Es ist und bleibt ein Fest der Vereine

Burgfest wächst weiter in der Beliebtheit und lässt nur noch wenig Raum zum Wachsen

GUSTAVSBURG (gus) – Die Bemühungen um eine Wiederbelebung des traditionellen Burgfestes in Gustavsburg zahlen sich Jahr für Jahr immer mehr aus: Die 56.

Ausgabe am Wochenende, die achte seit der Rückkehr des längere Zeit auf den Bürgerhausparkplatz verbannten Festes auf die Ochsenwiese, war rekordverdächtig gut besucht. Auch, wenn es etwas schwierig ist, Besucherzahlen auf einem verstreuten Gelände zu schätzen, so dürfte es doch diesmal eine fünfstellige Anzahl Gäste gewesen sein, die von Freitag bis Montagabend auf der Ochsenwiese den gebotenen Vergnügungen nachging.

Klassischer Rummel, Essen, Trinken und Bühnendarbietungen für jeden – das Gemisch macht es. Das Ganze findet trotz der Vielfalt der Angebote auf übersichtlichem Terrain statt, und dann klappte es auch noch mit dem erfolgreichen Daumendrücken für das passende Wetter: So konnte am Pfingstwochenende gar nichts schief gehen mit dem Fest.

Wann das Burgfest offiziell beginnt, ist gar nicht so einfach zu sagen. Das Tennisturnier der Vereine am Dienstag und der Quizabend am Donnerstag gehen dem Treiben auf der Ochsenwiese voraus, sind aber zweifellos Bestandteil des Festes, das trotz der Rummelplatzbetriebs im westlichen Teil des Geländes den Charakter einer von den Vereinen getragenen Veranstaltung gerade durch diese vorgelagerten „Events“ belegt.

Aber auch auf der Ochsenwiese gingen die 16 beteiligten Gustavsburger Vereine keineswegs unter angesichts des Pfeifens und Dröhnens der Fahrgeschäfte, sondern prägten mit ihren kulinarischen Angeboten und der Gestaltung des Bühnenprogramms an den Nachmittagen das Geschehen.

Beim Abendprogramm zogen freilich die Bands die ganze Aufmerksamkeit auf sich, das Publikum tauscht sich dann zu einem großen Teil aus.

So ist das eben, wenn das Live-Programm von Gruppen gestaltet wird, die in der Region einen großen Namen haben und daher auch Publikum mitbringen. Wie überhaupt das Burgfest längst nicht mehr nur ein Fest von und für Gustavsburger ist, sondern eines für Gustavsburger und ihre Gäste aus den Nachbarkommunen und darüber hinaus.

Bei der offiziellen Eröffnung des Festes am Freitagabend waren die Sitzbankreihen nicht allzu dicht besetzt. Der veranstaltende Sport- und Kulturbund Gustavsburg (SKB) hatte diesmal einige Reihen mehr aufgestellt als noch im Vorjahr, so dass 300 Besucher mehr Platz finden konnten. So fiel die mäßige Resonanz am frühesten Ochsenwiesen-Termin noch mehr auf. Ein Fassbieranstich, so traditionell er auch sein mag, ist längst kein Muss mehr für die Gustavsburger. Dabei hatte Bürgermeister Richard von Neumann Handwerk in Perfektion zu bieten, als er von der Bühne mit dem Hammer flugs den Hahn ins Fass hinein schlug. Mag sein, dass es genau das nicht ist, was die Zuschauer sich erhoffen bei diesem immer wieder gewagten Akt.

Die Kostheimer Gecken durften zuvor als erste Musikgruppe des Festes das Bühnenprogramm eröffnen, noch vor dem formalen Eröffnungsakt. Den leiteten die Ginsheimer Altrheinschützen mit einer etwas zögerlichen Salve Böllerschüsse ein, die sie hinter dem Bühnenbereich mit leichten Schwierigkeiten zündeten. SKB-Vorsitzender Jörg Karbowski und Stellvertreter Daniel Martin führten dann mit dem Bürgermeister schnell durch die Zeremonie. „Das sieht doch sehr gut aus von hier oben“, meinte der Rathauschef beim Blick über die Tischreihen, auch wenn die sich erst am Abend stärker füllten.

Beim Auftritt von „Mallet“, der Wiesbadener Rockband, mögen es dann gut 1000 Zuhörer gewesen sein, die die Bühennroutiniers anzogen. Richtig rund geht es beim Burgfest am Wochenende, am Nachmittag öffneten zunächst die Fahrgeschäfte wieder mit einer „Happy Hour“, danach auch die Buden der Vereine. Am Abend hatte „Flap Jack“ und „The Incredible Dexter Band“ ihren Auftritt auf der Burgfest-Bühne.

An den beiden Feiertagen begann das Programm bereits am Morgen. Am Sonntag war der Festumzug durch Gustavsburg (siehe Bericht) der frühe Höhepunkt des Tages, am Montag lud die „Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main“ zu einem „Pfingstspaziergang mit Goethe zur Mainspitze“ (Bericht folgt) und hatte damit auch etwas für Feierwillige zu bieten, die mehr als nur auf den Sitzbänken verweilen wollten.

Auch „Summerwine“ aus Bischofsheim und die Mainzer Soulband „Jammin" Cool“, die den am besten besuchten Samstagabend musikalisch füllten, sind in der Region bestens bekannte Gruppen, die man nicht auf jeder Volksfestbühne findet. Am Montag beendete „Talk About“ das Bühnenprogramm des Burgfestes 2011, aber ansonsten gehörte die schwarze Box am Montag nach dem ökumenischen Gottesdienst ganz den örtlichen Vereinen und Gruppen.

Die Kita Kastanienburg, der TV Gustavsburg mit seinen Kindergruppen und die Musikschule Mainspitze gestalteten den Kindernachmittag auf der Bühne. Der öffentliche Dank an die Förderer der Veranstaltung am Nachmittag und das Feuerwerk zum offiziellen Ende des Festes am späteren Abend gehören zum guten Ton des Burgfestes und durften entsprechend nicht fehlen.

Am Dienstag luden die Fahrgeschäfte noch einmal zu einem Familiennachmittag mit verbilligten Preisen. Zu Ende ging ein 56. Burgfest, das trotz des erhöhten Besucheraufkommens recht problemlos verlief. Am Sonntag musste sich der SKB kurzerhand damit behelfen, zusätzliche Parkplätze auf der künftigen Supermarkt-Baufläche auszuweisen. Aber auch diese kleine Krise meisterte das Orga-Team um SKB-Vize Daniel Martin flugs.

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