Infrastruktur ist auch so schon schlecht

Bürgerargumente aus der Siedlung gegen den ersatzlosen Abbruch des Stegs

BISCHOFSHEIM (pm) – Durch den Wegfall des Steges wird der ohnehin schon weite Schulweg für Grundschüler (Kinder ab sechs Jahre) zu lang. Außerdem müssen die Kinder künftig zwei verkehrsreiche Kreuzungen queren, und zwar den ampelgesteuerten Überweg am Bahnhof und den Übergang an der Frankfurter Straße in Richtung Schulstraße.

 

Der Fußweg von der Straße In der Hochgewann bis zur Mangoldschule hat eine Länge von zirka 2,15 Kilometer. Grundsätzlich gilt, dass bei einem Weg von mehr als zwei Kilometer zur zuständigen Grundschule der Schulträger die Kosten erstatten müsste!
Der Fuß- und Fahrradweg über den Rampen ist ohnehin schon seit Jahren eine schlechte Kompromisslösung, da der Weg viel zu schmal bemessen ist. Nach Abriss des Steges ist dieser Weg für die Bewohner (Fußgänger, Radfahrer) der Böcklersiedlung die einzige Anbindung in den Ortsbereich, somit erhöht sich die Nutzung des ohnehin engen Weges deutlich.
Besonders kritisch wird es an der Bushaltestelle am Bahnhof, wo an der engsten Stelle des gesamten Weges Fußgänger, Radfahrer und die Fahrgäste der beiden Linienbusse zusammentreffen. Hier kommt es jetzt schon immer wieder im Hinblick auf die Verkehrssicherheit zu kritischen Situationen.
Der gesamte Kraftfahrzeugverkehr von und auf die B 43 wird über den Rampen geleitet, neben PKW fahren hier daher auch Lastkraftwagen und die Linienbusse. Der Fußgängerüberweg an der Frankfurter Straße in Richtung Schulstraße ist zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Kinder auf dem Schulweg befinden, durch den Berufsverkehr überaus stark frequentiert und damit für Kinder im Grundschulalter sehr gefährlich.
Die Infrastruktur für den Bischofsheimer Ortsteil Dr.-Hans-Böckler-Siedlung ist schon seit Jahren nicht gut, so gibt es in dem Wohngebiet mit rund 3000 Menschen lediglich eine Bank- und Bäckerfiliale sowie einen Friseursalon. Durch die Schließung des Schlecker-Marktes gibt es keine weiteren Geschäfte, wo Dinge des täglichen Bedarfs eingekauft werden können. Neben der jetzt schon schlechten Anbindung an den Ortsbereich sind dies Gründe, die dieses Wohngebiet für potentielle Neubürger (insbesondere junge Menschen und junge Familien) unattraktiv erscheinen lässt.
Dabei muss die finanzschwache Kommune am Zuzug von Menschen sehr interessiert sein, wenn sie langfristig höhere Einnahmen erzielen will, denn die Größe der Einwohnerzahl ist bei der Berechnung des Kommunalen Finanzausgleichs neben anderen Parametern ein wesentlicher Faktor.
Wird der Steg durch einen Neubau nicht mehr ersetzt, erhöht sich das Verkehrsaufkommen im Ortsbereich erheblich, da die Bewohner, besonders des alten Teiles der Böcklersiedlung, für die weiteren Wege (wie Apotheke, Rathaus, Ärzte, Massagepraxen etc.) vermehrt das Auto benutzen. Dies bedeutet mehr Verkehrslärm, höhere Luftverschmutzung und eine weitere Verschärfung der Parkplatzsituation im Ort.
Bei Abriss des gesamten Steges (auch des Teiles über die B 43) kann die Bushaltestelle in Richtung Rüsselsheim nicht mehr erreicht werden. Dies bedeutet für die Bewohner des alten Siedlungsteiles einen wesentlich weiteren Fußweg bis zur nächsten Haltestelle am Bahnhof, folglich auch eine weitere Verschlechterung der Infrastruktur dieses Wohngebietes.
Wolfgang Balser, Raunheimer Straße 8 
Rudolf Boller, Flörsheimer Straße 13 
Dieter Schaubach, Raunheimer Straße 11
 

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