„Singen und reisen, solange es geht“

Nachgeholt: Die Bürgerpreisverleihung an Willi Wolf in der Gemeindevertretersitzung

Von der Gemeindevertretungschefin Sabine Bächle-Scholz und Bürgermeister Ingo Kalweit nahm Willi Wolf in der Parlamentssitzung die Auszeichnung entgegen.
(Fotos: Engert)

BISCHOFSHEIM (me) – Willi Wolf erhielt im Rahmen der Sitzung der Gemeindevertretung am Mittwoch, 21. März, die Bürgerpreismedaille verliehen, nachdem die für die vorige Sitzung vorgesehen Zeremonie verschoben werden musste, da der Preisträger wieder einmal auf großer Reise im Ausland war. 

Wolf ist in Bischofsheim allen durch seine vielfältige Vereinstätigkeit bekannt. Seit 71 Jahren ist er zum Wohle der Vereine in den verschiedensten Positionen tätig. In 71 Jahren seiner Vereinszugehörigkeit bei der SV 07 Bischofsheim hat er viele Positionen bekleidet: Jugendmannschaften betreut und sie zu Auswärtsspielen gefahren, lange Jahre bei der Pflege des vereinseigenen Geländes und der Sportplätze mitgewirkt, die aktiven Mannschaften im Spielausschuss betreut, und er war von 1981 bis 1983 Leiter der Abteilung Fußball.

Seit 65 Jahren ist Wolf aktiver Sänger bei der Germania, die ihm sehr am Herzen liegt, dort war er auch im Vorstand und von 2001 bis 2005 Vorsitzender. Das bekannteste Ereignis ist jedes Jahr die Kerweveranstaltung der Germania im „Hof der Wölfe“. Diese gehört zur Kerb, wie die Kerb zu Bischofsheim, sagte die Gemeindevertretungsvorsitzende Sabine Bächle-Scholz in ihrer Laudatio. Für sein Engagement erhielt Wolf 2012 bereits die Ehrenmitgliedschaft des Vereines. Er ist außerdem der einzige noch lebende Gründer des Vogelschutz- und Vogelzuchtvereins Bischofsheim. Bächle-Scholz dankte ihm am Ende ihrer Laudatio mit den Worten: „Herr Wolf, sie sind ein Vorbild!“.

In seiner Dankesrede erläuterte Willi Wolf, dass er aus einer der ältesten Familien Bischofsheims komme. „Unser Haus stand in der Bischofsheimer S-Kurve, dort wo jetzt das Gebäude der Volksbank Mainspitze steht, und wir wurden aus verkehrstechnischen Gründen 1939 zwangsevakuiert in die Weisenauer Gasse, wo ich auch heute noch lebe.“ Seine große Leidenschaft sei nach wie vor das Singen, „solange ich kann, werde ich bei der Germania mitsingen“. Seine zweite Leidenschaft sei das Reisen. „Ich habe schon viel von der Welt gesehen und solange es möglich ist, werde ich auch das weiterhin tun.“

Den Kerwestand der Germania im „Hof der Wölfe“, den er inzwischen alleine bewohnt, wird es solange geben, wie er sich dazu gesundheitlich in der Lage sieht. „Dazu gekommen bin ich wie die Jungfrau zum Kinde“, schilderte er die Entstehungsgeschichte. „Nachdem der Stand überall zu klein wurde, sagte eine junge Dame mit dem Namen Hanne Misskampf, man könne doch zum Willi in den Hof gehen. Ich habe ,ja‘ gesagt und seitdem habe ich die Germania an Kerb an der Backe und werde sie nicht mehr los“, sagte Wolf schmunzelnd.

Sein Dank ging an Sabine Bächle-Scholz, Bürgermeister Ingo Kalweit und auch an Christa Hechler, die „das Ganze angeleiert“ haben.

 

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