Bilder rekonstruieren Alt-Ginsheim

Horst Seils Modelle und Zeichnungen waren im Heimatmuseum zu sehen

Wenn HVV-Vorstandsmitglied Rudolf Guthmann (l.) im Museum weilt, gibt es für die Besucher jede Menge Anekdoten und Fakten über die Ginsheimer Geschichte zu hören.?(Fotos: Engert)

Diesmal gab es im ersten Stock ehrwürdige alte Teddybären zu sehen, die die Bauschheimerin Helga Heuer aus ihrer Sammlung mitgebracht hatte.

GINSHEIM (me) – Am Sonntag konnte man im Ginsheimer Museum die Federzeichnungen und Modelle von Horst Seil bewundern. Der Ginsheimer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bilder von abgebrochenen Häusern zu rekonstruieren und dadurch Straßenzüge wieder zu vervollständigen, um der Nachwelt Bilder von Alt-Ginsheim zu erhalten.

 

 

Horst Seil hat das Zeichnen vom Großvater gelernt. In seiner Kindheit hat er auf Zeitungspapier und alte Tapetenstücke gezeichnet. Als er berufstätig war – er war Mechaniker bei der Firma Opel – hat er im Urlaub, bei Krankheit und in der Freizeit gezeichnet. Auch die Modelle, die er hergestellt hat, sind im Museum ausgestellt. Da kann man sehen, dass die Kirche vor dem Brand viel tiefer stand, sie wurde nach dem Brand 1944 auf den Trümmern wieder aufgebaut und man kann jetzt direkt vom Damm in die Kirche gehen.
Überhaupt erfährt man so einiges über Ginsheim, wenn man sich bei solchen historischen Ausstellungen mit Rudolf Guthmann unterhält. Er weiß vieles über die alten Gebäude, darüber, dass manche heute noch im Besitz der Stadt Mainz sind. Das rührt noch aus der Zeit, als die Orte Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg eingemeindet waren. Seit 1930 gab es bereits eine Buslinie, davon gibt auch ein Bild dort. Ein Besuch im Museum lohnt sich wirklich.
Ursprünglich stand das Fachwerkgebäude, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist, als Forsthaus im Raunheimer Wald. Die Gemeinde brauchte 1848 ein größeres Schulhaus und kaufte das 120 Jahre alte Fachwerkhaus und brachte es an seinen jetzigen Standort, und dort wird es seit 1983 als Museum genutzt. Im Parterre sind immer wieder Ausstellungen. Im ersten Stock werden Einblicke in das Wohnen früherer Zeiten gegeben mit einem gut ausgestatteten Wohnzimmer, einer Küche, in der man einen Eindruck gewinnen kann von der Arbeit in früherer Zeit. Außerdem ist ein Schlafzimmer mit Waschlavoir und Nachtstuhl vorhanden. Im Dachgeschoss ist eine umfangreiche Sammlung alter Werkzeuge der Fischerei und Landwirtschaft zu besichtigen.
An diesem Sonntag war noch eine Teddyausstellung im 1. Stock von Helga Heuer aus Bauschheim zu sehen. Sie sammelt seit 1994 Teddys und näht auch selber welche. Der älteste Teddy, den sie hat, ist bereits über 70 Jahre alt.
Das Museum ist jeden zweiten Sonntag im Monat geöffnet und man kann es immer bei freiem Eintritt besuchen. Der nächste Termin ist nun am 9. Juni mit einer Fotoausstellung „Weiße Flotte“.
 
 
 
 

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