In eigener Sache! Liebe Leserinnen, Leser und Freunde des Lokal-Anzeigers

Wir – der Verlag Dreisbach – bringen Ihnen seit 2004 die Geschehnisse in Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg und rund um die Main-Spitze nahe.

Seit dieser Zeit besuchen unsere Mitarbeiter Termine bei politischen und kulturellen Veranstaltungen und berichten ausführlich, um Sie, unsere Leserinnen und Leser, an den Geschehnissen in Ihrer Heimat teilhaben zu lassen. Unsere Mitarbeiter redigieren und lesen Korrektur, um den Informationsgehalt für Sie zu optimieren. Zur Finanzierung dieser Mitarbeiter dienen traditionell die Erlöse aus der Anzeigenwerbung. Die ortsansässigen Anzeigenkunden haben in der Vergangenheit gerne die hohe Auflagenzahl eines Anzeigenblattes aus Ginsheim genutzt, uns aber – zumindest sporadisch – die Treue gehalten.

Ankündigungen von Veranstaltungen und Festen, auch und gerade die kostenpflichtigen, landen im Anzeigenblatt. Wir, die Heimatzeitung, berichten! Im Gegensatz zum Anzeigenblatt, dessen vermeintlich günstige Preise zum großen Teil aus dem Verzicht auf Mitarbeiter, die regelmäßig Veranstaltungen besuchen, resultieren. Im Anzeigenblatt kommen Vereine, Politik und Interessengruppen – so sie denn Mitglieder haben, die Texte formulieren – so ins Blatt, wie sie es einreichen. Die Mühe des Terminbesuchs, Faktenchecks oder gar der Recherche wird hier nicht aufgewendet. Der Konsument, Sie, verehrter Leser, sind derzeit noch in komfortabler Position – das kostenlose Anzeigenblatt informiert über Veranstaltungen und die Angebote des heimischen Einzelhandels und die Heimatzeitung (der Lokal-Anzeiger) bringt auf den Punkt, was in langen Sitzungen besprochen wird, auf Festen, Ehrungen, Jubiläen, Geburtstagen und Ortsterminen an Berichtenswertem geschieht und würdigt die Mühen der Veranstalter und Ehrenamtlichen. (Dass wir durchaus kritisch über die örtliche Politik und die Interessenskonflikte in der Parteienlandschaft oder zwischen Bürgern und Verwaltung berichten, soll hier nicht unerwähnt bleiben.)

Wenn ein „besonders schöner“ oder ein Bericht über die eigene Kita-Gruppe, den eigenen Verein, die Baustelle vor der Haustür im Blatt ist, dann findet sich sicher ein Freund, Kollege, Nachbar oder Vereinskamerad, der einem den Lokal-Anzeiger-Bericht per E-Mail, facebook, Whatsapp oder auch klassisch per Kopie zukommen lässt.

Eine weit verbreitete Ansicht: „Die Heimatzeitung kostet ja 1,50 Euro pro Ausgabe und bekommt schließlich auch Geld für die Veröffentlichung der 'amtlichen Bekanntmachungen', da können die schön von leben“. - In Wahrheit reichen diese Verkaufserlöse gerade mal für die Druckkosten. Die Erlöse für Amtliche Bekanntmachungen sind im Gesamt-Etat im eher niedrigen Bereich. Mit Verweis auf die Haushaltslage sind Stadt und Gemeinde auch nicht bereit (in der Lage) daran etwas zu ändern.

Stattdessen bereitet man im Rathaus eigene Meldungen kostenpflichtig für das Anzeigenblatt auf oder investiert (Personalkosten) in die eigene Öffentlichkeitsarbeit in der Absicht, möglichst viel Eigenes an den Leser zu bekommen.

Bisher sind wir ganz gut mit der Situation klargekommen.

Zum 1.1.2019 hat die VRM (der Verlag der Mainzer Allgemeinen und diverser weiterer Tageszeitungen und Anzeigenzeitungen aus Mainz) den Mitbewerber „Wochenblick“ erworben und seit Juli in sein Gratismedienportfolio eingegliedert. Ein Onlineportal bietet allen Interessierten die Möglichkeit, ihre Ansichten und Verlautbarungen selbst einzugeben – wenn es denn (und das wird ob des riesigen Verteilgebiets naturgemäß immer öfter der Fall sein) keine Verwendung in der gedruckten regionalen Ausgabe findet, so kommt es zumindest ins Internet und ist in der Welt.

Was aber auf jeden Fall in die Druckausgabe Eingang findet, ist die kostenpflichtige Werbung, zwischen der man (mit Glück) auch auf von Journalisten recherchierte Informationen trifft. Denn das ist das Wesen von Anzeigenblättern – Werbung und Beilagen zu verkaufen – solange es sein muss, auch günstig. Wenn die Marktsituation es zulässt werden dann die Preise diktiert – der Kunde kann ja (nicht) woanders hingehen. Gegen diese Marktmacht, Finanzkraft und Produktionsweise können wir nicht bestehen. Kämpfe, die man nicht gewinnen kann, sollte man auch nicht führen.

Wir müssen daher unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten den Lokal-Anzeiger zum Jahresende 2019 einstellen.

Damit geht die Geschichte „Lokal-Anzeiger“, der im nächsten Jahr neunzig Jahre alt geworden wäre, zu Ende.

Adam Horst und sein Nachfolger Dieter Press (auch wir, der Verlag Dreisbach) haben den „Lokal-Anzeiger“ mit viel Engagement und Herzblut Woche für Woche für unsere Leser aufbereitet und die Bischemer, Ginsemer und Gustavsburger mit Neuigkeiten und Nachrichten versorgt. Alle Vereine hatten regelmäßig „im Blättche“ ein Forum. Was im Ort passierte, wurde berichtet, in Wort und Bild. Die Politik und Kommunalpolitik wurde stets kritisch begleitet.

Zum Jahresende 2019 wird damit Schluss sein!

Wir bedanken uns bei Ihnen, liebe Leserinnen, Leser und Kunden, für die jahrelange Treue und Verbundenheit!

Geschäftsführer und Verleger

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