Planerische Anregungen zum Bürgerhaus

Nichtöffentliche Sitzung der Gemeindevertretung Bischofsheim befasst sich mit Neubauplänen

BISCHOFSHEIM (pm) – Neubau statt Sanierung? In einer internen Sitzung ließen sich die Bischofsheimer Gemeindevertreter von drei Architekturstudentinnen der Hochschule Kaiserslautern inspirieren. Die Planerinnen zeigten, wie der Neubau eines Bürgerhauses auf dem Sportplatz „Im Attich“ aussehen könnte. Sie lieferten damit einen kreativen Beitrag zu der laufenden Diskussion, ob das bestehende Bürgerhaus in der Schulstraße saniert oder ein Neubau „Im Attich“ gewagt werden sollte.

 

Gemeindevertreter Wolfgang Schreiber von den Freien Wählern ist Architekt und Professor an der Hochschule Kaiserslautern, Fachbereich Bauen und Gestaltung. Als Abschlussarbeit zum Bachelorstudium stellte er seinen Studenten die Aufgabe, ein neues Bürgerhaus für Bischofsheim zu planen. Die Herausforderung für die Studenten: Das Multifunktionsgebäude muss einen teilbaren Saal mit Bühne, ein großzügiges Foyer, ein Restaurant und eine Mensa für die Grundschule in sich vereinen. Dazu kommt das Thema Nachhaltigkeit. Der Bau sollte aus ökologischen Materialen bestehen, die gut zu recyceln sind. Auch der Energiegewinn aus Sonne und Erdwärme war zu berücksichtigen.
Insgesamt wurden neun Arbeiten vorgestellt. Drei Studentinnen präsentierten ihre Abschlussarbeiten persönlich. Diana Pribil, Kristina Knaus und Aysegül Kayirici zeigten den Gemeindevertretern was in Bischofsheim möglich wäre. Die drei Bachelorabsolventinnen entschieden sich bei der Außenansicht des Bürgerhauses für eine Mehrteilung. Wichtig war ihnen, dass Saal, Restaurant und Schulmensa separat zugänglich sind und getrennt voneinander betrieben werden können. Bei allen drei Entwürfen greifen Ausbildungsrestaurant und Mensa auf eine gemeinsame Küche zu. Sehr wichtig, damit sich die örtliche Grundschule zur Ganztagsschule entwickeln kann. Bei den Baumaterialien entschied sich Diana Pribil im Außen- und Innenbereich für Holz. Kristina Knaus bevorzugt eine Mischung aus Putzfassade und Sichtbeton. Aysegül Kayirici setzt auf eine Stahl-Beton-Konstruktion mit zusätzlichen Holzelementen. Sie überzeugte mit zusätzlichen Räumlichkeiten für örtliche Vereine, Seminare und Konferenzen.
Besonders bestechend: Die Planerinnen präsentierten eine Saalbühne, die nach außen geöffnet werden kann. Dadurch sind auch Open-Air-Veranstaltungen möglich. Die Entwürfe seien davon ausgegangen, dass die Hälfte des Sportplatzes bebaut wird, erläuterte der Professor. Er schlug vor, die andere Hälfte des Sportplatzes zu einem Bürgerpark umzugestalten. Bei der Planung der Parkplätze könne man sich ein Beispiel am nahegelegenen Jugendhaus nehmen. Er empfahl das Konzept „Parken unter Bäumen“ am neuen Bürgerhaus fortzuführen. „Was passiert mit dem Verkehr in der Schulstraße und Im Attich?“, dieser Frage müssten sich die Gemeindevertreter allerdings ein weiteres Mal stellen, betonte Schreiber.
Eine Kostenschätzung könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht liefern, denn das sei nicht Inhalt einer Bachelorabschlussarbeit, erläuterte der Professor. Sollten sich die Gemeindevertreter für einen Neubau des Bürgerhauses entscheiden, dann riet er, im Vorfeld genaue Zielvorgaben zu erarbeiten. Das verhindere, dass es beim Bau des Bischofsheimer Bürgerhauses zu einer Kostenexplosion wie beim neuen Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 kommen könne. Wenn auch die Dimensionen des möglichen Bauvorhabens der Gemeinde wesentlich kleiner sind, so sei das Problem der ungenauen Zielvorgabe für viele Bauprojekte festzustellen, bedauerte Schreiber.
Weiterhin empfahl Schreiber einen Architekturwettbewerb auszuloben, denn Wettbewerb verschaffe Ideen. Er motivierte die Gemeindevertreter sich die neun Entwürfe seiner Studenten noch einmal genau anzuschauen. „Schön, wenn man Studenten in die Planung einbinden kann“, freute sich Bürgermeisterin Ulrike Steinbach. Sie zeigte sich sehr offen für die Idee eines Bürgerparks mitten in Bischofsheim. Ausnahmsweise sehr entspannend sei, dass es bei den Entwürfen um Gestaltungsfragen und noch nicht um Baukosten gehe, betonte Steinbach abschließend.
Noch keine Bewertungen vorhanden

Kommentare

Gibt besseres zu tun

Schön und gut so en neues Bürgerhaus, jedoch sollte ne Sanierung reichen. Aber ganz ehrlich ein bisschen mehr zu tun, um die Jugend zu beschäftigen bzw Plätze wo sie sich aufhalten können ohne das gleich die Polizei kommt, werden vernachlässigt. Darum sollte sich die Geneinde drum kümmern oder Angebote für die etwas älteren Jugendlichen, denn die bleiben meistens nicht im Ort um was zu Unternehmen bei dem mangelnden Angebot.



X