Natürlich würden sie sich über weitere Mitglieder auch aus den Mainspitz-Gemeinden freuen. 1982 trafen sich im Seniorenhaus in Rüsselsheim sieben MS-Patienten und gründeten auf die Initiative des Landesverbandes die Selbsthilfegruppe „Die Stehaufmännchen“. Damals waren die Infos über Multiple Sklerose sehr spärlich, aber es gab Schulungen vom Landesverband, und deshalb war die Gründung der Selbsthilfegruppe notwendig, um daran teilzunehmen und andere Leidensgenossen informieren und unterstützen zu können.
Seit der Verbindung 1985 zu den Nauheimer Landfrauen fühlte sich die Gruppe angenommen, diese sind nach wie vor immer da, wenn Hilfe gebraucht wird, egal ob finanziell oder manuell. 1988 konnte die Gruppe in das alte Rathaus Nauheim umziehen. 1992 übernahm Gisela Kübelbeck den Vorsitz. Seitdem gibt es viele Unternehmungen wie Rollitanz, Theaterbesuche, Basteltage, heilpädagogisches Reiten und vieles andere mehr.
Jede Ortsgruppe ist ein Teil des Landesverbandes DMSG Hessen mit Vorstand, Kasse und Öffentlichkeitsarbeit. Von den Mitgliedern wird Beitrag an den Landesverband gezahlt. Aber alle Veranstaltungen werden durch Spenden finanziert, auch die Ausflüge, die die Gruppe jedes Jahr unternimmt. Gisela Kübelbeck war eine der Gründungsmitglieder, macht seit 20 Jahren ehrenamtliche Beratung und ist außerdem die Vorsitzende der Ortsgruppe „Die Stehaufmännchen“.
Die Ortsgruppe besteht aus 22 Mitgliedern aus verschiedenen Gemeinden des Umkreises. Die jüngsten Mitglieder sind zwischen 40 und 45, die ältesten über 80 Jahre alt. In 30 Jahren gab es ein ständiges Auf und Ab, was die Gruppe nur noch weiter zusammenschweißte. Eingeladen zur Feier waren alle Vereine und viele waren gekommen und hatten Geldgeschenke dabei, wie unter anderem die Landfrauen, die bereits 1985 erster Ansprechpartner für die Stehaufmännchen waren und die die leckere Kuchentheke bestückten, der VDK, die AWO, die Generationenhilfe, der Lionsclub, bei dem die Spende an die MS-Gruppe eine feste Größe jährlich ist, der Freundeskreis aus Darmstadt und viele andere. Der Erzgebirgische Heimatverein Nauheim- Weiterstadt unterhielt die Gäste mit einem Lieder Potpourrie.
Im alten Rathaus in Nauheim findet das monatliche Treffen der Gruppe statt, man unternimmt auch sonst noch sehr viel miteinander, so zum Beispiel eine Fastnachtsveranstaltung, die Teilnahme am Weihnachtsmarkt wurde für dieses Jahr abgesagt, da es nicht mehr möglich ist, diesen zu bestücken, was am Alter der Gruppe liegt. Kübelbeck bedauert deswegen sehr, dass junge Leute immer weniger in die Selbsthilfegruppen kommen, da diese lieber vor dem Computer säßen und ihre Informationen durch das Internet erhielten. Es gibt auch einen Stammtisch in der Tennisklause, hierhin kommen alle, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zu den Gruppentreffen kommen wollen.
Einmal im Monat wird da diskutiert, erzählt, gegessen und getrunken und jeder ist nur für sich selbst verantwortlich. Kübelbeck bedankte sich bei allen Helfern und Spendern für die jahrelange Unterstützung und für die gelungene und fröhliche Geburtstagsfeier. Hoffentlich können „Die Stehaufmännchen“ noch viele solche Feiern veranstalten und alle anderen Unternehmungen bewältigen, denn sie können stolz auf ihr soziales Engagement sein.