Bevor aber die Großen so richtig loslegen, wird es auch für die Kinder am Tag zuvor einen eigenen Umzug geben: nach der Musterung und Vereidigung der „Närrischen Rekruten“ am Samstag ab 13.11 Uhr im Gasthaus „Hirsch“ und auf dem Platz vor der Galluskirche werden dort auch die schönsten Gruppen der Flörsheimer Kindergärten und Schulen prämiert. Der Kindermaskenumzug startet in der Fußgängerzone, er zieht durch die Hauptstraße, Obermainstraße, Grabenstraße und wieder zurück zur Fußgängerzone. Zum Abschluss findet dort noch ein Platzkonzert mit den Teilnehmern statt. Die Kälte braucht niemand zu fürchten: ab 12.11 Uhr wird für alle Mitwirkenden und Zuschauer ein Eintopf aus der Gulaschkanone angeboten.
Für den Umzug am Sonntag wird ab etwa 12 Uhr die Flörsheimer Mitte für Autos gesperrt sein, selbstverständlich gilt auf allen Straßen, die der Zug frequentieren wird, absolutes Halteverbot von 10 bis 19 Uhr. Parkplätze stehen aber am Höllweg, unter der Opelbrücke und vor den Sporthallen in der Hauptstraße zur Verfügung. Außerdem gibt es für Zugteilnehmer und Zuschauer von außerhalb auch wieder den kostenlosen Buspendelverkehr, den man etwa von Wicker, von Eddersheim oder von Weilbach aus nutzen kann.
Der Fastnachtssonntag beginnt für die Flörsheimer traditionell mit der Schlüsselübergabe des Bürgermeisters an die Regenten der Fastnacht. In diesem Jahr wird dieses Spektakel um 12.31 Uhr mit dem Aufmarsch der närrischen Gardekorporationen und der Abnahme der Parade durch den Bürgermeister Michael Antenbrink auf dem Platz vor der Flörsheimer Kulturscheune stattfinden. Generalfeld- und Zugmarschall Willi Lauck hat sich zusammen mit seiner Frau Elfriede zur Erheiterung der Flörsheimer Bürger auch wieder einige närrisch-ironische Anträge den Bürgermeister und den Stadtrat betreffend ausgedacht. Verraten, um was es geht, will er natürlich noch nicht, aber „Mer habbe schon sehr viel Spaß gehabt allein beim Formulieren“, erzählt er schmunzelnd.
Der Flörsheimer Fastnachtszug 2012 wird sich dann um 13.31 Uhr in der Plattstrasse in Bewegung setzen. Zwar werden auch in diesem Jahr nur motorisierte Pferdestärken am Zug beteiligt sein, aber immerhin wird es fast zwölf Tonnen Schokoriegel und etwa 2000 Mimosen-Sträußchen von den Wagen des FNC auf die Narren am Wegesrand regnen. Neben einigen neuen Teilnehmern wie etwa dem Musikzug der Mainzer Ranzengarde oder den „Wickerer Bergbauern“ von der Rhein-Main-Deponie Flörsheim-Wicker werden viele altbekannte und beliebte Gruppen mit schmissiger Musik und einfallsreichen, aktuellen Motivwagen die Zuschauer erfreuen. Ob allerdings alle der etwa 15 beliebten, von den „Kellerkindern“ des FNC im Keller der Riedschule liebevoll restaurierten und instandgehaltenen „Schwellköppe“ am Zug zu sehen sein werden, ist noch fraglich – leider fehlen immer noch einige Träger. Zwar wurden etwa an Schulen entsprechende Aushänge gemacht, „aber immerhin sind pro Kopf etwa 15 bis 20 Kilogramm auf den Schultern zu tragen und durch die Höhe der Köpfe kann auch ein ziemlicher Winddruck entstehen“, erklärt Zugmarschall Lauck die Schwierigkeit, geeignete Fastnachter für das Tragen eines solchen „Schwellkopps“ zu finden. Wer sich also fit genug dafür fühlt und den Flörsheimer Fastnachtszug aktiv und in einem ganz besonderen, typischen „Kostüm“ unterstützen möchte, kann sich telefonisch bei Peter Wächter unter 06145–6851 melden und dort weitere Informationen erhalten.
Auch in diesem Jahr kann ab 14 Uhr wieder auf der „After-Zug-Party“ auf dem Platz vor der Gallus-Kirche mit Bewirtung und Musik weitergefeiert werden. Für den geordneten und sicheren Ablauf des Zuges wird (im Hintergrund) ein ganzer Stab von Helfern tätig sein: 15 Sicherheitskräfte werden von 15 Ordnern aus den Reihen des FNC unterstützt, an den Ortseingängen wird es wieder die bewährte „Mobile Beratung“ für Jugendliche geben und selbstverständlich ist auch die Polizei und das DRK präsent.
Ob der Flörsheimer Fastnachtszug auch in diesem Jahr wieder 40.000 Besucher wie in 2011 anlocken kann, wird wohl hauptsächlich vom Wetter abhängen und sich erfahrungsgemäß erst am Sonntagmorgen entscheiden. Obwohl: „Wer nix für die Fassenacht übrig hat, wird bei keinem Wetter kommen – einen richtigen Fassenachter hält aber auch schlechtes Wetter nicht so leicht vom Feiern ab“, weiß Zugmarschall Willi Lauck. Der Zweite Vorsitzende des FNC, Hubert Klein, ergänzt lachend: „Wir werden uns halt auf unseren Wagen auf das Wetter einstellen – bei gutem Wetter gibt’s mehr Sekt und bei kälterem Wetter eben mehr Glühwein.“ Jedenfalls sind an die Zugteilnehmer schon durchsichtige Regencapes verteilt worden, damit zumindest die schönen Kostüme und Uniformen auf keinen Fall zu Schaden kommen müssen.
Auch nach dem Fastnachtsumzug stehen noch zwei Termine für die Flörsheimer Fastnachter an: am Fastnachtsdienstag werden die Narren das Rathaus „besichtigen“ und einen „Bankensturm“ veranstalten, ab 15.11 Uhr wird es ein buntes „Maskentreiben“ in den Straßen der Stadt geben. Schließlich klingt am Aschermittwoch um 19 Uhr die diesjährige Flörsheimer Fastnachts-Session mit einem „Kateressen“ und der „Beerdigung der Fastnacht“ im Gasthaus „Deutscher Hof“, auch bekannt als „Joffche“, aus.