Bei der TG Weilbach fliegen die Tannenbäume nicht nur weit, sondern auch hoch - Über 100 Besucher
In Skandinavien hat der Weihnachtsbaum traditionsgemäß am 13. Januar, dem St.-Knuds-Tag, ausgedient. Auch der schwedische Möbelkonzern nimmt diesen Tag für seine nachweihnachtliche Werbekampagne zum Anlass und lässt die Bäume aus den Fenstern werfen. In der hiesigen Region entsorgen viele Menschen ihren Tannenbaum dagegen oft schon eine Woche früher, nämlich rund um die Heiligen Drei Könige am 6. Januar.
Bei der Turngemeinde Weilbach wird die Weihnachtszeit auf eine etwas andere Art und Weise beendet: Die ausgedienten Tannenbäume werden in einem Wettbewerb so weit und so hoch wie möglich geworfen. „Während der Weihnachtsmann mit Badehose am Strand sitzt, wollen wir die restlichen Plätzchen essen, die letzten Kerzen auspusten und den Tannenbaum zum Fliegen bringen“, so lautete die Einladung der TG Weilbach. Zum großen Spektakel am vergangenen Sonntagnachmittag waren über 100 Besucher gekommen, ein Rekord für die Veranstalter.
Der Wettbewerb hatte 2017 erstmals stattgefunden. Damals, am 15. Januar, waren immerhin schon 37 Teilnehmer dabei und kämpften in mehreren Wettbewerben um die Plätze. Seit dieser aus einer Glühweinlaune heraus entstandenen, erfolgreichen Premiere erfreut sich der Jux-Wettbewerb auf dem Platz hinter der Weilbacher Jahnturnhalle großer Beliebtheit.
Glühwein und stachelige Zweige
„Der Tannenbaumweitwurf soll für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ein festlicher Höhepunkt sein, eine sportlich-gesellige Möglichkeit zum Ferienende, bevor die Schule wieder beginnt und der ganz normale Trainingsalltag losgeht. Wir sind offen für alle, die gerne mitmachen möchten und begrenzen das nicht auf Vereinsmitglieder der TG Weilbach“, betonte Silke Schneider, „das ist einfach ein Spektakel mit Spiel und Spaß für Alle.“ Viele genossen die Geselligkeit und ließen sich erst einmal einen Glühwein oder einen heißen O-Saft schmecken.
Beim Tannenbaumweitwurf streiten sich die Geister: Kommt es nun auf das Glück oder vor allem auf die Technik an? Auf jeden Fall sind die stacheligen Zweige irgendwie hinderlich. Um Chancengleichheit zu gewährleisten, hielten die Helfer Tannenbäume in unterschiedlichen Größen bereit – für Kinder 1,10 m, für Frauen 1,40 m und für Männer 1,70 m. Gestartet wurde in drei Klassen: Kinder bis 13 Jahre, Frauen und Männer. Das Team der TG Weilbach konnte 53 aktive Teilnehmer begrüßen, mehr als jemals zuvor, darunter 19 Kinder zwischen 4 und 13 Jahren. Die Gruppe der Frauen bestand ebenfalls aus 19 aktiven Teilnehmerinnen, eine beachtliche, bisher ebenfalls nie dagewesene Beteiligung. Genau wie beim Weilbacher Silvesterlauf war Bernd Zürn ältester sportlicher Teilnehmer in allen Disziplinen.
BeimTannenbaumweitwurf stellte die Gruppe der Mädchen einen neuen Rekord mit 5,18 m auf, die Gruppe der Frauen folgte mit 4,96 m, die Gruppe der Jungen mit 4,67 m. Der seit 2017 bestehende Rekord der Männer mit 7,19 m blieb jedoch weiterhin ungeschlagen.
"Santa Claus is gone"-Dreikampf
Neu in diesem Jahr: Der „Santa Claus is gone"-Dreikampf. Hier galt es, sich ganz besonders anzustrengen. Er beinhaltete nicht nur den Weitwurf, sondern auch den Tannenbaumhochwurf, erschwert durch entsprechenden Abstand zur Messlatte. Zusätzlich mussten Christbaumkugeln auf Zeit auf- und wieder abgehängt werden. In dieser besonderen Disziplin, die für enormen Spaß und viele Anfeuerungsrufe sorgte, lagen Daniela Haag, Jakob Wißmann, Cora Schneider, Lars Schneider und Horst Schneider mit ihren Leistungen ganz vorn.
Spaßig und entspannt ging es den ganzen Nachmittag auf dem Wettbewerbsgelände hinter der Jahnturnhalle zu. Bei Glühwein, Kinderpunsch, Brezeln, Kaffee und Kuchen konnten Aktive und Zuschauer den Sonntag in netter Gesellschaft ausklingen lassen.
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