Corona-Patienten ins Marienkrankenhaus?

Im ehemaligen Marienkrankenhaus, das in einen Gesundheitscampus umgewandelt werden soll (wir berichteten) hat es Anfang der Woche einen Besichtigungstermin der besonderen Art gegeben. Angesichts der Corona-Krise erkundet nämlich der Katastrophenschutz geeignete Kapazitäten zur Unterbringung und Behandlung von Corona-Patienten und hat diesbezüglich, in Abwesenheit der Stadtverwaltung, auch das stillgelegte Belegkrankenhaus in der Hospitalstraße unter die Lupe genommen.

Werden also demnächst Corona-Patienten im Marienkrankenhaus versorgt? Dies kann derzeit nicht beantwortet werden. Die Entscheidung dürfte zum einen von der Eignung des Objektes und zum anderen vom weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie abhängig sein.

"Der Kreis kam in der Sache auf uns zu, da das Marienkrankenhaus potentiell infrage kommt", sagte Erste Stadträtin Renate Mohr im Gespräch mit dieser Zeitung. Natürlich sei es sinnvoll, ein ehemaliges Krankenhaus in Betracht zu ziehen, könne dort doch am einfachsten für die erforderliche Hygiene gesorgt und der Corona-Virus am besten isoliert werden, so Mohr. Außerdem verfüge das Marienkrankenhaus über genügend Personalräume und über eine funktionstüchtige Küche.

Das den Umbau zum Gesundheitscampus betreibende Unternehmen Molitor habe signalisiert, eine Nutzung des Marienkrankenhauses als Corona-Klinik zu unterstützen, berichtete die Erste Stadträtin, die zugleich betonte, dass dadurch die Realisierung des Gesundheitscampus keineswegs in Gefahr sei. Die Planungen und Genehmigungsverfahren sowie die Verhandlungen mit den Ärzten würden im Falle einer temporären Unterbringung von Corona-Patienten parallel weiterlaufen. Mit dem eigentlichen Baubeginn sei ohnehin erst im kommenden Jahr zu rechnen.

Man wolle sich nach Ostern mit Molitor zusammensetzen und mit dem Kreis eine Feinabstimmung zum Vorhaben vornehmen. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen sollen in einer Fraktionsrunde thematisiert werden, blickte Mohr voraus. Eine Baugenehmigung für den Gesundheitscampus könnte Ende des Jahres vorliegen.

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