Der Platz zum Spielen verlangte eine Menge Arbeit

Der sanierte und umgebaute Spielplatz Klinker ist seit dem Wochenende komplett für die Kinder freigegeben

BISCHOFSHEIM (me) – Am Sonntag (13.9.) wäre wohl jeder gerne noch einmal Kind gewesen, bei der Übergabe des Spielplatzes in der Georg-Fischer-Straße. Das Klettergerüst, die Schaukel, die Wippe und erst die Erlebnislandschaft „Klinkerland“, das Kernstück des Spielplatzes, eine auf massiven Felsblöcken montierte und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Holzanlage, deren Holz überwiegend aus dem Bischofsheimer Wald kommt, wie Bürgermeisterin Ulrike Steinbach berichtete.

Hinzu kommt eine Seilkletteranlage und alles ist neu und vom Feinsten. Nach einem Jahr Umbauzeit wurde dieser Spielplatz mit einem Fest an die Kinder übergeben. Dazu waren neben der Bürgermeisterin auch Bauamtsleiter Ulrich Claas, Detlev Noll, Vorsitzender des Spielplatzvereins, die weiteren Mitglieder des Vereins, Gemeindevertretungsmitglieder, viele Eltern und Kinder gekommen. Nach ihren Reden, die wegen Regens kurzfristig von einem der Stände gehalten werden musste, durchschnitten Steinbach und Noll das Band und gaben so den Spielplatz für die Besucher frei. Der war im Nu von den Kindern erobert, alle waren sich einig, dass man hier toll spielen kann.
Die Erwachsenen freuten sich, dass es ihren Kleinen gut ging und ließen sich in den Zelten nieder, um die Spezialitäten zu genießen, die die Mitglieder der Jugendabteilung des türkisch-islamischen Kulturvereins DITIB bereits ab sieben Uhr morgens frisch zubereitet hatten. Sie hatten angeboten, sich um das Catering zu kümmern – auch so sieht gelebtes Miteinander aus.
Die Bürgermeisterin lobte unter anderem das Engagement des Spielplatzvereins und dankte allen Mitwirkenden für die geleistete Arbeit. Sie erinnerte noch einmal an Sabine Kasst, die 2013 im Rathaus bereits vorstellig geworden war und dabei offene Türen eingerannt habe. Kurz nach der Gründung des Vereins starb die junge Frau, aber der Verein führte erfolgreich die Arbeit fort. Auch Detlev Noll betonte die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Verein. Man hätte zu Beginn gefürchtet, dass man die Türen eintreten müsse, statt sie offen vorzufinden.
Eine Menge Arbeit wurde geleistet, dabei hat der Verein den Abriss und den Bau des neuen Zauns übernommen. Dutzende Mitglieder hatten viele Stunden ihrer Freizeit geopfert, dabei wurden aber auch für einige Mitglieder des Vereins Kindheitsträume wahr, wie Bagger fahren und ähnliches, meinte der erste Vorsitzende schmunzelnd. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn es etwas länger gedauert hat als geplant. Denn zusätzlich wurden bei verschiedenen Firmen und Privatleuten Spenden gesammelt. Der Verein stellte sich beim Stadtteilfest und einigen anderen Veranstaltungen vor. Wann immer jemand spenden wollte, er war bei den Eltern richtig. Insgesamt konnten damit ungefähr 100.000 Euro gespart werden und die Umgestaltung des Spielplatzes hat nur noch 170.000 Euro gekostet. Steinbach und Noll waren sich einig, dass die Mitarbeiter des Bauhofs tolle Arbeit geleistet haben. Damit die Kinder bereits etwas von dem Gelände in den Sommerferien nutzen konnten, war der Spielplatz bereits vorab in Teilen eröffnet worden.
Am 15. Mai 2014 hatte der Spielplatzverein Eltern, Gemeindevertreter und Bürger zur Präsentation des neuen Konzeptes eingeladen. Seither sind 200 Tonnen Sand ausgetauscht worden, zusätzlich wurden insgesamt 80 Tonnen Steine entfernt und ausgetauscht. Die Mitglieder des Spielplatzvereins leisteten unter anderem die Demontage der alten Geräte, die Stellung des Zaunes, das Entsorgen der alten Steine – alles Dinge, bei denen es nicht um TÜV-Abnahmen und Zertifizierungen geht. Sie haben 15.000 Euro als Spende eingebracht und rund 30.000 Euro als fiktive Lohnkosten, mit ihren Arbeiten wurde der Bauhof entlastet. Die Klettergerüste und Anlagen wurden vom Bauhof und den Herstellern erstellt, da es dabei um Sicherheit geht und diese die nötige Erfahrung damit haben.
Nach rund 30 Jahren war der Platz veraltet und die Geräte erneuerungsbedürftig. Für die Erwachsenen gibt es nun Plätze zum Verweilen, aber auch Fahrradständer, sie können ganz entspannt dort sitzen und ihre Kleinen beobachten, denn rundherum ist ein Zaun zur Sicherung, um die Kleinen davon abzuhalten, auf die Straße zu laufen.
Zusammen mit der Gemeinde hat der Verein kostensparende Lösungen gefunden. Und widmet sich jetzt bereits dem nächsten Spielplatz in Bischofsheim.

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