Foodsharing-Schrank in Bischofsheim "Fair-Teiler" mit gespendeten Lebensmitteln am Bahnhof

Bürgermeister Ingo Kalweit (links) und Karin Wehner (rechts) überzeugen sich von der guten Qualität, der von Isabella Förster und David Lopez geretteten Lebensmittel.

"Fair-Teiler" mit gespendeten Lebensmitteln am Bahnhof

Der Bischofsheimer Bahnhof bietet ab sofort ganz neue Möglichkeiten. Wer morgens schnell noch einen Apfel oder eine Mandarine vor der Zugfahrt braucht oder sein Bürofrühstück aufwerten will, der wird hier mit großer Wahrscheinlichkeit fündig. Im Eingangsbereich steht ein grauer Metallschrank mit der Aufschrift „Fair-Teiler“. Dort befindet sich nicht nur eine Auswahl an Obst, sondern auch Gemüse, Brot, Brötchen und andere essbare Überraschungen.

Alle Lebensmittel dürfen kostenfrei entnommen werden, denn sie wurden gerettet. Mitglieder von „Foodsharing Groß-Gerau“ holen jeden Tag von insgesamt 25 Kooperationsbetrieben überschüssige Lebensmittel ab und sortieren das, was nach Verteilungen überschüssig ist, unter anderem in den Bischofsheimer Schrank ein. Schnell noch ein Foto bei Facebook gepostet und jeder, der unter „Foodsharing Groß-Gerau e.V.“ schaut, weiß sofort, auf welches Angebot er sich heute freuen kann. Der Schrank ist 24 Stunden geöffnet, so dass auch in der Nacht der Wunsch nach etwas Essbarem befriedigt werden kann – falls nicht andere Leckermäuler schneller waren. „Jeder kann zugreifen. Hauptsache, die Lebensmittel kommen nicht in die Tonne“, sagt David Lopez, einer der Botschafter.

Ein weiteres Vereinsmitglied, das ehrenamtlich den Bischofsheimer "Fair-Teiler" organisiert, ist die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Isabella Förster: „Wir setzen uns auch auf diese Weise gegen die immer größer werdende Lebensmittelverschwendung ein. Wir retten Lebensmittel vor der Mülltonne, indem wir sie bei kooperierenden Betrieben abholen. Sogar sonntags sind wir unterwegs, denn Bäckereien haben erfahrungsgemäß an Feiertagen überschüssige Brötchen.“

Beide Foodsaver betonen, dass sie keine Konkurrenz zur Tafel sind, sondern im Gegenteil mit ihr zusammenarbeiten. Jeder darf nicht nur etwas aus dem Schrank entnehmen, sondern auch Lebensmittel hineinlegen. Im Garten wächst mehr Gemüse, als die Familie essen kann. Es wurde mehr Obst, Gemüse oder ein anderes Lebensmittel gekauft, als verzehrt werden kann. In beiden Fällen kann das Überflüssige für andere Interessenten im Schrank bereitgelegt werden. Ausgenommen sind zum Beispiel Lebensmittel, die gekühlt werden müssen.

Karin Wehner, Mitglied von GALB-Bündnis 90/Die Grünen und im Bischofsheimer Gemeindevorstand, hatte nicht locker gelassen. Sie stellte den Kontakt zu Foodsharing her und überzeugte, gemeinsam mit Förster und Lopez, Bürgermeister Ingo Kalweit von dem Vorhaben. Dazu Kalweit. „Erst war ich skeptisch, aber jetzt bin ich mehr als begeistert.“ Der Bürgermeister besichtigte bei einem Ortstermin die Angebotsauswahl und zeigte sich beeindruckt. Er ließ sich eine gerettete Mandarine schmecken und überzeugte sich so von der guten Qualität der aussortierten Lebensmittel.

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