Obacht in der Dalbergstraße! Stadt prüft Möglichkeiten für neue Verkehrsführung / Zufahrt zu Märkten soll sicherer und barrierefrei werden

Parkplätze an der Dalbergstraße: Eine Vorfahrtsstraßenregelung könnte bei der Zu- und Abfahrt für mehr Klarheit sorgen.

Stadt prüft Möglichkeiten für neue Verkehrsführung / Zufahrt zu Märkten soll sicherer und barrierefrei werden

Wem das eigene und das Leben anderer lieb ist, sollte im Straßenverkehr stets die Augen offen halten. Hierbei ist vor allem auf Fußgänger zu achten, gehören sie doch, in Ermangelung einer Knautschzone, bekanntlich zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Das gilt insbesondere für jene Bereiche, die von Fußgängern und Kraftfahrzeugen gleichermaßen frequentiert werden, zum Beispiel für Parkplätze. Voraussetzungen für ein unfallfreies Miteinander sind neben der Wachsamkeit der Verkehrsteilnehmer eine möglichst übersichtliche Verkehrsführung und eine entsprechend angepasste Geschwindigkeit. Nicht selten mangelt es aber an mindestens einem der drei genannten Punkte – und dann kracht es. Im besten Fall ist dann nur ein Blechschaden entstanden. In den Gremien ist es vollkommen zu Recht schon oft gesagt worden: Wenn die bestehenden Verkehrsregeln beachtet würden, müsste so manche Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit erst gar nicht diskutiert respektive umgesetzt werden.

Man sollte es den Verkehrsteilnehmern allerdings so leicht wie möglich machen, sich korrekt zu verhalten; die Verkehrsführung sollte übersichtlich, sprich benutzerfreundlich sein. Vor diesem Hintergrund soll nun geprüft werden, ob und wie die Zufahrt zu den Geschäften in der Dalbergstraße neu zu regeln ist. Von der Rheinallee kommend, gehen von der Dalbergstraße zwei Zufahrten ab: die linke führt, unter anderem, zum logo Getränke-Fachmarkt und zu einer Netto-Filiale, über die rechte gelangt man zum Lidl-Markt. Dazwischen steht ein Zaun, der die Parkplätze voneinander trennt. Dieser Zaun muss, da es keinen Durchgang oder gar eine Durchfahrt gibt, bei einem "Seitenwechsel" umrundet werden – entweder mit dem Auto oder zu Fuß. Die Wege von Autofahrern und Passanten kreuzen sich also zwangsläufig in jenem trichterförmigen Bereich, der die Dalbergstraße über Zufahrten mit den Märkten beziehungsweise den Parkplätzen verbindet. Hinzu kommen übrigens noch Autofahrer, die keine Lust darauf haben, an der großen Ampelkreuzung Rheinallee/Wickerer Straße/Bürgermeister-Lauck-Straße zu stehen und die es deshalb für clever halten, den Lidl-Parkplatz als "Umgehung" zu benutzen.

Der Magistrat soll nun versuchen, diese Situation zu entschärfen; den Auftrag hierzu erhielt er am 4. Dezember 2019 in der Sitzung des Ortsbeirates Flörsheim Stadtmitte. Am Anfang stand hierbei ein Antrag der SPD-Ortsbeiräte bezüglich der Absenkung der Zufahrt von der Dalbergstraße auf das Lidl-Gelände. Einige auf Rollatoren und Rollstühle angewiesene Anwohner der nahegelegenen Seniorenresidenz (Eduard-Schwerzel-Haus) hätten berichtet, dass sie aufgrund eines circa 7 Zentimeter hohen Absatzes nicht ohne Hilfe von der Dalbergstraße auf das Gelände des Lidl Marktes gelangen könnten, so die Sozialdemokraten. Klaus Wagner (SPD), der den Antrag begründet hatte, bat den Magistrat, Barrierefreiheit durch die Absenkung der Zufahrt herzustellen und hierzu Kontakt mit den ansässigen Betreibern und Grundstückseigentümern aufzunehmen.

Der dfb-Ortsbeirat und -Fraktionsvorsitzende Thomas Probst begrüßte dies und brachte, als Ergänzung des SPD-Antrags, einen weiteren Beschlussvorschlag zur Prüfung von Maßnahmen der Verkehrssicherung am besagten Knotenpunkt ein. Unter anderem sollte so die Möglichkeit eines Durchgangs zwischen beiden Parkplätzen geschaffen werden. Magistratsoberrätin Kirsten Thürmer (Stadtbauamt) berichtete, dass die Stadtverwaltung hierzu bereits mehrfach Kontakt mit den Grundstückseigentümern aufgenommen habe. Bislang jedoch ohne Erfolg. Nichtsdestotrotz bat Thomas Probst die Stadtverwaltung darum, sich weiterhin der Sache anzunehmen und den Eigentümern eine Veränderung im Sinne der Verkehrssicherheit dringend zu empfehlen.

Die Freien Bürger drängen auf eine Entschärfung der aus ihrer Sicht fraglos gegebenen Verkehrsproblematik an den Parkplatzzufahrten. Sie weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es keinen Gehweg gibt, der die Dalbergstraße mit den Parkplätzen beziehungsweise die Parkplätze miteinander verbindet.

Problematisch sei außerdem, dass im Mündungsbereich Zufahrten/Dalbergstraße "eine genaue Verkehrsregelung meist subjektiv betrachtet und umgesetzt" werde. Um dem zu begegnen, wäre zum einen die Erweiterung der in der Dalbergstraße vorhandenen Gehwege in Form von Schutzstreifen sowie eine Verengung der Zufahrt zum Lidl-Parkplatz, ebenfalls durch Bodenmarkierungen, möglich, meinen die Freien Bürger. Zugleich könne dort eine Vorfahrtsstraßenregelung – der Verkehr zum und vom Lidl-Parkplatz müsste demnach den anderen Verkehrsteilnehmern Vorrang gewähren – für mehr Klarheit und somit Sicherheit sorgen. Dazu braucht man vor Ort Verkehrsschilder. Sie sollen das bewirken, was die an manchen Stellen bereits verblassten Richtungspfeile auf dem logo-/Netto-Parkplatz sowie die im Zweifelsfall stets geltende Rechts-vor-links-Regel nicht vermochten: Die Disziplinierung laxer Autofahrer. Zusätzlich könne ein Verkehrsdurchgang zwischen beiden Parkplätzen eingerichtet werden, hierfür wäre laut Skizze der Freien Bürger ein Teilstück des Zauns im mittleren/hinteren Bereich zu entfernen. Dadurch würden aber auf jeder Seite vier Parkplätze wegfallen, was den Geschäftsleuten nicht besonders gut gefallen dürfte. Falls dieser Vorschlag dennoch umgesetzt werden sollte, könnte die Verkehrsführung so gestaltet werden, dass der Lidl-Parkplatz nicht länger direkt von der Dalbergstraße, sondern – abgesehen freilich vom Anschluss Wickerer Straße – nur noch über den Netto-/logo-Parkplatz kommend befahren werden kann. In Richtung Dalbergstraße könnte der Verkehr unter Voraussetzung der vorgenannten Vorfahrtstraßenreglung vom Lidl-Parkplatz weiterhin abfließen.

Bis dahin, so denn die Beschilderungen, Markierungen sowie die Durchfahrt realisiert werden können, sind die Kunden der Märkte, egal ob hinter dem Steuer sitzend oder zu Fuß unterwegs, zu besonderer Umsicht aufgerufen.

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