 Mitglieder. 42 Mitglieder gehören der Bereitschaft an, 16 Mitglieder dem Jugendrotkreuz und elf der Gruppe der Seniorinnen und Senioren. Das DRK Kriftel besitzt zwei Mannschaftstransportwagen (MTW) und einen Anhänger. Ein Fahrzeug, das für den Katastrophenschutz des Landes Hessen zur Verfügung steht, ist derzeit in Hattersheim am Main stationiert. Das Problem: Noch immer fehlt eine langfristige Unterkunft.
Das könnte sich jetzt ändern. Die Räume des Montessori-Kinderhauses, das Ende 2023 in die Bleichstraße umziehen wird, könnten die neue Unterkunft der DRK-Ortsvereinigung werden. Einen entsprechenden Sachstandsbericht legte Bürgermeister Christian Seitz am Montag im Planungsausschuss vor. Er vertrat den Ersten Beigeordneten Franz Jirasek, der Vorsitzender der DRK-Ortsvereinigung ist.
Historie: Seit 1985 war das DRK - bis zur Erweiterung der Lindenschule durch den Main-Taunus-Kreis - in einem Pavillon auf dem Gelände der Lindenschule untergebracht. Der Pavillon diente als Unterkunft und die Räume wurden für die Dienstabende, Gruppenstunden, Versammlungen und generell als Standort der Vereinigung genutzt. Die Fahrzeuge und das sperrige Material waren in Garagen auf dem Gelände der Lindenschule untergebracht. Der Pavillon musste dann aber 2018 den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Schule weichen.
15 Monate überwiegend virtuell getroffen
So wurde das DRK in Teilen in der gemeindeeigenen Liegenschaft „In den Unterwiesen 11“ provisorisch untergebracht. „Schnell stellte sich heraus, dass diese recht kleinen ehemaligen Büroräume für den Dienst- und Schulungsbetrieb nur sehr begrenzt bis gar nicht geeignet waren. So musste auf eine weitere Zwischenlösung zurückgegriffen werden“, heißt es im Bericht des Gemeindevorstands. Gemeinsam mit dem Familienzentrum Kriftel nutzte man daher Räumlichkeiten in der gemeindeeigenen Liegenschaft „Goethestraße 5“. Die Fahrzeuge konnten in der Scheune untergebracht werden. Als Lager dient bis heute die Liegenschaft „In den Unterwiesen 11“.
Erschwert wurde die Nutzung von Räumlichkeiten zusätzlich durch die Corona-Pandemie. „Treffen waren so gut wie ausgeschlossen, auch da Abstände und weitere Hygienemaßnahmen in den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten nicht eingehalten werden konnten. So musste sich auch die Ortsvereinigung Kriftel, insbesondere die aktiven Mitglieder der Bereitschaft, in den letzten 15 Monaten überwiegend virtuell treffen“, heißt es im Bericht.
Zurzeit nutzt das DRK Kriftel übergangsweise Flächen der ehemaligen Kindertagesstätte St. Vitus in der Bleichstraße. Dieses Gebäude soll im Zuge der Errichtung des Kinderhauses „Montessori“ niedergelegt werden, sodass nach wie vor eine dauerhafte neue Unterkunft benötigt und derzeit gesucht wird. Die Gemeindevertretung hatte zwar bereits in ihrer Sitzung am 15. Dezember 2016 beschlossen, das DRK in einem Neubau auf dem gemeindeeigenen Grundstück in der Raiffeisenstraße unterzubringen. Für das DRK sollte im Zusammenhang mit einer Wohnbebauung (sozialer Wohnungsbau) durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Kriftel mbH eine neue Unterkunft errichtet werden. „Da die Planung für das Gelände an der Raiffeisenstraße inzwischen eine ausschließliche Wohnnutzung vorsieht, muss für das DRK weiter eine dauerhafte Unterkunft zeitnah gefunden werden. Hier ist die Gemeinde in der Pflicht“, heißt es in der Vorlage. Der Gemeindevorstand sei im Gespräch mit dem DRK, die Eignung des jetzigen Montessori-Kinderhauses in der Königsberger Straße für Zwecke des DRK zu prüfen.
„Das Gebäude besitzt mit rund 350 Quadratmetern eine ausreichende Größe. Die Lage im Ortsgebiet ist für die Arbeit des DRK gut geeignet. Die Sanierung des Gebäudes ist nach den Erkenntnissen der Verwaltung nicht sehr aufwendig. Ferner könnten auf dem Gelände Fertiggaragen für die Fahrzeuge errichtet werden“, so das Fazit des Berichts.
Zunächst werde das DRK Kriftel im Sommer mit Büro und Räumlichkeiten für die Treffen und Übungsabende in die gemeindeeigene Liegenschaft „Goethestraße 5“ umziehen. Der Gemeindevorstand kündigt in seinem Bericht an, die Gespräche mit dem DRK zu intensivieren und dann entsprechende Pläne und Vorstellungen einschließlich Kosten und Finanzierung der Gemeindevertretung zur Entscheidung vorzulegen.
Das DRK hat bereits signalisiert, sich an den Kosten zu beteiligen. Entsprechende Rücklagen sind vorhanden.
