Bewährtes Konzept schafft Bewegung auf dem Platz

„Leben auf dem Ballouplatz“ profitierte bei der fünften Ausgabe auch vom tollen Wetter

Suchen und Finden, das ist das Prinzip bei Flohmärkten. Dank 50 Anbietern prägten die Stände des Flohmarkts das Bild beim Ballouplatzfest.
(gus/Fotos: Steinacker)

 

GINSHEIM (gus) – Das Konzept hat sich bewährt, dass es von den Ginsheimern immer besser angenommen wird, spürt Guido Conradi allerdings weniger am Betrieb auf dem Platz. Der ist bei einer Veranstaltung unter freiem Himmel schließlich vom Wetter abhängig. Die starke Nachfrage nach den 50 bereitgestellten Ständen des Flohmarkt ist für den Kulturamtsleiter im Ginsheimer Rathaus vielmehr ein deutliches Zeichen dafür, dass das Fest „Leben auf dem Ballouplatz“ sich in den vier Jahren seines Bestehens mehr und mehr bei den Bürgern verankert.

Das Fest ist inzwischen eine Art Auftaktveranstaltung zum „Kultursommer“ der Stadt. In den vergangenen Jahren haben sich Konzept und Programm eingespielt, Änderungsbedarf sieht Conradi derzeit keinen. So prägen die jedes Jahr in Windeseile vergebenen Flohmarktstände das Geschehen in der westlichen Hälfte der Anlage, im anderen Teil stehen die Sitzgarnituren, umsäumt von den Verkaufsständen.

Die bieten beim Ballouplatzfest nicht gerade die gesamte Bandbreite eines kulinarischen Festes an, aber die Bratwurst erhält der Besucher selbstverständlich schon. Für eine reichhaltige Kuchentheke sorgt die Standgebühr der Flohmarktanbieter, die nämlich genau aus einer Kuchenspende besteht. Mit dem Bäckerladen am Platz hatte die Stadt zudem eine Belieferung mit Brezeln verabredet, das Geschäft durfte dafür auch für den normalen Kundenverkehr öffnen. Der benachbarte Eisladen hingegen hätte an dem Tag sicher auch ein gutes Zusatzgeschäft machen können, die Betreiberfamilie hat den Standort Ginsheim-Nord aber aufgegeben – so wurde das Problem am Ballouplatz, dass sich Versorgerläden nicht halten und nach und nach der Nutzung als Büroflächen weichen, den Besuchern vor Augen geführt.

Bewährtes Konzept bei „Leben auf dem Ballouplatz“ ist es, zur Unterhaltung Bands zu verpflichten, die die gute alte Straßenmusik beherrschen, ohne große Elektrik auskommen und stattdessen auf dem Platz mehrfach den Standort wechseln können. Das zeigte auch das Wiesbadener Quartett „Big Feet Boys“, das in Ginsheim als Trio mit recht durchschnittlichen Fußgrößen und Marchingband-Qualitäten den Ballouplatz durchwanderte und internationale Klassiker meist älteren Datums aus allerlei Stilrichtungen präsentierte.

Ausgiebig kommen beim „Leben auf dem Ballouplatz“ die Kinder zu ihrem Recht. Das beginnt bei Rita Wiebe, der Ballontwisterin, die allerlei Figuren aus Luftballons formt und so viel Andrang abzuarbeiten hat, dass sie nach dem Fest die Geschaffteste aller Aktiven auf dem Platz sein dürfte. Aber auch der Stand von Nina Hammer, die eine Schminkerei eröffnete, war stark frequentiert.
Die Hüpfburg auf der Bouguenais-Allee gehört ebenso zum Repertoire des Festes wie die Spieleecke aus dem Fundus des Spielmobils. Für Bewegung auf der gesperrten Bouguenais-Allee sorgt bei dem Fest schon traditionell die Ginsheimer Jugendfeuerwehr, die Spiele mit dem Thema Wasser anbietet und immer wieder mit ihrer Spritze punktet, mit der Kinder auf einer Holzwand Klappen per Wasserstrahl umnieten können.

Hält das Wetter, ohne es mit der Hitze zu übertreiben, ist der Erfolg der Veranstaltung nahezu garantiert, das war in diesem Jahr der Fall. Finanziell, versichert Conradi, ist „Leben auf dem Ballouplatz“ für die Stadt eher eine Gewinnveranstaltung – jedenfalls keine, für die die darbende Stadtkasse geplündert werden muss. Und so gibt es wenig Anlass zu überlegen, das Fest zu verändern oder zu entwickeln. Den Ginsheimern scheint es so zu gefallen, wie es ist.

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