Buntes Programm beim Flörsheimer Weihnachtsmarkt – Letzter Kuchenverkauf des Weltmissionsausschusses
Wenn es am ersten Adventswochenende auf dem Platz an der St. Gallus-Kirche nach Glühwein und frischen Waffeln duftet, weiß man, es ist wieder Weihnachtsmarkt in Flörsheim. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr spielte das Wetter zur Freude der Standbetreiber und Besucher mit, sodass auf dem Markt auch durchgängig etwas los war. Für die richtige Atmosphäre sorgten die 50 verschiedenen Stände sowie ein kulturelles und buntes Programm.
Höhepunkt war für die Kinder natürlich die Ankunft des Nikolaus am Samstagnachmittag. Die kleinen Besucher waren schon ganz aufgeregt, und auf den Schultern der Eltern hielten sie Ausschau nach ihm. In diesem Jahr war der neue Pfarrer Friedhelm Meudt in die Rolle des Heiligen geschlüpft, jedoch kam er am Samstag ausnahmsweise zu Fuß zum Weihnachtsmarkt. Wie er später den Kindern erzählte, war sein Pferd erkrankt, weshalb die Ankunft mit der Kutsche ausfallen musste. Trotzdem war die Freude bei den Kindern groß, denn insgesamt 300 leckere Weckmänner hatte er mitgebracht. Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und die Erste Stadträtin Renate Mohr halfen ihm, diese an alle Kinder zu verteilen.
Im Anschluss gingen viele zum „Offenen Singen zum Advent“ mit der jungen Musikgruppe Flörsheim und der Flörsheimer Kantorei in die St. Gallus-Kirche, andere schlenderten über den Weihnachtsmarkt. Mit Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der Christbaum auf dem Platz und sorgte für besinnliche Weihnachtsstimmung. Am Samstagabend wurde ein Gottesdienst zum 1. Advent veranstaltet, wobei die Flörsheimer Kantorei wieder für die musikalische Gestaltung sorgte.
Glühwein und
Kulinarisches
Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher war auf dem Weihnachtsmarkt stets gesorgt und die Auswahl groß: Bratwurst, Eintopf oder das leckere Feuerkraut der Feuerwehr - für jeden war etwas dabei. Heißer Glühwein, Äppler und Punsch wärmten Groß und Klein auf, so ließ es sich den Abend über aushalten. Neben Essens- und Glühweinbuden verkauften viele Stände hübsche Weihnachtsgestecke und -dekoration. Und wer noch auf der Suche nach einem Geschenk für sein Kind oder Haustier war, konnte ebenfalls fündig werden. Vor allem selbstgebackene Plätzchen wurden zahlreich gekauft. Viele Vereine spendeten Teile ihrer Einnahmen an karitative Projekte.
Der Verein "Stern des Südens" hatte wieder die Wunschbaum-Aktion ins Leben gerufen, bei der insgesamt 133 Wünsche erfüllt wurden. Nicht nur Familien und Erwachsene waren gekommen, sondern auch Jugendliche erklärten sich dazu bereit, Geschenke für Kinder zu kaufen, deren Eltern nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, ihnen die Wünsche zu erfüllen. Den beliebten Adventskalender gab es in diesem Jahr leider nicht, da die Vorsitzende des Vereins erkrankt war, aber im kommenden Jahr wird er definitiv wieder am Stand vorzufinden sein.
Die Mobile Beratung Flörsheim war mit dem weihnachtlich dekorierten „Mobflo(h)“ ebenfalls wieder auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. Kinder konnten dort Lebkuchenherzen kostenlos selbst dekorieren und sich kreativ austoben. Auch freuten sich die Kinder über das Kinderkarussell in der Kirchgasse, was durch den hohen Andrang immer in Bewegung war.
Auflösung des
Weltmissionsausschusses
Während des Treibens draußen auf dem Marktgelände fand im Pfarrgemeindezentrum der Basar mit Flohmarkt und Cafeteria statt, der von dem Ausschuss für Weltmission seit vielen Jahren mit Herzblut organisiert wird. Stets beliebt sind besonders die selbst gebackenen Kuchen, wobei es an diesem Wochenende eher selbst gebackene Torten waren, die das Kuchenbuffet zahlreich schmückten. Insgesamt 33 Kuchen und Torten waren in den zwei Tagen verkauft worden, zur Freude der 14 Frauen, die dem Ausschuss angehören. Der gesamte Erlös des Flohmarktes und der Cafeteria geht in diesem Jahr an ein Schulprojekt in Indien, das die Dernbacher Schwestern unterstützen. Nach schwerem Hochwasser und einem Zyklon muss die Schule wieder auf Vordermann gebracht werden.
Allerdings wird dies wahrscheinlich die letzte Aktion des Ausschusses für Weltmission gewesen sein, denn die Frauen haben schweren Herzens beschlossen, sich als Gruppe aufzulösen. Der Hauptgrund dafür ist, neben dem hohen Altersdurchschnitt und wenig Nachwuchs, vor allem die Änderung der Umsatzsteuer für Kirchengemeinden. Laut den Frauen wird durch diese neue Regelung das Ehrenamt zerstört. Auch aus diesem Grund gab es vergangenes Wochenende schon keine Plätzchen mehr zu kaufen, die eigentlich immer so beliebt waren, dass Besucherinnen und Besucher sogar aus Frankfurt angereist waren.
Am Sonntag sorgte Mat Coleman mit seiner musikalischen Winterreise auf dem Marktgelände für gute Unterhaltung, am späten Nachmittag stimmte der Musikverein 1954 Flörsheim die passenden Weihnachtslieder an. So ließen zahlreiche Besucherinnen und Besucher mit der besinnlichen Musik und einem heißen Punsch in der Hand den letzten Tag des Weihnachtsmarktes gemütlich ausklingen.
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