Haben Sie's erraten?

Der in Hofheim-Langenhain stehende Bahaitempel verbarg sich hinter unserem "Rätselhaften Ding" der vergangen Woche. "Als Bahaitempel werden die Sakralbauten der Bahai genannt. Die deutschsprachigen Bahai-Gemeinden benutzen üblicherweise die Bezeichnung Haus der Andacht, eine wortwörtliche Übersetzung von House of Worship. Bahaitempel gibt es weltweit in den Vereinigten Staaten, Samoa, Australien, Panama, Deutschland, Indien, Uganda, Chile, Kambodscha und Kolumbien.

Gläubige aller Religionen versammeln sich in diesen Sakralgebäuden zu Gebet und Meditation. Weder Bilder, Statuen noch Musikinstrumente sind hier zu finden. Im Mittelpunkt der Andacht stehen die Heiligen Schriften aller Weltreligionen, welche ohne Predigt, Auslegung oder Kommentar in der Originalsprache oder Übersetzung rezitiert werden. Der Religionsstifter der Bahai, Bahāʾullāh, hat bestimmt, dass das „Wort Gottes“ selbst wirken soll. Jeder Besucher kann sich nach Absprache an den Lesungen beteiligen.

Gesungene Gebete in allen Sprachen und spirituellen Traditionen der Menschheit sind in den Tempeln willkommen. Die Akustik des zentral angelegten Kuppelbaus trägt die menschliche Stimme. Keine anderen Geräusche sollen die individuelle Reflexion und Meditation stören.

In der Kuppelspitze, dem Scheitel, ist eine arabische Kalligrafie des Größten Namens zu sehen, ein Ausdruck des Lobpreises: „O Herrlichkeit des Allherrlichen!“.

Ein weiteres Merkmal ist allen Tempeln gemein: Neun Tore nach allen Seiten symbolisieren die Offenheit für die Anhänger der verschiedenen Religionen.

Ansonsten zeichnen sich die Häuser der Andacht gerade durch ihre architektonische Vielfalt aus, die ganz bewusst verschiedene Stile und Symbole der unterschiedlichen Kulturen repräsentiert.

Im Januar 1961 wurde in Kampala (Uganda) der erste afrikanische Bahaitempel, im September 1961 bei Mona Vale (etwa 35 km nördlich von Sydney, Australien) das erste Haus der Andacht der Antipoden und im Juli 1964 der erste europäische Bahaitempel in Hofheim am Taunus (Stadtteil Langenhain) eingeweiht. 1987 erklärte das Land Hessen dieses Gebäude bei Frankfurt am Main zum Kulturdenkmal.

Der erste Bahaitempel Lateinamerikas wurde im April 1972 auf dem Cerro Sonsonato (nördlich von Panama-Stadt) und der erste Tempel Ozeaniens 1984 in Tiapatu (9 km südlich von Apia) auf Samoa eingeweiht. Der lotusblütenförmige Tempel in Neu-Delhi, der auch als Lotustempel bekannt ist, wurde schließlich im Dezember 1986 eingeweiht und gewann für seine Architektur zahlreiche Preise.

2016 schließlich wurde der Bahaitempel in Chile fertiggestellt, 2017 folgte der Tempel in Kambodscha und 2018 wurde der Tempel in Kolumbien eingeweiht."( Quelle: WIKIPEDIA)



(Foto: Thomas Wiegand, FFC Kriftel)

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