Highlight ist immer der Fliegermarsch

Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe

Flörsheim (drh) - Flieger sind den Flörsheimern wohl eher ein Dorn im Auge. Am Donnerstagabend jedoch zeigte das Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe, dass Flieger nicht nur Krach machen können, sondern auch Musik.

In ihren blauen Uniformen begeisterten die 60 Musiker des Orchesters die Zuschauer im Handumdrehen. Das Luftwaffenmusikkorps spielte zu Gunsten der Kurt-Graulich-Stiftung und sorgte dafür, dass dem Hospizverein 1500 Euro und dem Verein Stern des Südens 500 Euro zu Gute kommen. Stabsfeldwebel Thomas Heinzl versuchte, den Unterschied eines Luftwaffenmusikkorps im Vergleich zu den schon oft in Flörsheim gehörten Heeresmusikkorps zu beschreiben. „Im Luftwaffenmusikkorps spielten die ersten Saxophone schon in den 20er Jahren mit. Beim Heer waren sie erst viel später zugelassen und wir hatten stets auch größere Besetzungen“, so Heinzl. Die Luftwaffenmusikkorps wären vielem Neuen stets aufgeschlossener gewesen und hätten wohl auch die flotteren Märsche im Repertoire. Beim Heer seien die Märsche stets aufs Marschieren ausgelegt, bei den Fliegern hingegen dürften es auch beschwingtere Töne sein. Als Paradestück der Luftwaffe nannte der Stabsfeldwebel den Fliegermarsch, den sie auf fast allen Konzerten spielen müssten. Sonst aber hätte ein Luftwaffenmusikkorps die gleichen Aufgaben wie ein Heeresmusikkorps. Gelöbnisse, Appelle und zeremonielle Übergaben würden durch die Musiker begleitet. Die musikalische Truppe habe auch schon den Kameraden in Afghanistan einen Besuch abgestattet. Die Zukunft der Musikkorps sei aber ungewiss. Seit gut einem Jahr wüssten die Berufsmusiker nicht, wie sie von den Spar- und Umbauplänen der Bundeswehr getroffen werden. „Dieser Schwebezustand ist unbefriedigend“, meinten die Uniformträger beim CD-Verkauf. Beim Konzert selbst war von den Sorgen der Musiker aber nichts zu spüren, stellten sie doch ein Highlight nach dem anderen vor. Ein Parademarsch eröffnete den musikalischen Reigen, bevor die fünf Sätze der Herr der Ringe-Symphonie begeisterten. Im zweiten Teil des Abends erfreuten Broadway-Töne und ein Beatles-Porträt, bevor der Graf-Zeppelin-Marsch ertönte.

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