Viele kleine Hexen waren in dieser Walpurgisnacht sogar auf ihrem eigenen Besen eingeflogen. In diesem Jahr sorgte bei ziemlich frischer Abendluft zumindest das Lagerfeuer für angenehme Wärme und passend dazu erhellte ein strahlender Vollmond die Walpurgisnacht.
Die beiden Gaukler aus dem Mittelalter waren aus der Zaubermühle in Ober-Flörsheim bei Worms gekommen, um ihre magische Zauberei und spektakulären Illusionen zu präsentieren. Sie sorgten für die passende Umrahmung rund um das Feuer der Walpurgisnacht und verblüfften die Zuschauer. Als Dank dafür spendeten die Hexen begeistertes „Handgeklapper“.
Der Glaube an Magie und die mit ihr verbundene Zauberei ist so alt wie die Menschheit selbst. Stand doch die Zauberei im Mittelalter mit dem Volksglauben in sehr engem Zusammenhang, so dass beide oft gar nicht voneinander getrennt werden konnten. Vielerorts in Europa feiert man – gerade in den ländlichen Gebieten – in der Nacht vom 30. April auf dem 1. Mai die so genannte Walpurgisnacht, die auch als „Hexen- oder Freinacht” bekannt ist. Bei den heutigen Feierlichkeiten geraten jedoch die historischen und mythologischen Wurzeln dieses alten Brauchtums oft in Vergessenheit. Die Bezeichnung Walpurgisnacht geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Heilige Walburga zurück, deren Namenstag im Mittelalter am 1. Mai begangen wurde. Den Bürgern drohte man bei Beteiligung an diesem Fest hohe Strafen an, z.B. die Ernennung zur Hexe und die Verbannung aus der Gemeinde wegen Verbrüderung mit dem Teufel. Im Zuge dessen wurde die heilige Walburga von der Kirche als Schutzpatronin der Bäuerinnen und Mägde ausgerufen, die vor Hexen und bösen Geistern bewahren sollte. So erhielt der Abend vor dem 1. Mai die Bezeichnung Walpurgisnacht.
Durch die ungebrochene Beliebtheit der Walpurgisnacht bot die Stadt Flörsheim nun zum wiederholten Male das Fest am Mainufer an, welches traditionelle Darbietungen mit einer modernen, volksfestähnlichen Komponente verbindet. Doch spätestens im Morgengrauen war der Spuk vorbei.