Selbst der Rost darf nicht fehlen

Modellbauer füllten zusammen mit einigen Gastausstellern das Bürgerhaus

GINSHEIM (ag) – Seit 1977 gehört der Modellbau-Club-Mainspitze zum Vereinsgefüge in Ginsheim. Am vergangenen Wochenende zeigten die Modellbauer zwei Tage lang in einer großen Ausstellung ihre Arbeiten im Ginsheimer Bürgerhaus.

 

Die 52 Mitglieder des Vereins haben sich vorwiegend dem Schiffsbau verschrieben. Angefangen bei Segelschiffen, Arbeitsschiffen, über raffinierte Militärschiffe bis hin zu den superschnellen Rennflitzern, präsentierten die Ginsheimer dem Publikum eine breite Palette. Aber um den großen Saal des Bürgerhauses und das Foyer zu füllen, dafür hätten die Exponate freilich nicht ausgereicht. Modellbauvereine aus der gesamten Region waren angereist, um die Ausstellung ihrer Ginsheimer Kollegen zu bereichern.
Den Schwerpunkt bildeten allerdings die Schiffsmodelle. Vereinzelt waren ein paar Hubschraubermodelle zu bewundern und ein großer Sattelschleppernachbau. Ein Hingucker war auch das Leopard II-Model von Uwe König aus Karlsruhe, das publikumswirksam gleich am Eingang positioniert war. Das im Maßstab von 1:8 gefertigte Stahlungetüm ließ König von Zeit zu Zeit, sehr zur Freude vieler Schaulustiger, vor dem Eingang des Bürgerhauses kettenrasselnd ein paar Runden drehen.
Manfred Treber zeigte seine Dampflokomotiven, die wenn sie nicht gerade auf Ausstellungen zu sehen sind, in Gustavsburg auf dem Gelände des Dampfbahnclubs aktiv sind. Schiffsmodelle in allen Variation und Größen gab es zu bestaunen. Noch im Foyer war ein Fischkutter von der Nordseeküste von den Modellbauern aus Neustadt zu bewundern, der bis hin zum Rost am Schiffsrumpf an Detailtreue keine Wünsche offen ließ. Historische Schiffe querbeet hatten Hedi und Dieter Baseler aus Oberursel im Angebot, unter anderen einen Mississippi-Dampfer. Eindruck hinterließ bei den Besuchern auch der Holznachbau der „New Orleans“, die die Ober-Ramstädter mitgebracht hatten.
Jan Koch aus Wiesbaden, einer von mehreren Einzelausstellern, zeigte unter anderen seinen Neufundländer. Interessierte bekamen von ihm nicht nur die Pläne des Originalnachbaues zu sehen sondern auch viele Detailinformationen zu seiner Arbeit an dem aufwändigen Schoner. Beim Powerbootteam von Rhein-Neckar ging es nicht um Originaltreue, sondern um gutes Aussehen und vor allem um die Schnelligkeit.
Karsten Widera, 1. Vorsitzender der Ginsheimer Modellbauer, versicherte, dass die Hydroboote auf dem Altrhein mit bis zu 150 Stundenkilometer unterwegs seien. Der Rekord dieser Boote liege derzeit bei 216 Stundenkilometer. Das große Schlachtschiff „Admiral Spee“ war gleichfalls ein Publikumsmagnet in der Sparte Militärnachbau. Ein Hafenbecken, mit über 500 Liter Wasser hatten die Ginsheimer gleich am Eingang des großen Saales positioniert. Hier konnten die Schiffe nicht nur betrachtet werden sondern auch in Aktion erlebt werden. Um Modellbau im Landschaftsformat ging es bei den Eisenbahnern des ESV Bischofsheim. Mit ihrer H0 Bahn hatten sie mit einem Nachbau des Geländes rund um den Wasserturm, ein Stück Bischofsheim nach Ginsheim mitgebracht.
Zufrieden zeigte sich Widera mit der Besucher- und Ausstellerresonanz. Dass sich der Verein mit der Ausstellung nicht nur präsentieren wolle, sondern hier auch die Gelegenheit nutze, um neue Mitglieder zu gewinnen, sprach Widera deutlich an. „Wir haben eine gute Gemeinschaft, in der jeder jedem hilft.“ Unterstützung und Austausch untereinander werde groß geschrieben. Zu den Modellbautreffen, Mittwoch und Freitag ab 17 Uhr, seien Interessierte in der Gartenstraße im Rathauskeller, direkt neben der Bücherei, immer herzlich willkommen.
 
 
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