Von traditionell bis modern

Großer Besucherandrang beim 18. Flörsheimer Töpfermarkt – Hohe handwerkliche Qualität

Bei sommerlichen Temperaturen bestaunten zahlreiche Besucher die vielfältigen Kunsthandwerke der Keramiker und Töpfer. Egal ob schlichte oder bunte Farben, für jeden war etwas dabei.
(Fotos: H. Rix)

FLÖRSHEIM (rix) – Seit dem Jahr 2000 veranstaltet der Verein Keramik-Hessen e.V. gemeinsam mit der Stadt Flörsheim seinen bunten Töpfermarkt zwischen dem Mainufer und der St. Gallus Kirche. In diesem Jahr präsentierten rund 50 Töpfer und Töpferinnen ihr Kunsthandwerk am Wochenende 15./16. September. Dabei achtet der Verein stets auf die handwerkliche und künstlerische Qualität sowie auf ein abwechslungsreiches Angebot. Von traditionell bis modern, von schwarz bis kunterbunt, jeder Besucher konnte etwas für sich entdecken. Das Wetter spielte dazu bei rund 30 Grad prächtig mit, zahlreiche Besucher zog es auch von außerhalb in die Flörsheimer Altstadt. 

Die Keramiker stellten den Besuchern ihre vielfältigen Arbeitsweisen vor und auch für Kinder gab es einiges zu entdecken. Die Stadt Flörsheim hatte einen Stand zum Kinderschminken aufgestellt und wie immer konnten die Kinder selbst etwas töpfern. Die Neuheit in diesem Jahr: Eine Töpferin bot den Kindern an, sich kostenfrei mit ihrer Unterstützung an der Töpferscheibe auszuprobieren. So erstellten sie sich ihre eigenen Schälchen oder Vasen. Um die Idylle in der Altstadt noch zu unterstreichen, sorgte „Duo Domino“ am Samstag und Sonntag ab 15 Uhr für die passende musikalische Unterhaltung. Da machte es gleich noch mehr Freude, Geschirr, Gartendekoration, Schmuck, Eierhalter und Vasen zu bestaunen. Oben auf dem Platz vor dem Gemeindezentrum waren Tische und Bänke unter Sonnenschirmen aufgestellt worden, damit sich die Besucher bei Kaffee und Kuchen oder einer Bratwurst eine Pause gönnen konnten. Auch die Kolpingfamilie war auf dem Töpfermarkt vertreten. Sie verkaufte Wein vom Weingut Schreiber und kleine Speisen. Ein Teil der Einnahmen kommt sozialen Projekte der Kolpingfamilie zu Gute.

Begleitend zum Töpfermarkt konnten Besucher kostenlos die Keramikausstellung in der alten Kirchschule besuchen, das diesjährige Thema lautete „Blaue Stunde“. Besucher konnten nicht nur die Ausstellungsstücke bewundern, sondern selbst Zettel an die Wand hängen, auf welche sie ihre Assoziationen mit der „blauen Stunde“ oder der Farbe Blau notierten.

Gudrun Vogel, Preisträgerin aus dem letzten Jahr, war sehr zufrieden mit ihrem bisherigen Verkauf. Dieses Jahr seien über das gesamte Wochenende sehr viele Besucher schon früh vormittags angeströmt, so die Künstlerin. Der Verein Keramik-Hessen e.V. habe mehr Werbung für dieses Jahr gemacht, das habe sich auf jeden Fall ausgezahlt. An ihrem Stand überwog die Farbe Blau – egal, ob bei Vasen oder Geschirr. Ein Grund dafür war sicherlich, dass das diesjährige Thema eben auch die „Blaue Stunde“ der Keramikausstellung gewesen sei, aber sie persönlich fände diese Farbe auch sehr ansprechend. Bei vielen Menschen sei sie zudem sehr beliebt und das Kobaltoxid auch ziemlich temperaturbeständig. So merkte man auch an anderen Ständen, dass die Farbe Blau stets einen Platz einnimmt – eben weil sie nicht nur schön, sondern auch belastbar ist.

Eine weitere Tradition auf dem Töpfermarkt ist die Empty-Bowls-Aktion der KAB geworden, welche seit 13 Jahren gemeinsam mit dem Verein Keramik-Hessen e.V. stattfindet. Töpfer des Marktes spenden mindestens fünf extra angefertigte Schüsseln, die am Stand der KAB mit hausgemachter Suppe gefüllt werden. Schüssel und Suppe können dann über Mitglieder der Pfarreien St. Gallus und St. Josef zu einem einheitlichen Preis erworben werden. Die Einnahmen werden an das Straßenkinderprojekt „Ein Zuhause für Kinder“ in Kolumbien gespendet, wo um die 60 Kinder ein Zuhause und eine Schulausbildung erhalten. Seit Beginn dieses Projektes wurden schon rund 35.000 Euro gespendet. Dieses Jahr konnten durch die Aktion insgesamt 3200 Euro gesammelt werden. Somit verbrachten die Besucher nicht nur ein schönes und interessantes Wochenende mit einer Schüssel leckerer Suppe, sondern konnten gleichzeitig auch bedürftigen Kindern helfen. 
 
 

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