„Die ruhigere Atmosphäre hilft beim Lernen ungemein. Wenn 30 Schüler im Klassenraum sitzen, ist es immer sehr laut“, meinten zwei Schüler, die gerade sehr konzentriert über ihren Formeln brüteten. Maximal zehn Schüler sitzen in einem Ostercamp-Kurs und so haben die Lehrkräfte Möglichkeiten, gezielt auf Fragen und Wünsche der Schüler einzugehen. „Frontalunterricht gibt es hier nicht. Hier wird in Kleingruppen gearbeitet und die Schüler lernen gleichzeitig, sich selbständig gegenseitig zu helfen“, verrät Dennis Fritz, der den Mathekurs des Ostercamps leitet. „Dieser Unterricht ist nicht so streng, bringt aber viel mehr“, meinte auch Marjan-Monia Hasiri, die vor allem das gezielte Fragestellen als einen Vorteil gegenüber dem typischen Schulunterricht empfindet.
Jeden Tag lernen die Schülerinnen und Schüler gut drei Stunden Fachunterricht und nach der Mittagspause steht stets Bewegung, Sport und Kreativität auf dem Lehrplan. „Wir spielen Fußball oder Basketball und powern uns dann noch einmal richtig aus“, erzählte Sebastian Rahn. Jeder Schüler konnte sich grundsätzlich für ein Fach im Ostercamp anmelden, sollte er aber auch Probleme in einem anderen Hauptfach haben, war es möglich, auch einmal einen Tag bei einem anderen Fach seinen Schwächen auf den Grund zu gehen. „Die vier Tage haben richtig was gebracht, jetzt freuen wir uns aber auch auf die Feiertage. In der zweiten Ferienwoche spannen wir dann auch mal aus“, so Marjan-Monia Hasiri, nachdem sie mit ihren Mitschülern drei Lerntage hinter sich gebracht hatte.
Das Projekt, das vom Hessischen Kultusministerium gefördert wird, fand an der Sophie-Scholl-Schule bereits zum fünften Mal statt. Für die Schülerinnen und Schüler war die Teilnahme bis auf einen Unkostenbeitrag fürs Mittagessen kostenlos.