Lichterglanz und Trommelschläge auf dem Main

Drachenboot-Cup feiert Premiere als "Night Edition" - Fackelfahrt zum Abschluss

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Der Drachenboot-Cup in Flörsheim hat eine neue Dimension erreicht. Erstmals wurde das beliebte Mannschaftsrennen am Samstagabend als "Night Edition" ausgetragen. Die Premiere lockte hunderte Gäste bis tief in die Nacht ans Mainufer. Zwischen Lichterglanz, Musik und ausgelassener Stimmung lieferten sich zehn Teams packende Duelle auf der 200 Meter langen Strecke.

Schon am Nachmittag begannen die Vorläufe, doch die eigentliche Magie entfaltete sich mit Einbruch der Dunkelheit. Illuminiert verwandelte sich das Mainufer in eine stimmungsvolle Wettkampfarena. Der Flörsheimer Ruderverein 1908, Veranstalter des Cups, hatte mit viel Einsatz eine Veranstaltung von besonderem Charakter auf die Beine gestellt. "Mit dieser Night Edition möchte der Flörsheimer Ruderverein ein außergewöhnliches Erlebnis schaffen, das sowohl Teilnehmern als auch Zuschauern in Erinnerung bleibt", erklärte Vorstandsmitglied Alexander Stirne zufrieden.

Bereits ab 16 Uhr traten die Teams an. Nach Vorläufen, Viertel- und Halbfinals gipfelte die Spannung im großen Finale gegen 21.45 Uhr. Die Zuschauer säumten dicht gedrängt das Ufer, jubelten, klatschten und feuerten ihre Favoriten mit lauten Schlachtrufen an. Über allem lag der treibende Rhythmus der Trommeln.

Auf dem Wasser lieferten sich die Mannschaften packende Duelle. Mit kraftvollen Schlägen kämpften sie sich nach vorn, getragen vom Jubel der Fans. Am Ende setzte sich das Team Wikinger der SG Wiking Offenbach durch. Unter Kapitän Tobias Fischer paddelten sie kompromisslos ins Ziel und gewannen das packende Finale gegen die KJG Wicker, angeführt von Christoph Laudes, der schon seit den ersten Drachenbootrennen als Steuermann dabei ist. Trotz leidenschaftlichen Einsatzes musste sich die KJG knapp geschlagen geben und den Pokal ziehen lassen.

Platz drei belegten die Dragonauten des erfahrenen Frankfurter Kanuverbands, die mit voller Kraft ins Ziel stürmten. Die TOM Dragons erkämpften sich bei ihrer Premiere Rang vier. Kapitän Robin Stirne, seit über einem Jahrzehnt fester Bestandteil der Drachenbootszene, führte das Team mit viel Herzblut. Ihr Motto "TOM Dragons, stark wie Beton, wir ziehen davon" machte deutlich, dass hier nicht nur Muskelkraft, sondern auch Zusammenhalt im Vordergrund stand.

Besonderen Beifall erhielten die Neulinge vom Hospiz Lebensbrücke, die unter Kapitänin Cynthia Dönges an den Start gingen und es bis ins Viertelfinale schafften. Ebenso das Team der Dorea Familie, das sich mit "Eins, zwei, drei, vier – purple Pflege, das sind wir" in die Herzen der Zuschauer paddelte. Auch die "BUNDe Drachen" des BUND gingen an den Start und überzeugten mit kämpferischem Auftritt und lauten Anfeuerungsrufen.

Für zusätzliche Stimmung sorgten die beiden Boote der "Flörsheimer Allstars", eigens für die Night Edition zusammengestellt. Das Team setzte sich aus absoluten Neulingen, Gelegenheitsfahrern und erfahrenen Paddlern zusammen, von denen einige schon seit dem Drachenboot-Cup 2008 dabei sind. Initiiert wurde das Projekt von Susanne Wagner, die über 70 Freunde und Bekannte ansprach und am Ende knapp 40 Paddler für den Start gewann. Unterstützung kam auch aus Schierstein, unter anderem von den Rheingaunern und den Pink Ladies. "Wir sind ein wildes Sammelsurium aus Jugendlichen, Familien und alten Hasen – für uns zählt der Spaß", sagte Wagner.

Die beiden Boote waren klar aufgeteilt: "Black Shark" bestand fast ausschließlich aus jungen Paddlern, viele zum ersten Mal in dieser Besetzung, während "Black Storm" überwiegend aus Ü40-Sportlern gebildet wurde. Beide Teams kämpften sich bis ins Viertelfinale.

Die Gastgeber vom Flörsheimer Ruderverein traten als "Intergalaktische Donnergirlies" an. Als faire Sportsleute überließen sie ihren Gästen die Entscheidung um die Spitzenplätze und verabschiedeten sich bereits nach den Vorläufen – nicht ohne großen Applaus für ihren Einsatz und ihren Sportsgeist.

Nicht nur sportlich, auch atmosphärisch war die Premiere ein voller Erfolg. Während am Ufer Musik und Gastronomie für Unterhaltung sorgten, fieberten die Zuschauer bei jedem Rennen mit. Den Abschluss bildete die stimmungsvolle Fackelfahrt der Drachenbootsparte des Flörsheimer Rudervereins. Gegen 22 Uhr setzte sie den feierlichen Schlusspunkt, als die Fackeln bei der Ankunft am Steg unter großem Beifall gelöscht wurden.

Vereinsvorsitzender Ludger Schader zog ein positives Fazit: "Wir wollten Sport und Emotion verbinden und haben gesehen, wie sehr die Menschen diese besondere Atmosphäre schätzen. Gerade die Night Edition spricht besonders unsere jungen Besucher an. Genau dieses Miteinander von Generationen macht den Reiz des Drachenboot-Cups aus." So dürfte der Cup in seiner Night Edition bald zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender der Region werden.

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