Schnappatmung nicht nur mangels Klimaanlage

500 Besucherinnen kamen zur Damensitzung des GCC ins Gustavsburger Bürgerhaus

Das altehrwürdige Bürgerhaus bei der Damensitzung des GCC war mit 500 erwartungsvollen Frauen, darunter sicher auch manche Damen, dicht besetzt.
(Fotos: Gössl)

GUSTAVSBURG (ag) – Ein Comeback nach Maß, reichlich dicke Luft, Riesenstimmung und ein echt gutes Programm, das zeichnete die Damensitzung des Gustavsburger Carneval Club 1947 aus. Für Samstagabend, 20. Januar, hatte der GCC geladen, knapp 500 Frauen nahmen die Plätze ein und waren am Ende der Damensitzung völlig außer Rand und Band. Schon am Ende der vorigen Kampagne hatte der Verein über 400 Vorbestellungen angenommen und mit dem Start des Vorverkaufs im November waren die restlichen Karten im Nu weg, berichtete der Erste Vorsitzende Hermann Frank.

Die Damensitzung des GCC hat Kultstatus in der Mainspitze und wird besonders gerne von Gruppen bereits im Voraus gebucht. Dabei geht das Einzugsgebiet weit über die Mainspitze hinaus. Wäre der GCC nicht so „hasenfüßig“, könnte er den Saal glatt zweimal füllen. Das möchte Frank allerdings so nicht stehen lassen, der Club mache lieber eine Sitzung, die dafür aber richtig.

Zum Motto der Sitzung „ Der Clown uns aus dem Herzen lacht – beim GCC an Fassenacht“ waren viele der Besucherinnen in einfallsreichen Clownskostümen erschienen und die Stimmung an den Tischen war schon vor Sitzungsbeginn prächtig. 
Der triste und altersschwache Bürgerhausbau war bunt geschmückt, regelrecht aufgemotzt für die ausgelassene Feier, und Thomas Neger hechelte bei seinem Auftritt kurz vor der Pause mit seinen „Humbas“ bereits sichtlich nach Luft. „Wo zum Teufel habt ihr die Klimaanlage!?“, fragte er. Da mag sich Hermann Frank hinter der Bühne nur still gedacht haben: Wir sind froh, dass wir überhaupt noch ein Bürgerhaus haben.

Nach dem „Humba tätärä“ Negers wurde dann auch erst einmal kräftig durchgelüftet. Für die buchstäblich dicke Luft im Saal hatte zuvor vor allem der Entertainer Patrick Himmel gesorgt. Mit Musik vom Band überzeugte der Frankfurter Berufsmusiker mit einer unglaublich guten Performance. Vor fünf Jahren hat der 33-Jährige seinen Beruf als Werbekaufmann an den Nagel gehängt und macht seither auf Gesang. Udo Jürgens hat er drauf wie kaum ein anderer, „Aber bitte mit Sahne“ und „In diesem ehrenwerten Haus“ kam gut an.

Doch dann machte er etwas, was sich bisher noch keiner getraut hatte, er stellte sich auf den Tisch mitten im Saal und zündete ein Hitfeuerwerk. Bei „Schatzi schenk mir ein Foto“ gab es bereits keine Halten mehr. Schnappatmung war angesagt bei viel Bewegung und wenig Luft. „Ich sing ein Lied für Dich“: Andreas Gabalier, der österreichische Barde, wäre in seiner Lederhose glatt geschrumpft, hätte er das an diesem Abend miterlebt.

„Schotten dicht, wir gehen auf Tauchstation“, hieß es bei den „Magic Moves“, der Showtanzformation vom Carneval-Verein Guntersblum. Die deutschen Meisterinnen 2015 im Showtanz überzeugten mit artistischen Hebefiguren und einem atemberaubenden Tempo.

Muttersöhnchen Heinz, alias Frank Böhme, ist endlich unter der Haube. Die Schilderungen, wie es vom Kochkurs bis zum Eheglück kam, wusste Böhme in seiner unverwechselbaren Art auszuführen. Unverwechselbare Charaktere gab es an diesem Abend noch reichlich. Gaby Elsener mit ihrer Kunstfigur Apollonia, einfach köstlich, oder Jutta Hinterberger aus Speyer mit ihrer „Kätti Feierdach“, frech-frivol, und dann natürlich Woody Feldmann, die Entertainerin par excellence, die Gustavsburg zur „Tupperhochburg“ erklärt hat. Frenetisch gefeiert genoss Feldmann sichtlich die Stimmung. Ovationen durfte auch der „deitsche Michel“, Bernhard Knab, genießen, für den klar feststand: „Für Erdogans Eskapade ist die Fastnacht viel zu schade!“

Männer satt gab es zu sehen bei den Aufführungen des Männerballetts „Horny Hornets“ vom TJV Biebelnheim, der Männershowtanzgruppe „Atzmann Tornados“ aus Heidenrod-Dickschied und last but not least dem Mainzer „Klinikathleten“ mit waghalsiger Akrobatik.

Nach über fünf Stunden steuerte Sitzungspräsidentin Andrea Forg die Fastnachtsshow souverän auf die Zielgerade. Das Finale bestritt Oliver Mager mit seinem fulminanten Comeback nach dreijähriger Fastnacht-Abstinenz. Seine Hits „Wir sind Mainzer“ und „Ich hab Konfetti in der Blutbahn“ feierte das Publikum wie eh und je.

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