Ein Jahrhundert Gemeinschaft, Sport und Ehrenamt

DJK Flörsheim feierte ihr großes Jubiläum - Festakt in der Stadthalle

Michaela Richter, Erich Mähner, Roland Weilbächer, Karl- Heinz Saal, Richard Lauck, Ewald Ruppert, Karl- Heinz Wittekind, Engelbert Kohl, Leo Fercher, Dieter Müller, Franz-Josef Ruppert und Franz-Josef Laufenberg feiern 70 Jahre Mitgliedschaft bei der DJK Flörsheim. (v.l.)

Die DJK Flörsheim feierte am Samstag ihr beeindruckendes 100-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum, bei dem die bemerkenswerte Entwicklung des Vereins von einer kleinen Gruppe sportbegeisterter Jugendlicher zu einem der größten und lebendigsten Sportvereine in der Diözese Limburg gefeiert wurde. Mit rund 1.200 Mitgliedern hat sich die DJK Flörsheim zu einer festen Größe in der regionalen Sport- und Kulturlandschaft entwickelt.

Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst in der St.-Josef-Kirche, gefolgt von einem Festakt in der Stadthalle von Flörsheim. Etwa 230 geladene Gäste, darunter Vertreter aus Politik und Sport sowie Mitglieder und Freunde des Vereins, kamen zusammen, um diesen besonderen Anlass zu zelebrieren.

In ihrer Eröffnungsrede hob die Vorsitzende Michaela Richter die enorme Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Verein hervor. In Zeiten, in denen Vereine zunehmend als Dienstleistungsunternehmen betrachtet werden, bleibt die DJK Flörsheim ihrer Tradition treu und fördert die Gemeinschaft durch Sport und soziales Engagement.

Höhepunkte des Abends war die Verleihung verschiedener Ehrungen. Bürgermeister Bernd Blisch überreichte dem Verein die Stadtplakette in Gold, während Brigitte Schader, die seit 38 Jahren als Schriftführerin dient, mit der Stadtplakette in Silber geehrt wurde. Weitere Auszeichnungen auf kommunaler und regionaler Ebene unterstrichen die zentrale Rolle des Vereins in der Gemeinschaft.

Die Bedeutung des Vereins als Teil der Stadtgesellschaft wurde auch von anderen Rednern betont. Brigitte Wagner-Christmann (CDU) und Michael Leyendecker, Präsident des DJK-Bundesverbandes, dankten den Mitgliedern für ihre Hingabe und ihren Einsatz. Monika Kaiser, die Vorsitzende des hessischen DJK-Landesverbands, blickte zurück auf die Gründungsphase des Vereins im Jahr 1924 und zollte dem Verein ihre Anerkennung.

Die Ehrungen des Abends standen ganz im Zeichen der langjährigen Mitgliedschaft. Besondere Anerkennung fand die außergewöhnliche Treue von elf anwesenden Mitgliedern, die seit 70 Jahren dem Verein angehören. Ebenso gewürdigt wurden die Mitglieder, die dem Verein seit 60, 50, 40 und 25 Jahren die Treue halten.

Ein weiterer Programmpunkt war die Darbietung der drei vereinseigenen Showturngruppen "Kupenda", "Pamoja" und "Mapindus", deren Auftritte das Publikum begeisterten. Ihre kreativen und energiegeladenen Performances symbolisierten die Lebendigkeit und Vielfalt des Vereinslebens. Der Abend wurde musikalisch von "The Band" des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums begleitet, die für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte.

Die zum Jubiläum fertiggestellte 160-seitige Festschrift vom Ehrenvorsitzenden Klaus Josef Schäfer gibt Einblicke in die umfangreiche Geschichte des Vereins und belegt dessen Bedeutung für die Gemeinschaft: Der DJK-Sportverband ging aus der Sportabteilung des katholischen Jünglingsvereins sowie der sportbegeisterten Jugend des katholischen Gesellenvereins hervor. Gegründet während des Katholikentages in Würzburg am 18. September 1920 unter der Leitung von Prälat Karl Mosterts, sollte der Verband eine wichtige Rolle in der Förderung von Sport und Gemeinschaft unter jungen Katholiken spielen. Doch der Weg war nicht immer leicht.

