Ein außergewöhnlicher Jahrgang

Weinseminar mit Rudolf Fauth im Flörsheimer Keller

Rudolf Fauth erklärte die Umstände des raren Weinjahrganges 2010 auf dem Weinseminar, das derzeit von über 100 Weinliebhabern besucht wird.  (Foto: Dörhöfer)

Flörsheim (drh) - Ein schwieriges, aber nicht unlösbares Weinbaujahr liegt hinter den Winzern.

Am ersten Abend des Flörsheimer Weinseminars lernten die Weinliebhaber die Hintergründe des außergewöhnlichen Jahrganges kennen, erfuhren, weshalb sich Hektoliterpreise verdoppelten und es bei vielen Winzern noch gar keinen Riesling aus dem Jahr 2010 zu kaufen gibt. Rudolf Fauth, Diplom-Ingenieur für Weinbau und Kellerwirtschaft, leitete traditionsgemäß das drei Abende umfassende Seminar und brachte acht Weine zur Verkostung mit. Mit „Rar und Rassig“ war der erste Abend überschrieben, waren im zurückliegenden Jahr in Deutschland doch nur sieben Millionen Hektoliter Wein erzeugt worden. Nur 1985 sei schon einmal weniger erwirtschaftet worden, sodass sich die Fassweinpreise im Vergleich zu 2009 bereits verdoppelt hätten. „Im Flaschenweinverkauf macht die Weinknappheit nur einige Cents aus“, tröstete Fauth, der selbst als Winzer keinen Reibach aus den hohen Preisen machen kann, ist sein eigener Keller doch längst leer , hat er doch all seine Vorräte noch zu niedrigeren Preisen verkauft. Die Trauben des letzten Jahrganges seien zum einen zwar recht süß gewesen, hätten zum anderen aber auch einen überdurchschnittlich hohen Säureanteil gehabt. Ein Wert von 8 Gramm Säure pro Liter reize bereits bei vielen den Magen, und manche Rieslinge hätten in 2010 15 Gramm Säure beinhaltet. Die Winzer hätten somit nach Lösungen zur Säurebekämpfung gesucht und entweder auf ein Ausfällen der Säure mit Kalk zurückgreifen oder ein extrem langes Gärverfahren anstreben müssen. Beim Ausfällen mit Kalk wird der PH-Wert des Weines angehoben, wodurch der Wein jedoch für Bakterien anfällig wird und der Winzer Gefahr läuft, dass sich Milchsäurebakterien einschleichen. „Der Wein schmeckt dann nach Sauerkraut“, so Fauth, dem dieses Verfahren selbst zu heikel war. Fauth vertraute da lieber auf ein langes Gärverfahren und belies den Riesling extra lang auf der Hefe. „Viele Weingüter haben auch noch gar nicht abgefüllt und so war es auch schwer, Rieslinge für die Probe zu finden“, gestand Fauth. Manche Winzer wären allein wegen leerer Lager zum Abfüllen gezwungen gewesen. Fauth umging das Rieslingproblem ein wenig, indem er auf andere Rebsorten zurückgriff, mache der Riesling doch auch nur 20 Prozent des Weißweinanteils in Deutschland aus. Die Ernte des vergangenen Jahres hätte extrem hohe Extraktwerte gehabt, was durch die schwachen Erträge zu erklären sei. All die Mineralien des Bodens hätten sich in den wenigen Trauben versammelt und so für vollmundige und lang lagerfähige Tropfen gesorgt. „Spitzenweine gibt es im Jahr 2010 genug, aber die Basisweine fehlen“ , so der Udenheimer Winzer, der glaubt, dass eine gute diesjährige Lese die Preise wieder zum Sinken bringt. Rudolf Fauth stellte vier Eigenproduktionen vier Produkten anderer Winzer gegenüber und hatte den namenhaften Tropfen des Hochheimer Königin Viktoriaberges ebenso im Repertoire wie typische Spargelweine oder einen zu frischen Erdbeeren passenden Muscetto Rosé.

Wilde Kräuterküche

WEILBACH (pm) - Am Samstag, 14. Mai 2011, lädt die Kräuterexpertin Ursula Buddeus von 13 bis 18 Uhr ein zu einem Workshop „Wilde Kräuterküche“ in das Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben ein. Aus frischen, auf einem Spaziergang gesammelten Grundzutaten kreieren und genießen die Teilnehmer ein mehrgängiges Menü mit Delikatessen von der grünen Wiese. Lernen Sie die Vielseitigkeit der feinen Wildkräuter kennen, wie wohltuend diese für die Gesundheit sind.

Die Kosten belaufen sich auf 25 Euro inklusive Material und Imbiss, Anmeldung unter 06145/ 9363610 bis zum 9. Mai.2011.

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