Rossmann/Müller mit Bronze

RSG-Team verliert im Halbfinale gegen Weltmeister Österreich

 

GINSHEIM/KAGOSHIMA (vg/khm) – Die Spitzenmannschaft der RSG 1898 Ginsheim mit Roman Müller und Marco Rossmann hat am Wochenende bei den Hallenradsport-Weltmeisterschaften, vom 4. bis 6. November im Japanischen Kagoshima ausgetragen, gleich bei ihrem ersten WM-Start die Bronzemedaille geholt und damit zum großen Erfolg des BDR bei dieser WM beigetragen.
Nach einem unerwartet knappen 7:5-Auftaktsieg am Freitagnachmittag gegen die Vertretung aus Frankreich bezwangen die Ginsheimer am Samstagmorgen dann die Belgische Mannschaft klar mit 7:1 Toren.
Als das Spiel gegen Tschechien mit 5:2 Toren ebenfalls gewonnen werden konnte, war das „Voba Mainspitze“-Team erwartungsgemäß für die „Top Four“ qualifiziert und konnte sich nun darauf konzentrieren vielleicht sogar die Vorrunde als Tabellenerster abzuschließen und sich damit vorzeitig Bronze zu sichern. Den ersten Schritt dahin machten die RSGler, als sie im nächsten Spiel gegen das Team aus Österreich zu einem 2:2 (1:1)-Unentschieden kamen.
Nun hatten es die Ginsheimer selbst in der Hand sich durch ein weiteres Unentschieden gegen die Schweizer Meister Platz eins zu sichern. Entsprechend groß war dann auch die Anspannung bei Spielern und Fans vor diesem Match. Hier ging Deutschland bereits nach 45 Sekunden durch Roman Müller in Führung, musste aber kurz darauf nach einer Ecke den Ausgleichstreffer der Eidgenossen hinnehmen.
In der 3. Minute war es dann Rossmann, der dem Schweizer Dominic Planzer den Ball vom Vorderrad fischte und zur erneuten Führung traf. Doch die Schweiz drückte weiter und schaffte eine Minute später durch einen Freischlag aus vier Metern das 2:2. Müller/Rossmann spielten nun einen sicheren Ball, doch Müller rutschte nach einem Zweikampf vom Rad und die Schweizer Meister hatten leichtes Spiel eine Minute vor Spielende den Ball im deutschen Tor zu ihrer ersten Führung unterzubringen.
Das RSG-Duo kämpfte aber weiter und Müller traf mit dem Habzeitpfiff zum 3:3-Unentschieden. Nun galt es die Angriffsbemühungen der Schweizer zu unterbinden und auf einen sicheren Abschluss zusetzen. Ein Eckball in der 10. Minute brachte keinen Erfolg und eine Ecke der Eidgenossen wurde abgewehrt. Doch gegen die nächste Ecke der Altdorfer gab es keine Abwehrmöglichkeit und Deutschland lag zurück.
Die Ginsheimer spielten weiter abgeklärt und hatten wenige Sekunden vor Spielende die Chance zum erhofften Ausgleich, als Müller den Ball leider nur gegen Pfosten drosch. Damit war die 3:4-Niederlage besiegelt und das RSG-Gespann auf den 3. Platz gerutscht.Nun wurde es wieder spannend, denn um einen Medaillenplatz abzusichern mussten die RSGler erneut gegen die Tschechischen Meister bestehen. Hier ging es gleich zur Sache und bereits nach 37 Sekunden handelte sich Rossmann eine „gelbe Karte“ ein, als er den Einschuss bereiten Petr Skotak foulte.
Den anschließenden Vier-Meter konnte Müller zwar halten, trotzdem gingen die Tschechen durch Treffer in der 3. und 4. Spielminute mit 2:0 in Führung. Gerade dies sollte nicht passieren, denn das Tschechische Team ist bekannt dafür, dass es nach Führungen nur schwer zu bezwingen ist.
Ungeachtet dessen drehten die Ginsheimer auf und schafften durch ein Tor von Müller in der 5. Minute den 1:2-Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel war das „Voba Mainspitze“-Team wie verwandelt. Anscheinend hatten die Nationaltrainer Jürgen King und Michael Lomuscio die richtigen Worte gefunden. So war es erneut Müller, der direkt nach Wiederanpfiff den Ausgleichstreffer erzielte und nach weiteren 90 Sekunden Deutschland in Führung schoss. Als dann Rossmann auch noch einen Eckball zum 4:2 im Tor der Tschechen unterbrachte, wurde man auf Deutscher Seite etwas ruhiger.
Wer Skotak/Smied allerdings kennt, der weiß, dass man bis zum Schluss auf der Hut sein muss. Und auch dieses Mal kam nochmal Spannung auf, denn 45 Sekunden vor Spielende kam es zum 4:3-Anschlusstreffer. Deutschland wollte nun den Sieg über die Zeit bringen, doch der Schweizer Schiedsrichter erkannte sehr früh auf Zeitspiel und stoppte fünf Sekunden vor dem Abpfiff das Spiel und ließ 20 Sekunden nachspielen. Beim anschließenden Schiedsrichterball kam es dann nach einem Foul von Rossmann zu einer unschönen Aktion des Tschechischen Gegenspielers, dieser riss das Rad an sich obwohl Rossmann mit dem linken Bein zwischen Tretlager, Vorderrad und Rahmen festhing und es kam 17 Sekunden vor Spielende noch zu einer mehrminütigen Verletzungspause.
Unter dem Applaus der Zuschauer konnte Marco Rossmann dann nach einer Behandlung durch den Deutschen Physiotherapeuten das Spiel wieder aufnehmen. Der anschließende Freischlag blieb ohne Folgen und so hatte sich Ginsheim die Bronzemedaille gesichert.
Das Spiel Schweiz gegen Österreich hatten die Eidgenossen inzwischen gewonnen und so musste Ginsheim nochmals gegen Österreich antreten. In diesem hochklassigen Match ließen die Vorarlberger allerdings nichts mehr anbrennen, gingen nach knapp zwei Minuten mit 1:0 in Front. In der letzten Minute des ersten Spielabschnitts, es waren noch 45 Sekunden zu spielen zogen Österreich sogar mit 2:0 davon, Müller erzielte aber kurz darauf den Anschlusstreffer zum 1:2.
Doch schon zehn Sekunden danach stellte Austria den Zwei-Tore Abstand und damit den 1:3– Halbzeitstand wieder her. Als dann nach dem Wiederanpfiff Didi Schneider den Treffer zum 1:4 erzielte, war Team Deutschland nicht mehr in der Lage das Spiel herumzureißen, lediglich Müller sorgte mit dem letzten WM-Tor des Ginsheimer Duos in der 12. Minute für den 2:4-Endstand. Es blieb damit bei Bronze. Im Finale bezwangen die Österreicher schließlich auch das Duo aus der Schweiz mit 4:3 Toren und holten erstmals in der 75-jährigen WM-Geschichte einen Weltmeistertitel in die Alpenrepublik.

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