Vom Weihnachts- zum Adventsmarkt Zum 25. Mal veranstaltet der Krifteler Vereinsring das Traditionsfest am 1. Advent

Der Krifteler Weihnachtsmarkt 2010, damals noch mit der Bühne vor dem Supermarkt in der Galeriepassage.

Zum 25. Mal veranstaltet der Krifteler Vereinsring das Traditionsfest am 1. Advent

Vor einem Vierteljahrhundert übernahm der Vereinsring, damals noch unter der Leitung des Ersten Vorsitzenden Herbert Müller, die Organisation des Krifteler Weihnachtsmarktes von der Vereinigung Krifteler Selbständiger (VKS). Es folgten bis heute 25 Jahre, die viel Arbeit, zahlreiche Veränderungen und auch eine Menge Freude mit sich brachten.

Nachdem der Krifteler Weihnachtsmarkt in früheren Zeiten erst in der Schwarzbachhalle und dann auf dem Parkplatz hinter der Galeriepassage stattfand, überlegte man sich in den Reihen des Vereinsrings nun, wie und an welchem Ort man die Attraktivität der Veranstaltung steigern könnte. Der Schauplatz des Weihnachtsmarktes wurde auf das Areal vor St. Vitus verlegt. Von dort ausgehend breitete sich das Fest immer weiter aus, zwischenzeitlich bis hin zur Goethestraße, zur Immanuel-Kant-Straße, zur Bahnhofstraße und natürlich in die Frankfurter Straße hinein.

Großer Beliebtheit erfreut sich seit vielen Jahren das Kulturprogramm rund um den Adventsmarkt. Die Namensänderung vom Weihnachts- zum Adventsmarkt erfolgte übrigens auf eine Anregung der evangelischen Kirche in Kriftel hin, denn schließlich ist der Festtermin am 1. Adventssonntag noch ziemlich weit vom eigentlichen Weihnachtsfest entfernt - der neue Name passt somit einfach besser zum traditionellen Datum.

Um die Jahrtausendwende herum sorgten die Turmbläser für ein wunderbares musikalisches Ambiente. Zwischenzeitlich beglückten verschiedene Musikkünstler auf einer eigens für diesen Tag aufgestellten Bühne vor der Galeriepassage, zwischen Apotheke und Supermarkt, das Marktpublikum mit weihnachtlichen Klängen. Heute steht insbesondere die Adventsmusik in der katholischen Kirche St. Vitus im musikalischen Fokus. Weitere beliebte und stets wiederkehrende Programmpunkte sind unter anderem das Kinderprogramm in der evangelischen Auferstehungsgemeinde in der Immanuel-Kant-Straße sowie der Kinderadventsmarkt und Künstlermarkt in der Frankfurter Straße, Höhe Geldbrunnen.

Strukturelle Veränderungen

Bodo Knopf, der Erste Vorsitzende des Krifteler Vereinsrings, blickt zurück auf 25 Jahre erfolgreicher Adventsmarktsorganisation. Auch heute noch ist der Krifteler Adventsmarkt mit 50 Ständen und Fahrgeschäften, wie zum Beispiel einem Karussell, ein großes und erfolgreiches Fest. Strukturell hat sich in den vergangenen Jahren jedoch viel verändert.

Ursprünglich wurden unter dem Dach des Vereinsrings die meisten Stände von Krifteler Vereinen gestellt. Der allgegenwärtige Mitgliederschwund in den Vereinen hat jedoch auch hier spürbare Auswirkungen. Viele Vereine verfügen nicht mehr über den nötigen Personalbestand, um einen durchaus arbeitsintensiven Verkaufsstand auf dem Adventsmarkt zu stemmen. Um weiterhin eine angemessene Größe des Adventsmarktes gewährleisten zu können, musste der Vereinsring inzwischen verstärkt auf private Gewerbetreibende setzen.

In dieser neuen Mixtur sahen sich die Verantwortlichen nun in zunehmendem Maße voneinander abweichenden Interessen gegenüber: Die Vereine sind schon froh, wenn sie einen Tag lang den Betrieb an einem eigenen Stand gewährleisten können. Für die privaten Anbieter hingegen würden sich Anreise und Aufbau bei einem Festbetrieb von mindestens zwei Tagen erheblich mehr lohnen.

Der Krifteler Vereinsring sieht sich freilich den hiesigen Vereinen gegenüber besonders verpflichtet, und so blieb es beim eintägigen sonntäglichen Adventsmarkt.

Diese Entscheidung blieb natürlich nicht folgenlos. Man hat bislang keine Handhabe gegenüber privaten Standbetreibern, die am 1. Adventssonntag doch nicht nach Kriftel kommen. Blicken diese morgens aus dem Fenster und sehen Regenwetter (und damit weniger Marktbesucher), fällen sie womöglich spontan das Urteil, dass sich die Standeröffnung in Kriftel wohl kaum lohnen würde - und bleiben dann unter Umständen einfach zu Hause. Lücken auf dem Adventsmarkt sind die Folge.

Mit diesem Zustand will man sich im Vereinsring nicht zufrieden geben. Eine tiefere Erörterung dieser Problematik soll im Februar im Rahmen einer Klausurtagung zum Thema Adventsmarkt stattfinden.

Dennoch überwiegt die Freude an der Organisation der beliebten und längst fest im Terminkalender der Gemeinde verankerten Veranstaltung. "Wir machen das noch sehr gerne", berichtet Bodo Knopf über den zehnköpfigen Vorstand des Vereinsrings. Und so blicken der Vereinsring und die gesamte Gemeinde wieder voller Vorfreude auf die eintägige Einstimmung auf die Adventszeit nach Krifteler Art, die in diesem Jahr auf den 1. Dezember fällt.

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