Der Kunstrasen rückt wieder ein Stück näher

Mitarbeiter des Frankfurter Unternehmen Celanese halfen der SV 07 beim Mittelsammeln für das Kunstrasenprojekt

Kicken für den Kunstrasen: Fünf Hobbymannschaften trafen sich am Samstag, 25. August, bei einer Aktion des Celanese-Konzerns auf dem Vereinsgelände der SV 07, um das Projekt „Herzrasen“ des Vereins zu unterstützen.
(gus/Fotos: Steinacker)

BISCHOFSHEIM (gus) – Es bleibt ein schwieriges Unterfangen für die SV 07 Bischofsheim, den Eigenanteil zur Finanzierung des neuen Kunstrasenplatzes zusammenzubekommen. Jede Einnahme zählt, jede Aktion hilft. Der Vorstand hatte es sich beim Angehen des Projekts, das den inzwischen praktisch unbespielbaren Hartplatz auf dem vereinseigenen Gelände an der Ginsheimer Landstraße in ein modernes, voll nutzbares Spielfeld verwandeln soll, das Akquirieren der Mittel etwas einfacher vorgestellt. Schon im Kreishaushalt bereitgestellte Fördermittel verfielen, weil es am Eigenanteil haperte, die Aktion „Herzrasen“ soll seither bei der Einwerbung helfen.
Dankbar nimmt der Verein jede Unterstützung an, so nun vom Frankfurter Chemieunternehmen Celanese. Der US-Konzern mit Hauptsitz in Dallas residiert als ein Nachfolgeunternehmen der Hoechst AG mit seiner Deutschland-Niederlassung im Industriepark Höchst und unterstützte nun mit seinen Mitarbeitern ein Freizeit-Kleinfeldturnier auf dem Rasenplatz.

Die Verbindung von Bischofsheim nach Frankfurt-Höchst ist Stephan Müller, der die Soma der SV 07 leitet. Er ist Mitarbeiter des Unternehmens, und das hat eine für die USA nicht ungewöhnliche, in Deutschland noch eher unübliche Firmenphilosophie. „Bei Celanese können sich alle Mitarbeiter an zwei Tagen pro Kalenderjahr freistellen lassen, um bei sozialen Projekten zu arbeiten“, berichtet Tim Dickner, im Frankfurter Werk Leiter der Kunststoff-Produktion.

Und mehr noch: Mit zehn Dollar Spendengeld pro geleisteter Aktionsstunde unterstützt das Unternehmen das jeweilige Projekt des Mitarbeiters. Da kommt dann schon einiges zusammen, wenn sich, wie in diesem Fall, mehrere Mitarbeiter zusammentun, um in Bischofsheim das Kunstrasenprojekt zu unterstützen.

Dickner kickte natürlich selbst mit, Celanese stellte am Samstag, 25. August, zwei der fünf Mannschaften des kleinen Turniers, zwei weitere Teams bildeten sich aus Mitarbeitern von anderen Unternehmen aus dem Industriepark, dazu kam die Bischofsheimer Soma. Am Abend ging die Sportveranstaltung im Biergarten der SV 07 in ein kleines Fest über, bei dem zwei Livebands auftraten – auch aus dem Mitarbeiterumfeld und ohne Gage, versteht sich.

Der Sport war zwar der Aufhänger der Veranstaltung, für das Siegerteam gab es sogar einen Pokal, aber die Ergebnisse waren selbstverständlich Nebensache. Im Frankfurter Celanese-Werk sind rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt, da ist ein großes Potenzial an Engagement vorhanden, das weit über Frankfurt hinausstrahlt, „weil auch unsere Mitarbeiter in der ganzen Region wohnen“, erläutert Dickner. Typische Beispiele für solche Projekte seien, dass aktiv beim Renovieren von Kindergärten oder Vereinsheimen geholfen wird – da hat die SV 07 derzeit zum Glück keinen Bedarf.

Ein Gremium der Firma entscheidet jeweils, welche Projekte angegangen werden, für die Unterstützung beantragt wurde. Die Mitarbeiter können aber auch, wie in diesem Fall, selbst Vorschläge einreichen. Müller kann nach der Aktion vermelden, dass sich das Kunstrasenprojekt der SV 07 nun um den Betrag von 1520 Euro der Verwirklichung genähert hat. Zusätzlich zu den 1120 Euro durch die Aktionsgelder und den Getränke- und Speisenverkauf spendeten zwei Unternehmen zu dem Anlass je 200 Euro. „Die Veranstaltung hätte ein paar Besucher mehr verdient gehabt, für die Arbeit, die wir investiert haben“, war Müller mit dem Zuspruch durch die Bischofsheimer, die mittranken und -speisten, nicht ganz zufrieden. Er selbst besserte das Ergebnis am folgenden Tag ein wenig auf, indem er acht Helferstunden in das große Jugendturnier der SV 07 investierte.
 

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