Nach Kriegseinwirkungen und der Auflösung der DJK im Jahre 1935 durch den Erlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern, gingen fast alle Vereinsarchive verloren. Die Geschichte der DJK Flörsheim von 1924 bis 1929 lässt sich daher nur noch aus alten Festschriften und mündlichen Überlieferungen rekonstruieren. Ab 1929 sind Protokollbücher und Zeitungsausschnitte erhalten, die eine detailliertere Chronik ermöglichen.

Die DJK etablierte sich schnell in der lokalen Sportszene. Trotz anfänglicher Herausforderungen, wie der Notwendigkeit, Spielplätze erst herzurichten, und der limitierten Möglichkeiten für Wettkämpfe, machte sich der Verein durch seine Fußballmannschaft und eine Leichtathletikabteilung einen Namen.

Von den ersten Meisterschaften in den späten 1920ern bis zur zwangsweisen Auflösung 1935 erlebte die DJK Flörsheim Höhen und Tiefen. Doch der Geist des Vereins blieb ungetrübt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Herrschaft keimte der Wunsch nach einer Wiederbelebung des Vereinslebens auf. Trotz anfänglicher Verbote durch die Besatzungsmächte und Unklarheiten über die zukünftige Ausrichtung des Vereins, fanden die ehemaligen Mitglieder schließlich einen Weg, die DJK im Jahre 1954 neu zu gründen.

Mit neuem Elan und der Unterstützung der Gemeinschaft wuchs der Verein schnell. Die Erweiterung des Sportangebots, die Gründung neuer Mannschaften und die Beteiligung an interkommunalen sowie internationalen Wettkämpfen zeugen von der Vitalität und dem Gemeinschaftsgeist, der den Verein seit seiner Gründung auszeichnet.

Heute steht die DJK Flörsheim nicht nur für sportliche Erfolge, sondern auch für die Verbindung von Sport, Glaube und Gemeinschaft. Der Verein ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Sport Menschen zusammenbringen und positive Werte fördern kann. Der Blick geht jedoch nicht nur zurück auf die vergangenen 100 Jahre, sondern auch in die Zukunft. So sind bereits weitere Veranstaltungen geplant, darunter das Sommerfest am 15. Juni auf dem Sportplatz, das der Öffentlichkeit die Gelegenheit bieten wird, Teil der DJK-Gemeinschaft zu sein. Zudem steht das Fußballspiel der Soma gegen die Offenbacher Kickers am 30. Mai an, ein sportliches Highlight, das Fußballfans und Vereinsmitglieder gleichermaßen begeistern wird.

Die Geehrten

70 Jahre Mitgliedschaft: Geehrt wurden Willi Diehl, Leo Fercher, Engelbert Kohl, Mathäus Lauck, Richard Lauck, Franz-Josef Laufenberg, Erich Mähner, Wilhelm Mohr, Dieter Müller, Ewald Ruppert, Franz-Josef Ruppert, Karl-Heinz Saal, Ernst Schöniger, Roland Weilbächer und Karl-Heinz Wittekind.

60 Jahre Mitgliedschaft: Josef Hedrich und Willy Humml, während aus dem Vorjahr Wilhelm Dienst, Roman Schader und Heinrich Theis diese Anerkennung erhielten.

50 Jahre Mitgliedschaft: Bernd Breckheimer, Joachim Buch, Franz Eberwein, Gerda Kohl, Michael Kohl, Peter Lemb und Elmar Schöniger wurden für ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft gefeiert. Im Jahr 2023 waren Michael Diehl, Annemarie Platt, Christine Saal, Brigitte Schader, Marlies Trops, Clemens Wittekind und Stephan Wittekind die Jubilare.

40 Jahre Mitgliedschaft: Christel Bergmann, Monika Bergmann, Regina Kahlau, Lothar Lorenz und Frank Schöniger, aus dem Jahr 2023 wurden Christina Beutel, Margarita Kluin, Christoph Meyer, Gisela Meyer, Annecläre Schäfer, Lieselotte Vollmer und Lothar Wittekind geehrt.

25 Jahre Mitgliedschaft: Abderrahman Bouljalala und Ilka Wittmann. Aus dem Vorjahr wurden Alexandre Focheux, Andrea Mähner, Edgar Martini, Marlies Mitternacht, Niklas Schader und Thomas Weber geehrt.

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