Offen für Eltern von Sternenkindern

Hospiz Mainspitze gibt Trauer junger Väter und Mütter Raum

GINSHEIM (pm/kh) – Es ist oft eine persönliche Tragödie, wenn Frauen, wenn Eltern ihr Ungeborenes oder ihr Neugeborenes verlieren. Über dem lähmenden Verlust entstehen Zweifel, ob man sich selbst eine Trauer zugestehen darf, „weil es doch fast noch gar nichts war“

Mit einem Umfeld, das von den Betroffenen am Liebsten rasch „die Normalität“ erwartet, verbleibt eine tiefe Traurigkeit. Gabriele Göbel, Seelsorgerin am Rüsselsheimer Klinikum und gleichzeitig Alten-, Kranken- und Hospizseelsorgerin, war die Referentin des Hospizabends von Hospiz Mainspitze.
Hier traf sie im Pfarrheim von St. Marien auf interessierte Frauen und Männer, die in ihrem beruflichen oder ehrenamtlichen Engagement mit Trauer befasst sind. In persönlichen Statements eröffnete sich unerwartet eine weite reichende Betroffenheit durch zurück liegende Ereignisse um so genannte „Sternenkinder“.
Die verstorbenen jungen oder ungeborenen Kinder werden erst in neuerer Zeit so benannt, wie man auch erst allmählich dazu überging, ihnen eigene Grabstätten zuzubilligen und der Trauer um die verlorene Menschlein einen Platz zu gewähren.
Wie Göbel sagte, ist es ihr ein besonderes Anliegen, Betroffenen Hilfestellung und Handreichungen zu geben. Aus ihrer beruflichen Tätigkeit in einer Limburger Klinik, wo ein ökumenisches Netzwerk zur Unterstützung betroffener Eltern, mit Seelsorgern und Psychologen ins Leben gerufen wurde, wusste die Referentin viel Wissenswertes zu berichten. Manches habe sich auf dem Gebiet gewandelt und man werde gewiss vielerorts offene Türen vorfinden, hoffte die Seelsorgerin: Es gibt Gesetze, die das Recht und auch die Pflicht zur Beisetzung der kleinen Lebewesen regeln. Doch in dem schlimmen Fall, der ein Familienglück treffen kann, fällt lähmende Hilflosigkeit auf die Betroffenen.
Hier Unterstützung zu vermitteln und Adressen zu benennen, bot sich spontan die Vorsitzende von Hospiz Mainspitze, Christa Bracht-Kuckuk, mit ihrer Einrichtung an. Auch sei die regelmäßige Trauergruppe von Hospiz immer offen für trauernde Eltern. Sie werde zeitnah eruieren, wie die aktuelle Rechtslage und Gepflogenheiten hinsichtlich Bestattung von „Sternenkindern“ im Einflussbereich ihrer Einrichtung sind.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen zu diesem Bereich der Trauerarbeit werde man bei Hospiz auch die Online-Präsentation aktualisieren, versprach Web-Koordinator Joachim Röder. Auch die Klinik-Seelsorgerin Gabriele Göbel bekräftigte ihre Absicht, ihre Arbeit per Faltblatt und online noch bekannter zu machen. 
Hospiz Mainspitze hat geöffnet jeweils Montag bis Freitag 9.30 bis 12.30 Uhr und Donnerstag von 16 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter der Telefon-Nummer 06134/55 75 05 (auch Anrufbeantworter), Mobil: 0160/90 70 70 09 oder per E-Mail-Adresse: hospizmainspitze[at]t-online[dot]de.

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