Mit "Hall die Gail" ins neue Amt Ende der Vakanz: Einführung von Pfarrer Friedhelm Meudt in vielerlei Hinsicht ein Zeichen zum Aufbruch

"Ich verspreche, der mir anvertrauten Pfarrei zu dienen." Zum ersten Mal las Pfarrer Meudt vor seiner neuen Gemeinde St. Gallus das große Glaubensbekenntnis und vollzog am Altar die Gabenbereitung.

Ende der Vakanz: Einführung von Pfarrer Friedhelm Meudt in vielerlei Hinsicht ein Zeichen zum Aufbruch

Als am Nachmittag des 2. November das volle Glockengeläut verstummt war, geleiteten zahlreiche Geistliche den neuen Pfarrer Friedhelm Meudt in die Flörsheimer Kirche St. Gallus. Allen voran der Kirchenvorstand, Vertreter und Vertreterinnen des Kirchengremiums, Messdiener, Bezirksdekan Klaus Waldeck, Pfarrverwalter Franz Lomberg, Kaplan Robert-Jan Ginter, Kaplan Nikolaus von Magnis, Diakon Leon Pfister, Gemeindereferent Michael Frost, Pfarrer Martin Hanauer von der Evangelischen Kirche sowie zahlreiche ehrenamtliche Kirchenmitglieder. Mit den Worten „Im Namen des Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat" fanden sich die Geistlichen kurz darauf im Altarraum ein, um das Hochamt und die Eucharistiefeier als Quelle und Höhepunkt christlichen Lebens zu zelebrieren.

Klaus Waldeck, Bezirksdekan des katholischen Bezirks Main-Taunus, war gekommen, um Friedhelm Meudt in einem festlichen Hochamt in seinen Dienst als Pfarrer der Pfarreien Flörsheim und Hochheim einzuführen (das entsprechende Hochamt in Hochheim fand am 3. November in der Kirche St. Peter und Paul Hochheim statt). Erstmalig werden die beiden großen Kirchengemeinden Flörsheim und Hochheim nur noch jeweils einen „halben“ Pfarrer haben. Somit ist die Zeit der Vakanz der Pfarrstelle zu Ende.

Der Kirchenraum war voll besetzt. Nicht nur Flörsheimer Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Landrat Michael Cyriax, Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, Erste Stadträtin Renate Mohr, Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle, Pfarrer Meudts Familie, Freunde und Gläubige aus seiner alten Wirkungsstätte waren gekommen, um die Amtseinführung persönlich miterleben zu können. Musikalisch eingestimmt wurde die heilige Zeremonie mit dem Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ durch den Kirchenchor, der mit wohlklingenden Stimmen den gesamten Gottesdienst begleitete.

Als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates übernahm Dr. Bettina Kilb-Fessler das Mikrofon und begrüßte sowohl den neuen Pfarrer als auch die kirchlichen und städtischen Ehrengäste. Sie hob hervor, wie sehr sie sich darüber freue, dass Friedhelm Meudt sich für die Pfarrstelle Flörsheim/Hochheim entschieden habe.

Bezirksdekan Klaus Waldeck eröffnete im Anschluss das feierliche Hochamt mit dem liturgischen Kreuzzeichen und einem Gruß an alle Anwesenden. Sein Dank galt im Besonderen dem sichtlich gerührten Pfarrer i. R. Franz Lomberg, der den Flörsheimern in den sieben Monaten des Übergangs ein guter Hirte war. Die Worte wurden mit gebührendem Applaus von Seiten der Kirchengemeinde begleitet. Dem neuen Pfarrer Friedhelm Meudt dankte Waldeck dafür, dass dieser „bereit“ sei und dass die Gemeinde dessen Hilfe erfahren dürfe. „Dies ist ein guter Moment“, ließ er die Anwesenden wissen. Schon bei der Vorstellung von Pfarrer Meudt habe man spüren können, dass er für Flörsheim und Hochheim die richtige Person sei: "Da ohnehin vieles in Bewegung ist, wird Pfarrer Meudt schauen, was wichtig ist, um den Glauben zu leben und um distanzierte Menschen neu für die Kirche zu gewinnen. Meudt bringt Talente mit, die er zum Wohle des Ganzen einsetzen wird." Die Vielfalt der Begabungen sei wichtig und zielbringend bei der Arbeit für Gott und die Menschen. „Es ist etwas Wunderbares, wenn echte Begegnung gelingt“, betonte der Bezirksdekan, verlas die besiegelte Ernennungsurkunde und überreichte dem neuen Pfarrer neben der Urkunde einen großen symbolischen Holzschlüssel mit den Worten: "Der passt zu allen vier Pfarrstellen."

Für das geistige und leibliche Wohl

Auch Matthias Braunwarth, Bezirksreferent der Katholiken im Main-Taunus-Kreis überbrachte dem neuen Pfarrer seine Glückwünsche. Dem Kirchenverband, den Amtskollegen und sämtlichen anderen Mitgliedern des Seelsorgeteams war es ein besonderes Anliegen, Pfarrer Meudt in seinem neuen Amt willkommen zu heißen. Viele Geschenke, darunter ein Buch über die Wickerer Geschichte, ein Schal in den Fastnachtsfarben, ein Kreuz der Messdiener aus allen vier Kirchorten, ein Pfarrweck der „Ehrenamtlichen“ und Gaben aus Maria Himmelfahrt Weilbach sorgten für das leibliche und geistige Wohl des Pfarrers. Immens wichtig sei es für jeden Neuankömmling, in Flörsheim die richtigen Worte zu finden: Flerschem, Fastnacht und Kerb. Dies bestätigte die Kirchengemeinde mit einem donnernden „Hall die Gail“. „Wir müssen Sie ja teilen“, bedauerte Gemeindereferent Frost, überreichte einen Thermo-Kaffeebecher mit der Aufschrift „Dem Pfarrer sein Kaffee“. Der Becher soll dafür sorgen, dass der Kaffee auf dem Weg zwischen Flörsheim und Hochheim nicht kalt wird.

Nun war es an der Zeit für eine kurze, persönliche Berufungsansprache des neuen Pfarrers: „Wasser ist die immerwährende Lebensader für die Menschen. Obwohl es über die Flüsse möglich gewesen wäre, bin ich nicht über das Wasser hierhergekommen, sondern mit dem Auto." Friedhelm Meuth freute sich sehr über die ihm entgegengebrachte Herzlichkeit, bedankte sich für die zahlreichen Glückwünsche und Geschenke. Mit der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit bat er gleichzeitig darum, dass man ihm etwas Zeit geben möge für die kommenden Aufgaben. „Die Seelsorge steht an erster Stelle, wir sind alle Kinder Gottes. Ich schaue auf das, was zusammengehört und werde kein Einzelkämpfer sein“, so seine Worte vor dem Abendmahl.

Abschied mit Wehmut und Neubeginn

Nun wirkt Friedhelm – genannt Friedel – Meudt also zukünftig als Pfarrer in Flörsheim an den Pfarreien St. Gallus und St. Josef, ebenso auch in Maria Himmelfahrt in Weilbach und St. Katharina in Wicker. "Ich freue mich auf die neue Herausforderung", beteuert Meudt. "Doch Dietkirchen, Lindenholzhausen, Eschhofen und Dehrn werden mir immer am Herzen liegen."

Die Sympathie seiner neuen Gemeindemitglieder hat er bereits gewonnen, das zeigte die rege Teilnahme am Einführungsgottesdienst. Es wird ihm bei der Erfüllung seiner großen Aufgaben helfen. Vor allem, weil er eine neue Organisationsstruktur der Kirchengemeinden mit pastoralem Leben und seelsorgerischem Inhalt füllen muss. Die Amtseinführung war also in vielerlei Hinsicht ein Zeichen zum Aufbruch: Für Pfarrer Meudt in einen neuen Abschnitt seines pastoralen Dienstes, für die Katholiken der Gemeinden zu ihrer neuen Gemeinschaft.

Die Wende in der Pfarrgemeinde

Waldeck ließ verständlicherweise auch die Pfarrgemeinderatswahl am 9. und 10. November 2019 nicht unerwähnt. Mit der Wahl, die unter dem Motto „Kirche gemeinsam gestalten“ steht, rückt die Gründung des Pastoralen Raums Flörsheim und Hochheim zum 1. Januar 2020 immer näher. In einer Zeit, in der die Kirche vor großen Veränderungen und Herausforderungen steht wird sich also auch die Pfarrei St. Gallus mit ihren Kirchorten verändern. Die Pfarrgemeinderäte sorgen dafür, dass Kirche vor Ort erlebbar und zeitgemäß bleibt.

Im neu zu bildenden pastoralen Raum werden die beiden Pfarreien Flörsheim und Hochheim aufeinander zugehen, um letztlich eine Pfarrei neuen Typs zu bilden. Nach den jetzigen Plänen könnte diese Fusion im Jahr 2024 geschehen. Das Volk Gottes hat stets Wege in die Zukunft gefunden.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X